Gold erfährt heute einen korrektiven Rückgang, da Händler nach dem jüngsten Anstieg auf ein neues Rekordhoch Gewinne mitnehmen. Dieser Rückgang, obwohl moderat, wird von mehreren Faktoren getrieben, darunter ein verbessertes Risikosentiment, unterstützt durch erneuten Optimismus über US-Handelsverhandlungen und einen stärkeren US-Dollar.
Gewinnmitnahmen üben zusätzlichen Abwärtsdruck auf die Goldpreise aus. Die Einzelhandelsumsätze in den USA stiegen im März um 1,4 % – das höchste monatliche Wachstum seit zwei Jahren. Diese positive Zahl, die die Markterwartungen übertraf und auf einen revidierten Anstieg von 0,2 % im Vormonat folgte, deutet auf eine Erholung der Verbrauchernachfrage hin.
Jedoch, wie der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, anmerkte, plant die Zentralbank aufgrund potenzieller Inflationsgefahren im Zusammenhang mit den aktuellen Zollpolitiken nicht, die Zinsen in naher Zukunft zu senken. Diese Aussicht stellt weitere Gegenwinde für die Fortsetzung der Goldrallye dar.
Dennoch bleibt der Handelskrieg zwischen den USA und China ein zentrales Anliegen. Steigende Zölle und neue Exportbeschränkungen – wie Lizenzanforderungen bei seltenen Erden und Halbleiterchips – bringen weiterhin Unsicherheit in den globalen Markt, was wiederum die Nachfrage nach Gold als sicherer Hafen stützt.
Investoren sollten auch auf die heutigen US-Wirtschaftsdaten achten, darunter die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung und der Philadelphia Fed Manufacturing Index, die während der US-Handelssitzung erwartet werden. Diese Zahlen könnten den Händlern neue Möglichkeiten bieten, ihre Strategien in einem sich wandelnden Marktumfeld anzupassen.
Aus technischer Sicht deuten die aktuellen überkauften Bedingungen im Relative Strength Index (RSI) auf die Notwendigkeit einer Konsolidierung oder eines Rückgangs hin. Dies schafft eine Gelegenheit für neue bullische Positionen, insbesondere wenn der Preis nahe der wichtigen Marke von $3.300 stabil bleibt. Ein Bruch unter diesen Schwellenwert könnte jedoch tiefere Verluste auslösen.
