Der Euro und das Pfund stehen weiterhin unter Druck gegenüber dem US-Dollar, jedoch hat der Markt bisher keine signifikante Korrektur erlebt. Obwohl die Gewinne der asiatischen Sitzung gestern schnell wieder zunichtegemacht wurden, ist im Devisenmarkt noch keine klare Fortsetzung des Abwärtstrends bei Risikowerten zu beobachten.

Während sich die USA auf einen möglichen Handelskrieg vorbereiten, hat die Europäische Kommission erklärt, dass sie schnell und entschlossen reagieren wird, sollten Präsident Donald Trump ungerechtfertigte Maßnahmen ergreifen, nachdem er jüngst die EU vor den Digitalmarktvorschriften gewarnt hat. Brüssel bekräftigte sein Engagement für den Schutz europäischer Unternehmen und Interessen und wird dabei alle verfügbaren Mittel einsetzen, einschließlich der Einreichung von Fällen bei der Welthandelsorganisation (WTO).
Gleichzeitig wachsen in Europa die Sorgen über die wirtschaftlichen Auswirkungen zunehmender Handelskonflikte. Experten warnen, dass zusätzliche Handelsbarrieren das globale Wirtschaftswachstum bremsen und die Inflation anheizen könnten. Einige europäische Entscheidungsträger plädieren für eine engere Zusammenarbeit mit anderen Nationen, um dem Druck der USA entgegenzuwirken. Dies beinhaltet die Erwägung alternativer Handelsabkommen und die Stärkung der Beziehungen zu aufstrebenden Märkten.
Trumps jüngste Handelswarnung folgte auf die Unterzeichnung eines Memorandums am Freitag, das besagte, dass jegliche zukünftige Strafen gegen US-Unternehmen zu Zöllen und anderen Vergeltungsmaßnahmen führen könnten, die darauf abzielen, potenzielle Schäden für die US-Wirtschaft auszugleichen.
In einer begleitenden Anweisung kritisierte der US-Präsident stark das Digital Markets Act (DMA) der EU, das Marktdominanz und wettbewerbswidriges Verhalten reguliert, sowie das Digital Services Act (DSA), das die Moderation von Online-Inhalten regelt.
"Wir sind besorgt über die weitreichenden Auslegungen, die im Memorandum zum Ausdruck kommen, und einseitige Maßnahmen, die Vergeltungsmaßnahmen provozieren könnten", sagte Thomas Regnier, ein Sprecher der Europäischen Kommission, am Montag. Er betonte erneut, dass die EU offen für die Zusammenarbeit mit den USA und anderen Partnern sei, um globale Lösungen für gemeinsame Herausforderungen zu finden. Dennoch wird die EU zügig und entschieden handeln, um ihre Rechte und regulatorische Autonomie gegen ungerechtfertigte US-Maßnahmen zu verteidigen.
Renier betonte zudem, dass der DSA und der DMA fair und ohne Diskriminierung angewendet werden.
In den letzten Jahren wurden große US-Technologieunternehmen von EU-Regulierungsbehörden mit erheblichen Geldstrafen belegt, darunter über 8 Milliarden US-Dollar an Bußgeldern gegen Google (Alphabet Inc.) und eine Steuernachforderung in Höhe von €13 Milliarden für Apple Inc. in Irland.
Unter dem DMA unterliegen Unternehmen wie Alphabet, Apple, Amazon, Meta (Facebook), ByteDance (TikTok) und Microsoft nun neuen Einschränkungen hinsichtlich ihres Marktverhaltens, wobei die Strafen bei Verstößen bis zu 10% ihres weltweiten Umsatzes erreichen können.
Technischer Ausblick EUR/USD
Käufer müssen das Niveau von 1,0490 zurückgewinnen, um einen Aufwärtstrend zu etablieren. Ein Durchbruch über dieses Niveau würde es dem EUR/USD ermöglichen, 1,0530 zu testen, mit weiteren Zielen bei 1,0560 und 1,0590. Anhaltendes Wachstum über diese Levels hinaus würde Unterstützung durch große institutionelle Akteure erfordern.
Sollte das Paar fallen, wird starkes Kaufinteresse um 1,0450 erwartet. Sollten die Käufer dieses Niveau nicht halten können, könnte ein Rückgang auf 1,0400 oder sogar 1,0360 wahrscheinlicher werden.
Technischer Ausblick GBP/USD
Für das britische Pfund müssen Käufer die Widerstandsmarke von 1,2650 überwinden, um Aufwärtsdynamik zu gewinnen. Ein erfolgreicher Durchbruch würde den Weg für 1,2690 ebnen, obwohl weitere Aufwärtsbewegungen auf starken Widerstand stoßen könnten. Das endgültige Ziel für Bullen bleibt bei 1,2735.
Wenn Verkäufer die Kontrolle zurückgewinnen und das Paar unter 1,2610 drücken, könnte ein bärischer Ausbruch das GBP/USD in Richtung 1,2565 senden, mit einem potenziellen weiteren Rückgang auf 1,2520.