Das Währungspaar GBP/USD erlebte am Mittwoch ebenfalls einen massiven Rückgang. In der Analyse des EUR/USD haben wir zahlreiche Gründe aufgeführt, warum der Euro fiel und der Dollar stärker wurde; all diese Gründe trafen ebenso auf das Pfund zu. Obwohl wir feststellten, dass es nahezu unmöglich war, einen Anstieg des Dollars um 200 Pips vorherzusagen, erwarteten wir, dass das Wachstum des Dollars schließlich wieder einsetzen würde.
Wenn es beim Euro mehrere Gründe für seinen Rückgang gab, hatte das britische Pfund noch mehr. Erstens zeigte das Pfund das ganze Jahr 2024 über bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Dollar. Das Pfund fiel nicht, selbst als der makroökonomische und fundamentale Hintergrund den Dollar unterstützte. Infolgedessen wertete das Pfund deutlich stärker auf als der Euro, was fundamental ungerechtfertigt und unlogisch war. Im mittelfristigen Rahmen war ein Rückgang die einzige vernünftige Erwartung.
Zweitens trug die Unfähigkeit des Pfunds, eine Korrektur zu beginnen, zu seinem Fall bei. Während das Paar EUR/USD in der Lage war, eine klare Korrektur zu bilden, die es Händlern ermöglichte, ihre Wiedereinstiege für Verkäufe zu planen, etablierte GBP/USD keine Korrektur – nur eine kleinere Rückbewegung. Folglich stürzte das Pfund ab.
Es ist schwer vorherzusagen, was heute passieren wird. Die Sitzungen der Bank of England (BoE) und der Federal Reserve (Fed) sind bedeutende Ereignisse, und der Markt muss die Ergebnisse der US-Wahl erst vollständig verarbeiten. Zudem könnte der Markt auch heute weiterhin auf diese Entwicklungen reagieren. Dies schafft ein Szenario, in dem sich kritische Ereignisse überlappen und zu Unvorhersehbarkeit führen.
Es wäre nicht überraschend, wenn der Dollar heute zu sinken beginnt und seinen Aufwärtstrend später wieder aufnimmt. Ebenso würden wir uns nicht wundern, wenn der Dollar sein Wachstum ununterbrochen fortsetzt und die Ergebnisse der Sitzungen beider Zentralbanken ignoriert.
Wir wissen, dass die BoE am Anfang ihres Zinslockerungszyklus steht, und der Markt hat wahrscheinlich weniger als 50 % davon eingepreist. Es gibt erheblichen Spielraum für das Pfund zu fallen. Obwohl wir nicht erwarten, dass das Pfund diese Woche auf 1,25 oder niedriger sinkt, prognostizieren wir weiterhin weitere Rückgänge.
Im Tageschart hat sich das Paar fest unterhalb der Ichimoku-Wolke etabliert, was die Wahrscheinlichkeit weiterer Abwertungen des Pfunds erhöht. In Bezug auf den Wochenchart könnte die aktuelle Woche unterhalb der kritischen Linie schließen. Wir sehen keinen Faktor, der das Pfund in den kommenden Monaten unterstützen könnte. Die britische Wirtschaft kämpft weiterhin, und der Antritt der Labour-Regierung hat lediglich höhere Steuern ohne bedeutende Veränderungen gebracht. Währenddessen wächst die US-Wirtschaft weiterhin mit einer Rate von 3 % pro Quartal, und der schwache Arbeitsmarkt scheint das Wachstum nicht wesentlich zu beeinträchtigen. Mit der Zinssenkung durch die Fed wird erwartet, dass sich der Arbeitsmarkt auf ein normales Niveau erholt, was nur eine Frage der Zeit ist. Zudem dürfte die Wirtschaft weiter an Fahrt gewinnen, da die Zinssätze sinken.
Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paares über die letzten fünf Handelstage beträgt 124 Pips, was auf eine "hohe" Volatilität hindeutet. Für Donnerstag, den 7. November, erwarten wir, dass das Paar innerhalb der Spanne von 1.2780 bis 1.3028 gehandelt wird. Der höhere lineare Regressionskanal hat sich nach unten gedreht, was auf einen Abwärtstrend hinweist. Der CCI-Indikator hat eine bullische Divergenz gebildet, was auf eine potenzielle Aufwärtskorrektur hindeutet.
Nächste Unterstützungsniveaus:
- S1: 1.2878
- S2: 1.2848
- S3: 1.2817
Nächste Widerstandsniveaus:
- R1: 1.2909
- R2: 1.2939
- R3: 1.2970
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Paar behält seinen Abwärtstrend bei. Long-Positionen bleiben unattraktiv, da wir glauben, dass die Wachstumsfaktoren des Pfunds bereits mehrfach eingepreist wurden. Für diejenigen, die "reine technische Analyse" betreiben, sind Long-Positionen mit Zielen bei 1.3062 und 1.3092 möglich, vorausgesetzt, der Preis bewegt sich über die gleitende Durchschnittslinie. Short-Positionen bleiben relevanter und zielen auf 1.2817 und 1.2787 ab. Aufgrund des starken fundamentalen Umfelds können in dieser Woche gemischte Bewegungen auftreten.
Erklärung der Darstellungen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle übereinstimmen, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Die Gleitende Durchschnittslinie (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und leitet die Handelsrichtung.
Murray-Niveaus dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen den wahrscheinlichen Preisbereich für das Paar in den nächsten 24 Stunden basierend auf den aktuellen Volatilitätsmessungen dar.
CCI-Indikator: Wenn er den überverkauften Bereich (unter -250) oder den überkauften Bereich (über +250) erreicht, signalisiert er eine bevorstehende Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung.