Am Montag kehrte das EUR/USD-Paar auf das Korrekturniveau von 323,6 % – 1,0532 zurück, wo es sich seit mehreren Wochen bewegt. Ein Abprall von diesem Niveau lässt auf einen leichten Rückgang in Richtung 1,0420 hoffen, doch die Kursbewegung bleibt weiterhin horizontal. Nur die Nachrichtenlage kann bedeutende Aktivitäten von Bären oder Bullen auslösen, die zu einer starken Richtungsbewegung führen könnten. Bis dahin werden die Bewegungen des Paares wahrscheinlich unverändert bleiben, wie sie es in den letzten Tagen oder Wochen waren.
Das Wellen-Szenario ist einfach und klar. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle durchbrach nicht das vorherige Tief, und die letzte Aufwärtswelle übertraf kaum den vorherigen Höchststand. Somit hat formal ein Aufwärtstrend begonnen, doch er wirkt sehr unüberzeugend und könnte bereits beendet sein. Um den aktuellen Aufwärtstrend zu durchbrechen, muss das Paar unter das Niveau von 1.0461 fallen.
Am Montag war der Wirtschaftskalender prall gefüllt, doch weder der Euro noch der US-Dollar zeigten bis zum Ende des Tages eine bemerkenswerte Leistung.
- Im Euroraum stieg der Einkaufsmanagerindex (EMI) für den Dienstleistungssektor auf 51,5 (von 49,5 im Vormonat), während der EMI für das verarbeitende Gewerbe weiter auf 45,2 fiel.
- In Deutschland verbesserte sich der EMI für den Dienstleistungssektor auf 51,0 (von 49,3), während der EMI für das verarbeitende Gewerbe auf 42,5 (von 43,0) fiel.
Die US-Daten zeichnen ein ähnliches Bild:
- Der Dienstleistungs-EMI verbesserte sich von 56,1 auf 58,5, während der EMI für das verarbeitende Gewerbe von 49,7 auf 48,3 sank.
Somit widersprachen sich die Berichte und lieferten weder den Bullen noch den Bären eine klare Richtungsvorgabe.
Christine Lagardes Rede am Morgen besagte, dass "die schlimmsten Tage hinter uns liegen" (in Bezug auf die Inflation) und betonte, dass die EZB weiterhin die Zinssätze senken wird. Da Zinssenkungen ein bärischer Faktor für den Euro sind, wäre ein starkes Euro-Wachstum unlogisch gewesen.
Auf dem 4-Stunden-Chart hat das Währungspaar den zweiten Rückprall vom 100,0% Fibonacci-Korrekturniveau bei 1.0603 abgeschlossen und setzt den Rückgang in Richtung des 127,2% Fibonacci-Niveaus bei 1.0436 fort. Eine bärische Divergenz auf dem CCI-Indikator verstärkt die Abwärtsbewegung des Preises.
- Ein Rückprall von 1.0436 könnte eine leichte Aufwärtskorrektur auslösen.
- Ein Schluss unter 1.0436 wird die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung des Abwärtstrends in Richtung des nächsten Fibonacci-Niveaus 161,8% – 1.0225 erhöhen.
Commitments of Traders (COT) Bericht
In der vergangenen Berichtswoche schlossen spekulative Händler 10.318 Long-Positionen und eröffneten 7.766 Short-Positionen.
- Die Stimmung in der Kategorie der Nicht-Kommerziellen bleibt bärisch und verstärkt sich, was auf weitere mögliche Rückgänge des Paares hindeutet.
- Die Gesamtzahl der Long-Positionen beträgt jetzt 157K, während die Short-Positionen 233K erreicht haben.
Seit 13 Wochen in Folge reduzieren große Akteure ihre Euro-Bestände. Meiner Meinung nach signalisiert dies die Bildung eines bärischen Trends. Der entscheidende Faktor, der den Rückgang des Dollars unterstützt—Erwartungen einer Lockerung der FOMC-Politik—wurde bereits eingepreist, so dass der Markt keinen wesentlichen Grund mehr hat, den Dollar weiter zu verkaufen.
Wirtschaftskalender für die USA und die Eurozone
- Eurozone – Deutscher Geschäftsklimaindex (09:00 UTC)
- Eurozone – Deutscher ZEW-Index der Wirtschaftsstimmung (10:00 UTC)
- USA – Einzelhandelsumsätze (13:30 UTC)
- USA – Industrieproduktion (14:15 UTC)
Am 17. Dezember sind im Kalender mehrere bemerkenswerte Ereignisse enthalten, obwohl keines davon von großer Bedeutung ist. Der Nachrichtenhintergrund dürfte einen moderaten Einfluss auf die Marktstimmung ausüben.
Prognose für EUR/USD und Handelstipps
- Verkaufspositionen könnten nach einem Rückprall von 1,0603 im 4-Stunden-Chart eröffnet werden, mit Zielen von 1,0420 und 1,0320. Diese Trades können weiterhin gehalten werden.
- Gestern waren Short-Positionen nach einem Rückprall von 1,0532 im Stunden-Chart möglich, und das gleiche Szenario gilt heute.
- Kaufpositionen werden erst nach einem Schlusskurs über 1,0532 im Stunden-Chart sinnvoll, aber ich würde riskante Long-Trades momentan vermeiden.
Fibonacci-Niveaus
- Stunden-Chart: Fibonacci-Niveaus sind von 1,1003 bis 1,1214 gezogen.
- 4-Stunden-Chart: Fibonacci-Niveaus sind von 1,0603 bis 1,1214 gezogen.