Das EUR/USD-Paar zeigte letzte Woche ein stetiges Wachstum und setzte dieses auch in der laufenden Woche fort. Zunächst verursachte die Bewegung des EUR/USD-Paares keine besonderen Emotionen, doch im Laufe der Zeit begannen wir uns zu fragen: Ist die Lage in den USA wirklich so schlecht und ist die Fed wirklich so "dovish", dass die US-Währung zwei Wochen in Folge gefallen ist?
Man sollte sich daran erinnern, wie alles begann. Letzte Woche fielen die Nonfarm Payrolls-Berichte, die Arbeitslosenzahlen sowie die ISM- und ADP-Indizes schwächer aus als die Erwartungen der Händler. Nun, der Dollar ist gefallen. Diese Woche hat der erste wichtige Bericht über die amerikanische Inflation den Dollar endgültig getroffen. Und heute, am Freitag, wurde noch kein einziger Bericht veröffentlicht, und die US-Währung ist bereits um weitere 25 Punkte eingebrochen. Meiner Meinung nach sprechen wir bereits von einem Einbruch. Wenn wir einen Einbruch beobachten, geht es nicht um den Informationshintergrund, seine klare Analyse und eine angemessene Reaktion. Der Markt trennt sich jetzt fast panisch vom Dollar.
Und meiner Meinung nach gibt es keinen Grund zur Panik. Darüber hinaus erwarten die meisten Marktteilnehmer jetzt, dass die Fed den Zinssatz im September senkt (die Wahrscheinlichkeit dafür liegt bei 85%), während die EZB (deren Währung unaufhörlich wächst) letzten Monat begonnen hat, den Zinssatz zu senken. Diese Tatsache führte zu einem gedämpften Rückgang der Euro-Währung, und die Aussicht auf eine künftige Zinssenkung der Fed verursachte den Einbruch der amerikanischen Währung.
Ich bin nicht der Ansicht, dass der Dollar unverdient gefallen ist, aber ich befürworte auch nicht seinen Einbruch. Ich glaube, dass der aktuelle Informationshintergrund viel ausgeglichener ist, als der Markt ihn uns in den Charts darstellt. Unter den gegenwärtigen Umständen denke ich, dass ein grafisches Bild ein wichtigeres Werkzeug ist als ein Informationshintergrund. Da der Markt impulsiv handelt, werden uns die Grafiken und die technische Analyse zeigen, wann sich die Stimmung zu ändern beginnt. Und meiner bescheidenen Meinung nach wird dieser Moment nicht mit einem weiteren Bericht oder Auftritt verbunden sein.
Ich möchte auch besonders darauf hinweisen, dass Jerome Powell seine Rhetorik in dieser Woche vor dem Kongress nicht abgeschwächt hat. Einige Händler und Analysten fanden "dovische" Andeutungen in Powells Äußerungen, aber tatsächlich hängt die Zinsentscheidung der Fed immer noch einzig und allein von der Inflationsrate ab. Wenn die Inflation bis Ende Juli und August steigt (was nicht vollständig ausgeschlossen werden kann), wird der Regulator im September die erste Lockerung erneut verschieben.
Schlussfolgerung:
Der Trend des EUR/USD-Paares hat sich letzte Woche in einen Aufwärtstrend verwandelt und setzt sich diese Woche fort. Wie bereits erwähnt, denke ich nicht, dass der Dollar in den letzten zwei Wochen so stark hätte fallen sollen. Daher erwarte ich eine ziemlich starke Gegenbewegung nach unten. Jetzt können Sie sich auf den Aufwärtstrendkanal im Stundenchart konzentrieren. Es ist wahrscheinlich, dass dieser den besten Hinweis darauf gibt, wann der "bullische" Schwung nachlässt. Und dies kann heute, am Montag oder am kommenden Freitag geschehen. Wir sehen, dass heute noch keine Nachrichten veröffentlicht wurden und der Dollar weiterhin fällt.
Daher halte ich es für unpraktisch, das Währungspaar auf Höchstständen zu kaufen. Natürlich könnte der Euro auf das Niveau von 1.1500 steigen, aber ich sehe immer noch nicht, wie die Bullen ihre Angriffe fortsetzen könnten. Ich erwarte einen Rückprall von der oberen Linie des Kanals im Stundenchart und einen Rückgang in die Unterstützungszone von 1.0785–1.0797. Danach wird alles vom Preisverhalten in der Nähe der unteren Linie des Kanals abhängen.
