Die wirtschaftliche Lage im Vereinigten Königreich erscheint instabil. Das BIP für das erste Quartal wurde von 0,6% auf 0,7% nach oben korrigiert. Die Monatsdaten zeigten jedoch im April kein Wachstum (das Wachstum im Dienstleistungssektor wurde durch Rückgänge im verarbeitenden Gewerbe und im Bauwesen ausgeglichen). Am Ende des Quartals nahm die Industrie wieder Fahrt auf, mit steigenden Produktionsvolumen und neuen Aufträgen im zweiten Monat in Folge im Juni, während die Wachstumsraten nahe den im Mai erreichten Höchstständen blieben. Der PMI-Index verlangsamte sich leicht von 51,4 Punkten im Mai auf 50,9 Punkte, während die Produktionskosten im verarbeitenden Gewerbe im Gegenteil auf ein 17-Monats-Hoch stiegen.
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung der Bank of England im August hat 65 % überschritten, obwohl die Inflationsparameter die festgelegten Kriterien noch nicht erfüllen. Die Wahlen im Vereinigten Königreich finden am 4. Juli statt, und es besteht kein Zweifel an einem Sieg der Labour Party. Finanziell vertritt die Partei eine konservative Position, daher hat der Anleihemarkt noch nicht auf den erwarteten Sieg reagiert. Die wichtigsten Termine für das Pfund sind der 17. und 18. Juli, wenn der Verbraucherpreisindex veröffentlicht wird, gefolgt vom nächsten Beschäftigungsbericht. Aktuelle Daten (verlangsamte Gesamtinflation, steigende Preise im Dienstleistungssektor und Fortschritte bei der Reduzierung der Lohnwachstumsraten) deuten darauf hin, dass der Zinssatz der BoE im August gesenkt werden könnte.
Dies ist ein bärischer Faktor für das Pfund, aber bis neue Daten vorliegen, könnte es versuchen, die Reduzierung der politischen Unsicherheit nach den Wahlen wieder gutzumachen und leicht anzusteigen.
Die Nettokurzposition für GBP verringerte sich in der Berichtszeit um 0,3 Milliarden auf 3,5 Milliarden, wobei die Positionierung für das Pfund bullisch ist. Es gab jedoch eine leichte Reduktion in der zweiten Woche in Folge. Der berechnete Preis hat sich nach unten gedreht, was darauf hinweist, dass das Pfund kurzfristig weiter fallen könnte.
Das GBP/USD-Paar hat sich, wie erwartet, oberhalb des Unterstützungsniveaus von 1,2620 gehalten. Der Korrekturanstieg wird voraussichtlich nur von kurzer Dauer sein, wobei der nächstgelegene Widerstand bei 1,2740 liegt, da das Pfund kaum Chancen hat, über diese Marke hinauszukommen. Wir erwarten, dass das Pfund nach dem Korrekturanstieg und der Konsolidierung seine Abwärtsbewegung fortsetzen wird.
