
Am Dienstag bewegte sich das Währungspaar GBP/USD den Großteil des Tages seitwärts. Das ist nicht überraschend, da es zumindest in der ersten Tageshälfte keine bedeutenden Ereignisse gab. In der zweiten Hälfte wurde der wichtige und viel diskutierte ISM Services PMI der USA veröffentlicht, doch es handelt sich hierbei dennoch nur um einen einzigen Bericht über den gesamten Tag hinweg.
Was uns überrascht, ist, dass der Markt im Wesentlichen zwei wichtige Entwicklungen ignorierte, beide wieder einmal im Zusammenhang mit Donald Trump. Zuerst entließ Trump die Leiterin des Statistikamts, Erica McEntarfer, und machte deutlich, dass er nichts dagegen hätte, die Kontrolle über statistische Informationen zu erlangen. Dann trat "zufällig" das FOMC-Mitglied Adriana Kugler zurück. Selbstverständlich wird Trump schnell einen Ersatz ernennen—eine Person, die bei Sitzungen der Federal Reserve im Sinne des Präsidenten abstimmen wird. Somit hat Trump nun drei "dauerhafte Tauben" im geldpolitischen Ausschuss.
Daraus ergibt sich folgende Schlussfolgerung: Im nächsten Jahr könnte das Statistikamt vollständig unter Trumps Kontrolle fallen. Auch die Fed könnte durch ihn beeinflusst werden—nicht gesetzlich, aber durch eine Zusammensetzung, die nach seinen Wünschen abstimmt. Somit könnten die beiden größten unabhängigen Institutionen einfach anfangen, Befehlen von oben zu folgen. Wie kann man unter solchen Bedingungen Vertrauen in diese Institutionen haben?
Kehren wir zu den unmittelbareren Sorgen zurück. An diesem Donnerstag wird die Bank of England ihre nächste Sitzung für 2025 abhalten, wo eine Zinssenkung um 0,25% möglich ist. Prognosen für den Leitzins sind selten falsch, da Zentralbanken üblicherweise schon lange vor der offiziellen Ankündigung beginnen, ihre Entscheidungen anzudeuten. Die Rhetorik ändert sich, sodass die Märkte ableiten können, was die Zentralbank zu tun gedenkt.
Diesmal ist die Situation jedoch weniger klar, da weder Andrew Bailey noch seine Kollegen in letzter Zeit Hinweise auf eine Zinssenkung im August gegeben haben. Im Gegenteil, noch im letzten Monat stellte Bailey die Notwendigkeit weiterer geldpolitischer Lockerungen in Frage und sagte Anfang des Jahres mehrere Male steigende Inflation voraus. Daher sind wir ein wenig überrascht von den offiziellen Prognosen, die eine Zinssenkung vorschlagen. Wenn es mehr Informationen über die Grundlage dieser Prognosen gäbe, wären sie möglicherweise leichter zu verstehen.
Aus diesem Grund zweifeln wir daran, dass die BOE den Leitzins an diesem Donnerstag senken wird. Es könnte passieren, aber in diesem Fall wäre die Abstimmung innerhalb des geldpolitischen Ausschusses wahrscheinlich sehr knapp—etwa 5 zu 4. Wie würde solch eine Entscheidung interpretiert werden? Wir glauben, sie würde wenig Einfluss auf die allgemeine Marktstimmung haben. Das Pfund könnte vorübergehend fallen, aber langfristig wird es wahrscheinlich aufgrund viel breiterer Faktoren steigen, die mit Trump und seiner Politik verbunden sind.

Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paares in den letzten fünf Handelstagen liegt bei 112 Pips. Für das Pfund/Dollar-Paar wird dies als "hoch" angesehen. Am Mittwoch, dem 6. August, erwarten wir eine Bewegung innerhalb des durch die Niveaus 1,3179 und 1,3403 definierten Bereichs. Der langfristige lineare Regressionskanal zeigt nach oben, was deutlich auf einen Aufwärtstrend hindeutet. Der CCI-Indikator hat zweimal den überverkauften Bereich betreten, was auf eine mögliche Fortsetzung des Aufwärtstrends hinweist. Derzeit befindet sich eine neue Korrekturphase im Gange.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1,3245
S2 – 1,3184
S3 – 1,3123
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1,3306
R2 – 1,3367
R3 – 1,3428
Handelsempfehlungen:
Das GBP/USD-Währungspaar setzt vorerst seine Abwärtskorrektur fort. Mittelfristig werden die politischen Maßnahmen von Trump voraussichtlich weiterhin Druck auf den Dollar ausüben. Daher bleiben Long-Positionen mit Zielen bei 1,3550 und 1,3611 relevanter, wenn der Preis über dem gleitenden Durchschnitt bleibt. Wenn der Preis unter den gleitenden Durchschnitt fällt, könnten kleine Short-Positionen mit Zielen bei 1,3184 und 1,3179 in Betracht gezogen werden, die rein auf technischen Faktoren basieren. Gelegentlich erfährt der US-Dollar Korrekturen, aber für einen nachhaltigen Stärkungstrend sind deutliche Anzeichen für ein Ende des globalen Handelskrieges notwendig, was derzeit unwahrscheinlich erscheint.
Erklärung der Illustrationen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle ausgerichtet sind, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Gleitender Durchschnitt (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und gibt die Handelsrichtung vor.
Murray Levels dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien) repräsentieren den voraussichtlichen Preisbereich für das Paar in den nächsten 24 Stunden basierend auf den aktuellen Volatilitätsmessungen.
CCI-Indikator: Tritt er in die überverkaufte Region (unter -250) oder überkaufte Region (über +250) ein, signalisiert dies eine bevorstehende Trendwende in die entgegengesetzte Richtung.