
Das Währungspaar EUR/USD sank am Donnerstag leicht von seinen jüngsten Höchstständen, doch diese Bewegung hatte keinen wirklichen Einfluss auf die Gesamtrichtung des Paares. Auch wenn es in dieser Woche kaum bedeutende makroökonomische Daten gibt, bleibt der fundamentale Hintergrund sehr stark. Die Händler konzentrieren sich weiterhin hauptsächlich auf die Fundamentaldaten, die mit dem von Donald Trump angeheizten globalen Handelskrieg im Zusammenhang stehen. Wie erwartet, gibt es keine Anzeichen für ein Ende oder gar eine Deeskalation dieses Konflikts. Alle vom Weißen Haus unterzeichneten Vereinbarungen sind sicherlich für die USA und ihre Wirtschaft vorteilhaft. Sie sind jedoch keine Anzeichen einer Deeskalation oder eines Waffenstillstands.
Was sind die Hauptpunkte, die in fast allen unterzeichneten Vereinbarungen enthalten sind? Es sind dieselben Zölle — und in einigen Fällen sogar höhere für Handelspartner als während der sogenannten "Schonfrist". Im Wesentlichen haben diese Abkommen die Zölle für die EU oder Länder wie Vietnam und Japan noch weiter erhöht. Die Abkommen beinhalten auch massive Investitionen in die US-Wirtschaft und Verpflichtungen, in den USA hergestellte Waffen, Energieressourcen und andere Güter und Rohstoffe zu kaufen. Stellen Sie sich vor, ein Verkäufer hält Ihnen eine Waffe an den Kopf und verlangt, dass Sie ein Smartphone kaufen. Natürlich werden Sie es kaufen — aber kann das als "Waffenstillstand" bezeichnet werden?
Daher glauben wir, dass der Markt nun vollständig verstanden hat, dass es nie einen echten Waffenstillstand geben wird. Trump wird keine Zölle senken oder wirklich beidseitig vorteilhafte Abkommen unterzeichnen. Aktuelle und künftige Ereignisse im Zusammenhang mit dem Handelskrieg können benannt werden, wie man will, aber im Kern reflektieren sie ein neues globales Handelsgefüge, das von Trumps Vorgaben dominiert wird.
Am wichtigsten ist, dass der US-Präsident sich nun frei fühlt, von jedem Land der Welt alles zu fordern. Mit anderen Worten, die Unterzeichnung eines Handelsabkommens heute garantiert nicht, dass morgen keine neuen Forderungen gestellt werden — Forderungen, die das Gegenparteienland entweder finanziell oder politisch erneut belasten werden. Die Märkte begreifen mittlerweile vollständig, dass die amerikanische Wirtschaft durch den Zufluss von Investitionen und Budgeteinnahmen wachsen wird — aber wer würde zukünftig freiwillig entscheiden, mit Amerika Geschäfte zu machen? Jede Beziehung mit den USA birgt jetzt das Risiko, zu zukünftigen Komplikationen zu führen.
Diese Woche verhängte Trump 50%-ige Zölle auf Indien, weil es sich weigerte, russisches Öl und Gas zu kaufen. Außerdem kündigte er bevorstehende Zölle auf pharmazeutische Produkte an — die innerhalb von zwei Jahren auf erschreckende 200% ansteigen könnten — und auf Halbleiter. Die Liste der sogenannten "Ungerechtigkeiten", die dringend behoben werden müssen, wächst von Woche zu Woche. Trump scheint nun Gründe und Vorwände zu erfinden, um Zölle auf eine immer größere Zahl von Ländern zu erheben. Unserer Meinung nach wird dies letztendlich zu einer Situation führen, in der Länder beginnen, die Zusammenarbeit mit den USA, insbesondere im Handel, abzulehnen. Natürlich werden nicht alle die Verbindungen komplett abbrechen, aber hinter jedem Land steht privates Geschäft, und viele Unternehmen könnten sich aus Prinzip dafür entscheiden, ihre Produkte nicht in die USA zu exportieren. Der amerikanische Markt ist riesig und wohlhabend — aber er ist nicht der einzige der Welt.

Die durchschnittliche Volatilität des EUR/USD-Paares in den vergangenen fünf Handelstagen beträgt 101 Pips, was als "hoch" eingestuft wird. Wir erwarten, dass sich das Paar am Freitag zwischen 1.1537 und 1.1739 bewegt. Der langfristige lineare Regressionskanal zeigt weiterhin nach oben, was auf einen anhaltenden Aufwärtstrend hindeutet. Der CCI-Indikator hat zum dritten Mal den überverkauften Bereich erreicht, was auf eine mögliche Wiederaufnahme des bullischen Trends hinweist.
Nächste Unterstützungsniveaus:
S1 – 1.1597
S2 – 1.1536
S3 – 1.1475
Nächste Widerstandsniveaus:
R1 – 1.1658
R2 – 1.1719
R3 – 1.1780
Handelsempfehlungen:
Das EUR/USD-Paar könnte seinen Aufwärtstrend fortsetzen. Der US-Dollar steht aufgrund von Trumps Politik weiterhin unter starkem Druck — und er zeigt keine Anzeichen des Einlenkens. Letzte Woche sah die Welt die Folgen dieser Strategie. Der Dollar stärkte sich so sehr wie möglich — doch nun scheint es, als könnten wir in einen neuen, ausgedehnten Rückgang eintreten.
Wenn der Preis unterhalb des gleitenden Durchschnitts liegt, können Short-Positionen erwogen werden, mit Zielen bei 1.1536 und 1.1475. Wenn der Preis über dem gleitenden Durchschnitt bleibt, bleiben Long-Positionen relevant, mit Zielen bei 1.1719 und 1.1739, in Übereinstimmung mit dem laufenden Trend.
Erläuterung der Abbildungen:
Lineare Regressionskanäle helfen, den aktuellen Trend zu bestimmen. Wenn beide Kanäle übereinstimmen, deutet dies auf einen starken Trend hin.
Die Linie des gleitenden Durchschnitts (Einstellungen: 20,0, geglättet) definiert den kurzfristigen Trend und leitet die Handelsrichtung.
Murray Levels fungieren als Zielniveaus für Bewegungen und Korrekturen.
Volatilitätsniveaus (rote Linien) stellen die wahrscheinliche Preisspanne des Paares in den nächsten 24 Stunden auf Basis der aktuellen Volatilitätsmessungen dar.
CCI-Indikator: Wenn er in den überverkauften Bereich (unter -250) oder in den überkauften Bereich (über +250) eintritt, signalisiert er eine bevorstehende Trendumkehrung in die entgegengesetzte Richtung.