EUR/USD 5-Minuten-Analyse
Das Währungspaar EUR/USD stieg am Freitag, ein Anstieg, der nur wenig mit dem fundamentalen und makroökonomischen Hintergrund in Einklang steht. Erinnert sei daran, dass die wichtigsten Berichte des Tages — der PCE-Index und der University of Michigan Consumer Sentiment Index — eher enttäuschend ausfielen. Zum Beispiel lag der PCE-Index im November in Jahresziffern bei 2,8 % gegenüber einer Prognose von 2,9 %, unverändert seit Oktober. Was besagt dies? Im Wesentlichen nichts — der Index blieb unverändert. Ähnlich stieg der Consumer Sentiment Index von 71,8 auf 74,0, was den Erwartungen entsprach. In jedem Fall hätte eine Erhöhung dieses Indikators den US-Dollar eher stärken als schwächen sollen. Wir glauben, dass der makroökonomische Hintergrund am Freitag keinen realen Einfluss auf die Stimmung der Händler hatte.
Der Anstieg des Paares war rein technischer Natur. Laut dem aktuellen technischen Bild auf dem Stundenchart gelang es dem Preis mehrmals nicht, den Bereich 1.0340–1.0366 zu durchbrechen und korrigierte in Richtung der kritischen Linie. Am Montag könnte der Preis von dieser Linie abprallen, was zu einem erneuten Rückgang in den Bereich 1.0340–1.0366 führen könnte. Je mehr Versuche unternommen werden, diesen Bereich zu durchbrechen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er letztendlich durchbrochen wird. Wir glauben weiterhin, dass der Euro weiter fallen sollte. Der einzige Vorbehalt ist, dass während der Feiertagswoche ein Seitwärtstrend oder eine schwache Volatilität auftreten kann.
Auf dem 5-Minuten-Chart bildete der Preis am Freitag zwei Signale. Zuerst erholte er sich von dem Bereich 1.0340–1.0366, was es Händlern ermöglichte, Long-Positionen zu eröffnen. Gegen Ende des Tages testete der Preis die Kijun-sen-Linie, konnte sie jedoch nicht durchbrechen. Obwohl Short-Positionen an diesem Punkt eine Option waren, ist es generell nicht ideal, diese direkt vor dem Wochenende zu eröffnen. Allerdings könnten Short-Positionen am Montag in Betracht gezogen werden.
COT-Bericht
Der neueste Commitment of Traders (COT) Bericht vom 17. Dezember zeigt einen klaren Trend. Die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler war lange Zeit bullisch, aber die Bären haben nun die Oberhand gewonnen. Vor zwei Monaten stieg die Anzahl der offenen Short-Positionen bei professionellen Händlern sprunghaft an, was dazu führte, dass die Netto-Position erstmals negativ wurde. Dies deutet darauf hin, dass der Euro jetzt häufiger verkauft als gekauft wird.
Wir sehen weiterhin keine fundamentalen Faktoren, die das Wachstum des Euros stützen, und die technische Analyse weist auf eine Preis-Konsolidierung hin — im Grunde genommen ein flacher Markt. Auf dem Wochenchart ist ersichtlich, dass das Paar seit Dezember 2022 im Bereich von 1,0448–1,1274 handelt. Daher bleiben weitere Rückgänge wahrscheinlicher. Ein Durchbruch unter 1,0448 würde neue Möglichkeiten für einen stärkeren Rückgang eröffnen.
Die roten und blauen Linien auf dem COT-Chart haben sich gekreuzt und ihre relativen Positionen geändert, was auf einen bärischen Markttrend hindeutet. In der neuesten Berichtswoche verringerte sich die Anzahl der Long-Positionen in der Non-commercial Gruppe um 4.700, während die Short-Positionen um 14.400 abnahmen. Infolgedessen erhöhte sich die Netto-Position um fast 10.000, was den übergeordneten bärischen Trend jedoch nicht ändert.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse
Das Währungspaar hat auf dem Stundenchart eine dreiwöchige Korrektur abgeschlossen und seine Abwärtsbewegung fortgesetzt. Angesichts der extrem restriktiven Haltung der Federal Reserve glauben wir, dass der Rückgang in den kommenden Tagen ruhig fortgesetzt werden kann. Die Fed könnte die Zinsen erst 2025 ein- bis zweimal senken, was viel restriktiver ist, als es vom Markt bereits eingepreist wurde. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass es keine Grundlage für einen signifikanten Anstieg des Euro gibt.
Für den 23. Dezember heben wir die folgenden Handelsniveaus hervor: 1.0269, 1.0340–1.0366, 1.0485, 1.0585, 1.0658–1.0669, 1.0757, 1.0797, 1.0843, 1.0889, 1.0935, sowie die Senkou Span B-Linie (1.0541) und die Kijun-sen-Linie (1.0440). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Laufe des Tages verschieben, was bei der Ermittlung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Vergessen Sie nicht, den Stop Loss auf Break-even zu setzen, wenn sich der Kurs 15 Pips in die richtige Richtung bewegt. Dadurch werden potenzielle Verluste geschützt, falls sich das Signal als falsch erweist.
Am Montag sind weder in der Eurozone noch in den Vereinigten Staaten bedeutende Ereignisse oder Berichte geplant. Daher erwarten wir keine starken Bewegungen. Der Kurs könnte allmählich in Richtung des Bereichs 1.0340–1.0366 zurückdriften.
Erklärungen zu den Illustrationen:
Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (dicke rote Linien): Wichtige Bereiche, in denen die Kursbewegung ins Stocken geraten könnte. Keine Quellen für Handelssignale.
Kijun-sen- und Senkou Span B-Linien: Ichimoku-Indikatorlinien, die vom H4-Zeitrahmen auf den Stundenchart übertragen wurden und als starke Niveaus dienen.
Extremniveaus (dünne rote Linien): Punkte, an denen der Kurs zuvor umgekehrt ist. Sie können als Quellen für Handelssignale dienen.
Gelbe Linien: Trendlinien, Kanäle oder andere technische Muster.
Indikator 1 auf COT-Diagrammen: Gibt die Netto-Positionsgröße jeder Händlerkategorie wieder.