Das GBP/USD-Paar zeigte am Mittwoch ebenfalls eine Abwärtsbewegung, doch fiel das Pfund weitaus weniger als der Euro und stieg außerdem stärker an. Allerdings sagen wir das seit Beginn des Jahres. Im Prinzip gilt alles, was im Artikel zum EUR/USD gesagt wurde, auch für das GBP/USD. Das britische Pfund steigt ohne ersichtlichen Grund, obwohl die Bank of England als erstes mit der Lockerung der Geldpolitik begann, was zu Jahresbeginn noch nahezu undenkbar war. Dies ist jedoch die objektive Realität. Warum also steigt das Pfund und fällt der Dollar?
Wir würden an dieser Stelle die fundamentalen und makroökonomischen Hintergründe nicht betrachten, da die aktuellen Ereignisse keine Auswirkungen auf die Marktaktivitäten oder große Akteure haben. Das Pfund steigt fast täglich ohne erkennbaren Grund und kann nicht einmal eine kleine Korrektur beginnen. Solch eine unlogische und ungerechtfertigte Bewegung deutet darauf hin, dass ein anderer, logischerer Trend bevorsteht. Dieser wird wahrscheinlich mit einem fundamentalen Hintergrund übereinstimmen, der viele Händler darüber rätseln lässt, was auf dem Markt geschieht.
Wie bereits erwähnt, haben die makroökonomischen und fundamentalen Faktoren derzeit keine Bedeutung. Jeglicher negative Bericht für den Dollar wird freudig verarbeitet, während positive Berichte ignoriert werden. Der Markt konzentriert sich nur auf das FOMC-Treffen am 18. September und wird wahrscheinlich bis zu diesem Treffen eine bullische Stimmung beibehalten. Es ist jedoch wichtig anzumerken, dass die Vorhersage des Endes eines Trends, der zwei Jahre anhielt, äußerst schwierig ist. Wenn wir zum Wochen-Chart wechseln, wird deutlich, dass wir uns immer noch in einem globalen Abwärtstrend befinden, der seit 16 Jahren besteht. Ja, das Paar steigt seit zwei Jahren, aber wir haben dies bereits erklärt – vor zwei Jahren begann der Markt zu erwarten, dass die Federal Reserve ihre Geldpolitik lockert.
Korrekturen dauern viel länger als impulsive Bewegungen, daher sind wir nicht überrascht, dass der Aufwärtstrend (im Wesentlichen eine Korrektur) anhält. Wir haben nicht mit einer so starken Aufwertung der britischen Währung gerechnet, aber es ist wichtig zu verstehen, dass je mehr der Dollar jetzt fällt, desto stärker wird er später steigen.
Es ist auch erwähnenswert, dass das Paar nach den Maßstäben des Wochen-Charts im Jahr 2024 nach oben kriecht. Dies zeugt nicht von der Stärke der Bullen, sondern eher von ihrer Schwäche. Im 4-Stunden-Chart steigt das Paar fast täglich, aber im Wochen-Chart bewegt sich der Preis kaum aufwärts. Wir haben dieses Jahr wiederholt erwähnt, dass die Volatilität des Paares sehr gering ist – die niedrigste in den letzten Jahren. Unabhängig davon, wie viel das Pfund in naher Zukunft steigt, werden wir dennoch erwarten, dass es fällt. Langfristig wird wahrscheinlich im Herbst 2024 oder sogar näher zum Winter eine neue Phase des globalen Abwärtstrends beginnen, um die Einzelhändler weiter zu verwirren.
Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paares über die letzten fünf Handelstage beträgt 83 Pips. Für das GBP/USD-Paar wird dieser Wert als durchschnittlich angesehen. Am Donnerstag, den 29. August, erwarten wir Bewegungen innerhalb des Bereichs, der durch die Niveaus 1.3094 und 1.3260 begrenzt wird. Der obere lineare Regressionstrendkanal ist nach oben gerichtet, was auf die Fortsetzung des Aufwärtstrends hinweist. Der CCI-Indikator hat eine dreifache bärische Divergenz gebildet.
Nächste Unterstützungsniveaus:
- S1 – 1.3184
- S2 – 1.3123
- S3 – 1.3062
Nächste Widerstandsniveaus:
- R1 – 1.3245
- R2 – 1.3306
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar setzt seinen unlogischen Anstieg fort, hat aber gute Chancen, einen erneuten Abwärtstrend zu beginnen. Wir erwägen derzeit keine Long-Positionen, da wir glauben, dass der Markt bereits alle bullischen Faktoren für die britische Währung (die nicht viele sind) mehrfach eingepreist hat. Zurzeit kauft der Markt weiterhin ohne ersichtlichen Grund. Short-Positionen könnten zumindest in Betracht gezogen werden, nachdem sich der Preis unterhalb des gleitenden Durchschnitts eingependelt hat, mit Zielen bei 1.2939 und 1.2878. Die aktuelle Bewegung des Paares hat nichts mit den Konzepten "Logik" und "Muster" zu tun.
Erklärungen für Abbildungen:
Lineare Regressionstrendkanäle: helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide in dieselbe Richtung zeigen, bedeutet dies, dass der Trend derzeit stark ist.
Gleitender Durchschnitt (Einstellungen 20,0, geglättet): definiert den kurzfristigen Trend und die Richtung, in der gehandelt werden soll.
Murray-Niveaus: Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien): der wahrscheinliche Preiskanal, in dem sich das Paar in den nächsten 24 Stunden bewegen wird, basierend auf aktuellen Volatilitätsindikatoren.
CCI-Indikator: Das Betreten des überverkauften Bereichs (unter -250) oder des überkauften Bereichs (über +250) bedeutet, dass ein Trendumschwung in die entgegengesetzte Richtung bevorsteht.
