Trotz des Feiertags in den Vereinigten Staaten blieb der Markt aktiv, und der Euro verlor weiterhin an Boden. Der Grund dafür liegt in den Nachwirkungen der Wahlen. Während die Ergebnisse der Präsidentschafts- und Senatswahlen klar sind, bleibt die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus ungewiss. Gestern wurde berichtet, dass die Republikanische Partei kurz davor steht, in beiden Kammern des Kongresses eine Mehrheit zu sichern.
Dieses Szenario bedeutet, dass nichts die Republikaner daran hindern würde, ein neues Zollgesetz zu verabschieden, das in erster Linie die ohnehin angeschlagene Europäische Union treffen würde. Deutschlands Wirtschaft scheint knapp einer Rezession entgangen zu sein, obwohl die meisten Ökonomen glauben, dass diese unvermeidlich ist und wahrscheinlich im nächsten Quartal beginnen wird. Die Einführung höherer Zölle durch die USA würde die Probleme der europäischen Wirtschaft nur verschärfen.
Mit anderen Worten: Politische Faktoren haben wieder das Ruder übernommen, und Investoren beobachten die Entwicklungen im Repräsentantenhaus genau. Da die Stimmauszählung kurz vor dem Abschluss steht, wird in den kommenden Tagen Klarheit erwartet. Sollte die Republikanische Partei siegreich hervorgehen, wird der Euro weiter an Boden verlieren. Wenn hingegen die Demokraten die Mehrheit gewinnen, könnte es zu einer erheblichen Erholung kommen, die möglicherweise eine Korrektur auslöst.
Vorläufig werden makroökonomische Daten eine untergeordnete Rolle spielen. Zudem bleibt der makroökonomische Kalender bis zum morgen anstehenden US-Inflationsbericht relativ leer.