Nach der Amtseinführung von Donald Trump als 47. Präsident der Vereinigten Staaten am 20. Januar erlebte der Kryptowährungsmarkt erhebliche Schwankungen. Trotz der erwarteten krypto-bezogenen Initiativen, die Teil seiner Wahlkampfversprechen waren, ging Trump in seiner Antrittsrede oder in den unter „America First“ aufgeführten zukünftigen Prioritäten nicht auf das Thema ein. Stattdessen konzentrierte sich sein Fokus auf Themen wie öffentliche Sicherheit, Energieunabhängigkeit, Regierungsreformen und die Wiederherstellung traditioneller amerikanischer Werte.
Während seines Wahlkampfs äußerte Trump Unterstützung für Kryptowährungen, versprach, individuelle Rechte zu schützen, einer digitalen Zentralbankwährung (CBDC) entgegenzutreten und sich für die Abmilderung der lebenslangen Haftstrafe von Ross Ulbricht einzusetzen. Er erwähnte auch die Möglichkeit, einen Kryptowährungsrat zu etablieren, und gelobte, CBDCs zu bekämpfen, die nach Ansicht einiger republikanischer Gesetzgeber zu einer verstärkten Überwachung durch die Regierung führen könnten. Diese Themen waren jedoch auffällig abwesend in seiner Antrittsrede und der anfänglichen politischen Agenda. Der Markt reagierte negativ, und der Bitcoin-Preis fiel von seinem Rekordhoch, was ein sinkendes Anlegervertrauen in Trumps krypto-freundliche Politik widerspiegelt.
Zur Volatilität des Kryptowährungsmarktes trug auch bei, dass Trump das TRUMP Memecoin auf der Solana-Blockchain einführte. Obwohl die Münze einen explosiven Start hatte, zog sie Kritik von Experten auf sich. Zudem stieß seine Unterstützung für die Einführung des DeFi-Protokolls World Liberty Financial auf Skepsis hinsichtlich seines Ernstes.
Obwohl es keine unmittelbaren Maßnahmen hinsichtlich Kryptowährungen gab, signalisieren Trumps Ernennungen von Persönlichkeiten wie David Sacks, der als „Zar für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen“ bezeichnet wird, und dem Krypto-Befürworter Paul Atkins, der als Leiter der Securities and Exchange Commission (SEC) nominiert wurde, eine potenzielle Offenheit gegenüber dem Umgang mit der Kryptowährungsbranche. Investoren und Analysten bleiben vorsichtig optimistisch in Erwartung greifbarer Entwicklungen, die den US-Standpunkt zu Kryptowährungen unter Trumps Regierung neu gestalten könnten.
