Der Euro positioniert sich so tief wie möglich im Vorfeld der heutigen Ergebnisse der Sitzung der Europäischen Zentralbank. Technisch gesehen ist das Niveau von 1,0777 bereits im Spiel und könnte relativ schnell erreicht werden, wenn die allgemeinen Markterwartungen nicht untergraben werden – das bedeutet, dass die Zentralbank den Zinssatz um 0,25 % senkt und den nächsten Schnitt nicht "für sechs Monate" aufschiebt. Angesichts der Bedenken der EZB über die interne Inflation aufgrund steigender Löhne und der nicht ganz schwachen Leistung im realen Sektor könnte Lagardes Tonfall nicht sehr dovish sein.
Der technische Ausblick für den Euro ist düster. Allerdings könnte das Erreichen des Unterstützungsniveaus von 1,0777 die Situation ändern. Falls diese Unterstützung jedoch getroffen wird, hat das wahrscheinlich einen Grund, was bedeutet, dass jede Korrektur von 1,0777 wahrscheinlich nicht tief ausfallen wird. Es könnte zu einem Preisanstieg auf 1,0882 kommen, was mit einer 23,6%igen Korrektur übereinstimmt. Unser Hauptszenario für die kommenden Tage ist daher ein Rückgang auf 1,0777, gefolgt von einem Korrekturanstieg.
Im Vier-Stunden-Chart entwickelt sich die Signallinie des Marlin-Oszillators in einem engen absteigenden Kanal, und ein solches Muster kann nicht lange anhalten. Die Entscheidung der EZB zur Geldpolitik wird Marlin aus diesem komfortablen Bereich herausdrängen. Da die allgemeine Abwärtsbewegung stetig ist und keine Anzeichen einer Umkehr zeigt, wird der Ausbruch des Oszillators und der Preis höchstwahrscheinlich nach unten erfolgen.
Kann die EZB den Preis nach oben treiben? Es ist möglich. Der Abstand vom aktuellen Preis zur MACD-Linie im H4-Chart (1,0912) beträgt nur 50 Pips. Eine Preiskonsolidierung über diesem Niveau würde ihn darauf vorbereiten, 1,0950 zu durchbrechen. In diesem Fall würde die EZB jedoch den Markt täuschen. Die Geschichte zeigt jedoch, dass die EZB es nicht als Täuschung ansieht, den Markt in Bezug auf den Euro in die Irre zu führen.
