Das Währungspaar USD/CHF steht bereits den vierten Tag in Folge unter Druck und ist auf Niveaus zurückgefallen, die zuletzt 2011 erreicht wurden.
Die negative Stimmung gegenüber dem US-Dollar hält an, da Bedenken hinsichtlich der künftigen Unabhängigkeit der Federal Reserve bestehen, die als Schlüsselfaktor für den Druck auf USD/CHF betrachtet werden. US-Präsident Donald Trump hat seine Kritik an Fed-Vorsitzendem Jerome Powell verschärft, weil dieser die Zinsen nicht gesenkt hat, und bezeichnete ihn als "schrecklich". Trump deutete auch an, Kandidaten für die Spitzenposition der Fed in Betracht zu ziehen, wodurch die mögliche Entlassung Powells in den Raum gestellt wird.
Gleichzeitig gehen Händler davon aus, dass die Fed noch vor Jahresende einen Zinsschnitt um mindestens 50 Basispunkte vornehmen wird, wobei die Wahrscheinlichkeit eines Zinsschnitts bereits im Juli bei etwa 25% liegt. Im Gegensatz dazu hat die Schweizerische Nationalbank (SNB) signalisiert, dass sie keine weiteren Zinssenkungen plant, was Investoren enttäuscht, die in diesem Jahr eine Rückkehr zu negativen Zinsen erwartet hatten. Diese Divergenz trägt zum schwächeren Ton des USD/CHF-Paares bei.
Unterdessen unterstützt der Optimismus über eine mögliche Lösung des Konflikts zwischen Israel und Iran die globale Risikostimmung. Dies verringert die Nachfrage nach sicheren Hafenanlagen, was aggressiven Käufen des Schweizer Franken (CHF) entgegenwirkt und dazu beiträgt, die Abwärtsrisiken des Paares zu begrenzen.
Für bessere Handelsmöglichkeiten heute sollte das Augenmerk auf die Veröffentlichung von US-makroökonomischen Daten gerichtet werden: BIP Q1, wöchentliche Arbeitslosenanträge, Auftragseingänge langlebiger Güter und schwebende Hausverkäufe. Darüber hinaus könnten Reden wichtiger FOMC-Mitglieder den Dollar unterstützen und dem USD/CHF Schwung verleihen. Der Fokus wird sich auf die Veröffentlichung des Preisindex für persönliche Konsumausgaben (PCE) am Freitag verlagern. Diese wichtigen Inflationszahlen werden weitere Einblicke in mögliche Zinsschritte der Fed bieten und entscheidend für die zukünftige Richtung des Dollars und USD/CHF sein.
Aus technischer Sicht bleibt der Weg des geringsten Widerstands für das Paar weiterhin abwärtsgerichtet, solange die Oszillatoren im Tageschart im negativen Bereich bleiben.
