
Das Währungspaar GBP/USD wurde auch am Mittwoch wieder eher ruhig gehandelt, doch die Waage neigt sich langsam zugunsten des Britischen Pfunds (und auch des Euro) hin. Der Markt legt seit einigen Tagen eine Pause von den Ereignissen der letzten Woche ein, doch Neuigkeiten strömen weiterhin stetig aus Übersee herein. Es gibt Donald Trumps neue groß angelegte Zölle, seine nukleare Drohung gegenüber Russland, die Entlassung des Leiters des US-Amtes für Statistik, und neue enttäuschende makroökonomische Daten (der ISM-Dienstleistungsindex für die USA). Nach unserer Auffassung ist ein erneuter Rückgang des Dollars nur eine Frage der Zeit.
Heute wird auch die Bank of England eine Sitzung abhalten, doch angesichts all dieser anderen Ereignisse scheint selbst die Sitzung der britischen Zentralbank nicht besonders interessant zu sein. Nach Expertenprognosen plant die BoE, den Leitzins um weitere 0,25% zu senken, was den dritten Schritt zur Lockerung der Geldpolitik in diesem Jahr markieren würde. Insgesamt hat die Bank zu Beginn des Jahres vier Zinssenkungen versprochen und hält sich derzeit an diesen Plan. Allerdings bezweifeln wir, dass eine Mehrheit der Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses morgen für eine Zinssenkung stimmen wird.
Gegen eine lockere Entscheidung spricht nur ein Faktor - und das ist die Inflation. Aber das ist der wichtigste Faktor. Im Laufe des letzten Jahres hat die Inflation in Großbritannien nur zugenommen, daher sprechen wir nicht mehr von ein oder zwei schlechten Monaten, sondern von einem Trend. Das heißt, wir können sicher sagen, dass die Inflation in Großbritannien steigt. Und wenn die Inflation steigt, wie kann dann von einer Zinssenkung die Rede sein? Insbesondere da die Inflation nicht nur nahe dem Ziel von 2% liegt - wo prinzipiell eine gewisse Abweichung noch akzeptabel sein könnte - sondern fast doppelt so hoch wie das Zielniveau ist.
Führt die BoE also eine weitere Lockerungsrunde durch, könnte die Inflation noch weiter ansteigen. Natürlich beschäftigt die BoE sicherlich Ökonomen und Analysten, die in der Lage sind, eine Verlangsamung der Inflation, sagen wir, für die nächsten sechs Monate vorherzusagen. Vielleicht wäre es auf Basis einer solchen Prognose sinnvoll, den Zinssatz im August zu senken. Unserer Meinung nach werden jedoch die Preise weltweit weiterhin steigen. Trumps Handelskrieg wird die Preise nicht nur in den USA, sondern auch in vielen anderen Ländern in die Höhe treiben und zumindest indirekten Druck ausüben. Daher sollte die Inflation "eingedämmt" und nicht "angeheizt" werden.
Unabhängig von der heutigen Entscheidung der BoE glauben wir, dass der Dollar weiter nachgeben sollte. Wir sehen keinen Grund für ein mittelfristiges Wachstum der US-Währung. Im täglichen Zeitrahmen hat GBP/USD von der starken Senkou Span B Linie abgeprallt. Daher gibt es sowohl technische als auch fundamentale Gründe für eine erneute Rallye der britischen Währung - obwohl das Pfund selbst an seiner eigenen Stärkung weitgehend nicht beteiligt bleibt. In dieser Woche gibt es sehr wenige makroökonomische Ereignisse, aber allein die neue Eskalationsrunde im Handelskrieg reicht aus, um einen weiteren Rückgang der US-Währung auszulösen.

Die durchschnittliche Volatilität des GBP/USD-Paars in den letzten fünf Handelstagen beträgt 96 Pips. Für dieses Paar gilt diese Zahl als "hoch". Daher erwarten wir am Donnerstag, dem 7. August, eine Bewegung innerhalb des Bereichs, der durch 1.3251 und 1.3443 begrenzt wird. Der langfristige lineare Regressionskanal weist nach oben, was auf einen klaren Aufwärtstrend hinweist. Der CCI-Indikator ist zweimal in die überverkaufte Zone eingetreten, was auf eine mögliche Wiederaufnahme des Aufwärtstrends hinweist. Es haben sich auch mehrere bullische Divergenzen gebildet.
Nächste Unterstützungsstufen:
S1 – 1.3306
S2 – 1.3245
S3 – 1.3184
Nächste Widerstandsstufen:
R1 – 1.3367
R2 – 1.3428
R3 – 1.3489
Handelsempfehlungen:
Das Währungspaar GBP/USD hat eine weitere Runde der Abwärtskorrektur abgeschlossen. Auf mittlere Sicht dürften Trumps Politikmaßnahmen weiterhin auf den Dollar drücken. Daher sind Long-Positionen mit Zielen bei 1.3550 und 1.3611 relevanter, solange der Preis über dem gleitenden Durchschnitt bleibt.
Fällt der Preis unter den gleitenden Durchschnitt, können auf rein technischer Basis kleine Short-Positionen mit Zielen bei 1.3245 und 1.3184 in Betracht gezogen werden. Die US-Währung zeigt gelegentlich korrektive Bewegungen, doch um sich in trendähnlicher Weise zu festigen, benötigt sie klare Anzeichen dafür, dass der weltweite Handelskrieg beendet ist, was derzeit unwahrscheinlich scheint.
Erläuterung der Illustrationen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle ausgerichtet sind, deutet das auf einen starken Trend hin.
Gleitende Durchschnittslinie (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und leitet die Handelsrichtung.
Murray-Ebenen dienen als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsebenen (rote Linien) stellen den wahrscheinlichen Preisbereich für das Paar in den nächsten 24 Stunden basierend auf aktuellen Volatilitätslesungen dar.
CCI-Indikator: Wenn er in die überverkaufte Region (unterhalb von -250) oder überkaufte Region (über +250) eintritt, signalisiert er eine bevorstehende Trendumkehr in die entgegengesetzte Richtung.