Am Donnerstag fiel das EUR/USD-Paar auf die Unterstützungszone von 1,1070–1,1081, die ich bereits mehrfach erwähnt habe. Eine Konsolidierung unterhalb dieser Zone würde nicht nur dem Euro ermöglichen, weiter in Richtung des 127,2% Fibonacci-Levels bei 1,0984 zu fallen, sondern auch die Bildung eines vollwertigen „bärischen“ Trends anzeigen. Ein Abprallen von dieser Zone könnte am Freitag zu einem leichten Anstieg führen.
Die Wellenstruktur ist etwas komplizierter geworden, aber insgesamt bleibt sie klar. Die letzte abgeschlossene Aufwärtswelle durchbrach den Höchststand der vorherigen Welle, während die neue Abwärtswelle das vorherige Tief vom 15. August noch nicht erreicht hat. Somit bleibt der "bullische" Trend vorerst intakt. Um den "bullischen" Trend umzukehren, müssen die Bären nun das Tief der letzten Abwärtswelle durchbrechen, das sich etwa auf dem Niveau von 1,0950 befindet. Zuerst müssen sie unter der Trendlinie schließen.
Die Nachrichten vom Donnerstag unterstützten den US-Dollar. Es bestand das Risiko, dass die Händler die guten Nachrichten für den Dollar erneut ignorieren würden, aber diesmal war das nicht der Fall. Die Inflation in Deutschland ist im August stärker als erwartet zurückgegangen und fiel unter das Ziel der EZB. Dies ist ein bedeutender Faktor, der zu weiteren Lockerungen der Geldpolitik durch den europäischen Regulator führen und zu einem Rückgang des Euro beitragen könnte. Am Nachmittag wurde der US-BIP-Bericht für das zweite Quartal veröffentlicht, der ein höheres Wachstum im Vergleich zur ursprünglichen Schätzung zeigte. Dieser Bericht unterstützte ebenfalls den Dollar und führte zum Rückgang der Kurse. Meiner Meinung nach ist der Rückgang des Euro völlig logisch und sollte sich fortsetzen. Allerdings könnten heute genügend Ereignisse in der Eurozone und den USA das Händler-Sentiment wieder auf "bullisch" drehen. Zudem wird die Zone 1,1070–1,1081 starke Unterstützung bieten. Die Position des Dollars ist derzeit sehr fragil, und jeder negative Bericht könnte die Bären aus dem Markt drängen.
Auf dem 4-Stunden-Chart hat sich das Paar unter dem 100,0% Fibonacci-Niveau bei 1,1139 konsolidiert, was auf einen weiteren Rückgang des Euro in Richtung des 76,4% Korrekturniveaus bei 1,1013 hindeutet. Eine bärische Divergenz hat sich auf dem CCI-Indikator gebildet und der RSI-Indikator hat die überkaufte Zone erreicht. Daher gibt es viele Faktoren, die auf einen anhaltenden Rückgang in naher Zukunft hinweisen. Kann der Dollar jedoch in naher Zukunft mit starkem Wachstum rechnen? Das glaube ich nicht. Ich empfehle, vorerst die Änderungen auf dem Stunden-Chart zu verfolgen.
Commitments of Traders (COT) Report:
In der letzten Berichtswoche eröffneten Spekulanten 12.138 Long-Positionen und schlossen 16.896 Short-Positionen. Das Sentiment der Nicht-kommerziellen Gruppe drehte vor einigen Monaten ins Bärische, aber die Bullen haben erneut die Führung übernommen. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beträgt nun 194.000, während die Zahl der Short-Positionen 138.000 beträgt.
Ich glaube, dass sich die Situation weiterhin zugunsten der Bären verschieben wird. Ich sehe keine langfristigen Gründe, den Euro zu kaufen, da die EZB begonnen hat, ihre Geldpolitik zu lockern. In den USA werden die Zinsen mindestens bis zum 18. September hoch bleiben. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass die Zinssenkung im September bereits vollständig mit einer Wahrscheinlichkeit von 100 % vom Markt eingepreist ist. Das Potenzial für einen Rückgang des Euros erscheint signifikant. Wir dürfen jedoch die technische Analyse nicht vergessen, die momentan keine klare Bestätigung für einen starken Euro-Rückgang liefert, ebenso wenig wie den Nachrichtenhintergrund, der regelmäßig "Sand ins Getriebe" für den Dollar streut.
Nachrichtenkalender für die USA und die Eurozone:
- Eurozone – Einzelhandelsumsätze in Deutschland (06:00 UTC)
- Eurozone – Arbeitslosenquote in Deutschland (06:00 UTC)
- Eurozone – Veränderung der Arbeitslosenzahl in Deutschland (06:00 UTC)
- Eurozone – Verbraucherpreisindex (09:00 UTC)
- Eurozone – Arbeitslosenquote (09:00 UTC)
- USA – Kern-PCE-Preisindex (12:30 UTC)
- USA – Persönliches Einkommen und Ausgaben (12:30 UTC)
- USA – Verbrauchervertrauensindex der Universität Michigan (14:00 UTC)
Am 30. August ist der Wirtschaftskalender mit wichtigen Einträgen gefüllt. Der Nachrichtenhintergrund könnte heute einen starken Einfluss auf die Stimmung der Trader haben.
EUR/USD Prognose und Handelsempfehlungen:
Verkäufe des Paares könnten in Betracht gezogen werden, nachdem der Kurs auf dem Stundenchart unter die Marke von 1,1165 geschlossen hat, mit einem Ziel von 1,1070–1,1081. Diese Trades können jetzt offen gehalten werden. Käufe werden möglich sein, wenn der Kurs auf dem Stundenchart von der Zone 1,1070–1,1081 abprallt, mit einem Ziel von 1,1165.
Fibonacci-Niveaus sind auf dem Stundenchart von 1,0917 bis 1,0668 und auf dem 4-Stunden-Chart von 1,1139 bis 1,0603 eingezeichnet.