
Das Währungspaar EUR/USD handelte am Mittwoch weiterhin sehr ruhig.
Das Paar behielt eine leichte Abwärtsneigung bei, wie wir in all unseren letzten Artikeln festgestellt haben. Die aktuelle Marktentwicklung ist jedoch nichts weiter als eine gewöhnliche technische Korrektur und wird nicht durch bedeutende Faktoren beeinflusst.
Stellen Sie sich eine Situation vor, in der täglich negative Nachrichten aus den USA und gleichzeitig positive Nachrichten aus der Eurozone kommen. Glauben Sie, unter diesen Bedingungen würde der US-Dollar täglich fallen? Nein. Der Markt wird sich dennoch gelegentlich korrigieren, Gewinne mitnehmen, versuchen, Trendumkehrungen vorherzusehen, und langfristige spekulative Positionen einnehmen. Das bedeutet, dass selbst wenn die fundamentalen und makroökonomischen Hintergründe eindeutig eine Währung begünstigen (wie es derzeit der Fall ist), sich das Paar nicht unendlich in nur eine Richtung bewegen kann.
Daher gibt es keinen Grund, nach spezifischen Gründen für die vorübergehende Stärkung des US-Dollars zu suchen. Viele Analysten machen konsequent denselben Fehler, indem sie selbst kleinere Kursbewegungen fundamentalen Ereignissen, Veränderungen der Stimmung oder makroökonomischen Daten zuschreiben. Manchmal fehlt es diesen Erklärungen an Glaubwürdigkeit. Zum Beispiel argumentieren einige nun, dass der Dollar im Hinblick auf ein Handelsabkommen mit der EU steigt. Aber warum stieg er nicht nach dem Abkommen mit dem Vereinigten Königreich? Warum werden die neu angekündigten Zölle auf Kupfer, Pharmazeutika und Halbleiter übersehen? Warum ignoriert der Markt die erhöhten Zölle auf 15 Länder, die auf Trumps Liste stehen? Es scheint, der Markt reagiert auf das potenzielle EU-Abkommen – obwohl Brüssel noch drei Wochen Zeit für Verhandlungen hat – und ignoriert dabei die anderen kürzlich angekündigten Zölle.
Einmal mehr ist diese Bewegung eine reine technische Korrektur. Natürlich kann sich auf dem Währungsmarkt alles in einem Augenblick ändern. Ein anschauliches Beispiel hierfür ist der Januar dieses Jahres, als ein 16-jähriger Trend abrupt umkehrte, einfach weil Donald Trump Präsident wurde. Der Dollar hatte sich 16 Jahre lang gestärkt, aber die Politik des "größten Präsidenten in der Geschichte der USA" führte dazu, dass er in nur fünf Monaten gegen alle wichtigen Währungen zusammenbrach.
Donald Trump entschied, dass Zölle auf Stahl und Aluminium nicht genug sind – jetzt will er auch Kupferimporte besteuern. Es ist erwähnenswert, dass Kupfer ein sehr wertvolles Metall ist, sodass Zölle potenziell sehr vorteilhaft für den US-Haushalt sein könnten. Und der Haushalt braucht Unterstützung, da das neue Gesetz von Trump erwartet wird, die Staatsverschuldung um 3 Billionen Dollar zu erhöhen. Wenn der Haushalt einen Überschuss hätte, wie könnte die Verschuldung dennoch wachsen? Offensichtlich ist das Budget im Defizit – und wird es auch bleiben. Gleiches gilt für die Handelsbilanz, da das Weiße Haus bisher nur zwei Handelsabkommen unterzeichnen konnte: mit dem Vereinigten Königreich und Vietnam. Was das Abkommen mit China betrifft, haben wir bereits Zweifel geäußert – und Trump bestätigte diese gestern. Er sagte, dass die Verhandlungen mit Peking noch andauern. Wie kann es ein "unterzeichnetes" Abkommen geben, wenn die Gespräche noch im Gange sind?
Der Dollar steigt also ausschließlich aus technischen Gründen. Er fällt nicht aufgrund der Nachrichten über neue Zölle, da sie noch nicht umgesetzt wurden. Die neuen Zölle treten am 1. August in Kraft, und für Produkte wie Pharmazeutika, Kupfer, Halbleiter und andere Artikel, von denen Trump Einnahmen erzielen möchte, ist es noch unklar, wann diese Zölle durchgesetzt werden.

Durchschnittliche EUR/USD-Volatilität (5 Tage ab dem 10. Juli):
71 Punkte – mäßig charakterisiert.
Erwartete Schwankungsbreite für Donnerstag: zwischen 1.1639 und 1.1781.
Der obere lineare Regressionstrendkanal bleibt aufwärtsgerichtet und zeigt einen anhaltenden Aufwärtstrend an. Der CCI-Indikator hat die überkaufte Zone erreicht und mehrere bärische Divergenzen gebildet, was die aktuelle Abwärtskorrektur ausgelöst hat.
Nächste Unterstützungsniveaus:
- S1: 1.1597
- S2: 1.1475
- S3: 1.1353
Nächste Widerstandsniveaus:
- R1: 1.1719
- R2: 1.1841
- R3: 1.1963
Handelsempfehlungen:
Das EUR/USD-Paar setzt seinen Aufwärtstrend fort. Die Politik von Donald Trump – sowohl im In- als auch im Ausland – bleibt die primäre Kraft, die den US-Dollar beeinflusst. Der Markt zeigt weiterhin eine deutliche Zurückhaltung, den Dollar unter jeglichen Umständen zu kaufen. Befindet sich der Kurs unterhalb des gleitenden Durchschnitts, können Short-Positionen mit einem Ziel von 1.1639 in Betracht gezogen werden, obwohl ein starker Rückgang unter den aktuellen Bedingungen unwahrscheinlich ist. Oberhalb des gleitenden Durchschnitts bleiben Long-Positionen mit einem Ziel von 1.1841 in Übereinstimmung mit dem vorherrschenden Trend gültig.
Anmerkungen zur Illustration:
- Lineare Regressionstrendkanäle helfen dabei, den aktuellen Trend zu definieren. Zeigen beide Kanäle in dieselbe Richtung, gilt der Trend als stark.
- Der gleitende Durchschnitt (20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und die bevorzugte Handlungsrichtung.
- Murray Levels dienen als Zielniveaus für Kursbewegungen und Korrekturen.
- Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen die erwartete Kursschwankungsbreite für die nächsten 24 Stunden basierend auf der aktuellen Volatilität dar.
- CCI-Indikator – das Erreichen der überverkauften Zone (unter -250) oder der überkauften Zone (über +250) deutet auf eine potenzielle Trendumkehr hin.