Das Wellenmuster im 4-Stunden-Chart für EUR/USD wird zunehmend klarer. Eine neue Abwärtsstruktur begann am 25. September zu entstehen, die sich inzwischen zu einem impulsiven Muster entwickelt hat. Die fünfte Welle hat, wie von mir erwartet, eine überzeugende Form angenommen und könnte jederzeit als abgeschlossen angesehen werden (oder ist bereits abgeschlossen). Das bedeutet natürlich nicht, dass sie jetzt enden muss, aber jeder Tag könnte das Ende der aktuellen Wellenstruktur markieren.
Das aktuelle Wellenmuster ist einfach und eindeutig. Es ist wichtig zu beachten, dass das Nachrichtenumfeld den Markt zwar für Monate beeinflussen kann, aber nicht unbegrenzt. Berichte aus den USA in den letzten Monaten zeigen, dass die Wirtschaft keine bedeutenden Probleme hat. Es gibt keine Rezession und es wird auch keine erwartet. Die Wirtschaft könnte sich verlangsamen, aber die aktuellen Wachstumsraten ermöglichen es ihr, diese Phase ohne größere Verluste zu durchstehen. Die Federal Reserve (Fed) wird die geldpolitische Lockerung wahrscheinlich langsamer und vorsichtiger umsetzen, als die Märkte zu Beginn des Jahres angenommen hatten. Auf der anderen Seite sieht die Europäische Zentralbank (EZB) keinen Grund, ihre Lockerungsmaßnahmen zu stoppen und wird wahrscheinlich fortfahren. Basierend auf der Wellenstruktur könnte der Euro in den kommenden Wochen wachsen, aber danach wird eine neue impulsive Abwärtswelle erwartet.
Das EUR/USD-Paar stieg am Montag um über 100 Basispunkte. Die Nachrichten deuteten nicht auf einen solchen starken Anstieg der Euro-Notierungen hin, aber das überzeugende Erscheinungsbild der Welle 5 im ersten Trendabschnitt lässt mich annehmen, dass sie abgeschlossen ist. Sollte dies der Fall sein, hat auch die erste Welle des neuen Abwärtstrendabschnitts abgeschlossen. Daher wird nun der Aufbau einer drei- oder fünfwelligen Korrekturstruktur erwartet. Diese Struktur bedeutet nicht, dass alle Herausforderungen für den Euro vorbei sind. Vielmehr signalisiert sie eine Marktpause zur Konsolidierung, Korrektur und Positionsverteilung. Einfach gesagt, mehrere Wochen Pause, bevor der Euro-Verkauf wieder aufgenommen wird.
Heute wurden die Einkaufsmanagerindizes für den Dienstleistungssektor in der Eurozone veröffentlicht. Der Index für Deutschland lag bei 51,2, leicht über der Prognose von 51,0. Der Eurozonen-Index lag bei 51,6, verglichen mit einer Prognose von 51,4. Ich glaube jedoch nicht, dass ein 120-Punkte-Anstieg der Euro-Nachfrage innerhalb weniger Stunden durch diese Indizes ausgelöst wurde. Wahrscheinlicher ist, dass die erste Welle des Abwärtstrends endete, was zu einem starken Rückzug von den jüngsten Tiefs führte. Zusätzlich zeigte der Inflationsbericht für Deutschland einen Anstieg des Verbraucherpreisindex (CPI) auf 2,6 %, was möglicherweise die deutliche Aufwertung des Euro unterstützte.
Fazit
Basierend auf der Analyse des EUR/USD setzt das Paar den Aufbau eines Abwärtstrendabschnitts fort. Dieser Abschnitt erscheint derzeit gut geformt und vollständig. Ich glaube, dass die erste Welle dieses Trendsegments abgeschlossen ist. Daher wird eine dreiwellige oder komplexere Korrekturstruktur erwartet, innerhalb derer neue Verkaufsmöglichkeiten identifiziert werden können, die auf deutlich niedrigere Niveaus als 1.0200 abzielen.
Auf einer höheren Wellenebene entwickelt sich das Muster zu einer komplexeren Struktur, die hauptsächlich aus Korrekturwellen besteht. Eine neue Abwärtswellenfolge ist wahrscheinlich, jedoch sind deren Länge und Struktur noch ungewiss.
Wichtige Grundsätze meiner Analyse:
- Wellenstrukturen müssen einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwierig zu handeln und neigen oft zu Änderungen.
- Wenn Unsicherheit über die Marktentwicklung besteht, ist es besser, sich rauszuhalten.
- Es kann nie eine 100%ige Sicherheit in Bezug auf die Bewegungsrichtung geben. Stop-Loss-Orders sollten immer verwendet werden.
- Die Wellenanalyse kann mit anderen Analysearten und Handelsstrategien kombiniert werden.
