Laut einer Studie von JPMorgan Chase & Co. scheinen die Turbulenzen in den globalen Finanzmärkten, die diese Woche durch eine Reihe von US-Zollankündigungen und Handelsbeschränkungen ausgelöst wurden, den Beginn eines instabilen Jahres zu markieren. Die jährliche Umfrage der Bank zeigt, dass die größten Markt treibenden Kräfte im Jahr 2025 Inflation und protektionistische Zölle sein werden, gefolgt von geopolitischen Spannungen. Etwa 41 % der Befragten nannten Volatilität als die größte tägliche Handelsherausforderung, verglichen mit 28 % im letzten Jahr.
Für das Jahr 2025 wird erwartet, dass die Inflation weiterhin erheblichen Druck auf die globalen Märkte ausüben wird. Länder mit steigenden Inflationsraten werden gezwungen sein, wirtschaftliche Maßnahmen zu verschärfen – einschließlich der Erhöhung oder Beibehaltung von Zinssätzen und der Senkung staatlicher Ausgaben –, um Preissteigerungen zu bekämpfen. Diese Maßnahmen werden wahrscheinlich das Konsumverhalten und die Investitionstätigkeit beeinflussen und Risiken für das Wirtschaftswachstum darstellen.
Gleichzeitig werden protektionistische Zölle, die eingeführt werden, um heimische Hersteller zu schützen, die Marktstrukturen verändern. Solche Maßnahmen könnten die Importkosten erhöhen, die Inflation weiter verschärfen und die Lebensstandards senken. Zudem könnten sie Vergeltungsmaßnahmen von Handelspartnern provozieren und weltweite Handelskonflikte verschärfen.
„Dieses Jahr bringt ein unerwartet volatiles Umfeld“, heißt es in dem Bericht von JPMorgan. „Die Märkte reagieren in überraschender Weise auf Schlagzeilen, und es scheint wahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzt.“
Händler bleiben wegen der Unsicherheit über die Auswirkungen von Zöllen auf verschiedene Anlageklassen angespannt. Die jährliche Umfrage von über 4.200 institutionellen Händlern wurde durchgeführt, bevor der US-Präsident Donald Trump die globalen Märkte mit einer Welle von Handelszöllen erschütterte. Diese Bedenken werden voraussichtlich den Devisenhandel anheizen, insbesondere beim kanadischen Dollar (CAD), mexikanischen Peso (MXN) und offshore chinesischen Yuan (CNH), während die anhaltende Aufwärtsbewegung des US-Marktes, einschließlich S&P 500 und Nasdaq, in Zweifel gezogen wird.
Zölle, Inflation und die Reaktion der Märkte
Das Risiko, dass höhere Importpreise die Inflation neu entfachen könnten, besteht seit Trumps Wahl im November, wodurch die Hoffnungen auf weitere Zinssenkungen durch die Federal Reserve in diesem Jahr zunichte gemacht wurden.
Nach Trumps Direktive, 25 % Zölle auf alle Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, die er später verschob, nachdem die Führer beider Nationen stärkere Anstrengungen zur Eindämmung illegaler Einwanderung und des Drogenhandels versprachen, kehrte die Risikobereitschaft kurzzeitig auf die Finanzmärkte zurück. Ob Trump seinen abwartenden Ansatz beibehalten wird, bleibt jedoch eine zentrale Frage.
Auch die Aktienmärkte, einschließlich der asiatischen, haben sich erholt. Ein allgemeiner Zoll von 10 % auf chinesische Importe ist bereits in Kraft, doch Pekings Reaktion war relativ mild, was Spekulationen nährt, dass keine der beiden Seiten einen ausgewachsenen Handelskrieg eskalieren möchte.
Technischer Ausblick für den S&P 500
Die Nachfrage nach dem S&P 500 bleibt stark. Das Hauptziel für Käufer heute wird es sein, den Widerstand bei $6.069 zu durchbrechen. Ein Erreichen dieses Ziels würde den Aufwärtstrend fortsetzen und den Weg für einen Anstieg Richtung $6.079 ebnen.
Ein ebenso wichtiges bullisches Ziel wird es sein, die Kontrolle über $6.092 zu erringen, was die Position der Käufer stärken würde.
Sollte der Index jedoch aufgrund nachlassenden Risikoappetits zurücksetzen, müssen Käufer das Niveau von $6.058 verteidigen. Ein Unterschreiten dieser Marke könnte den Index weiter in Richtung $6.047 und $6.038 drücken und den Weg für tiefere Korrekturen öffnen.
