
Am Donnerstag durchbrach das GBP/JPY-Paar die runde Marke von 199,00. Gestern verkündete die britische Finanzministerin Rachel Reeves ihre Absicht, die Staatsausgaben streng zu kontrollieren, um die Inflation und die Kreditkosten zu senken. Diese Ankündigungen halfen, die Sorgen der Anleger zu mildern, die durch den jüngsten starken Rückgang der britischen Staatsanleihen ausgelöst wurden. Zusätzliche Unterstützung für das Pfund und das GBP/JPY-Paar kam vom PMI am Mittwoch – der Geschäftsaktivitätsindex des britischen Dienstleistungssektors – der die Markterwartungen übertraf.
Der japanische Yen steht aufgrund innenpolitischer Ungewissheiten und unklarer Aussichten für die zukünftigen Zinsschritte der Bank of Japan unter Druck. Am Dienstag betonte der stellvertretende Gouverneur der Bank of Japan, Ryozo Himino, dass die Regulierungsbehörde es nicht eilig hat, die immer noch niedrigen Zinssätze anzuheben. Allerdings zeigte sich der Gouverneur der Bank of Japan, Kazuo Ueda, bereit, die Geldpolitik weiter zu straffen, wenn die wirtschaftlichen Indikatoren und die Inflation mit den Prognosen übereinstimmen.
Anleger neigen zu der Ansicht, dass die Bank of Japan ihre Normalisierungspolitik dank stetigem Lohnwachstum, instabiler Inflation und sich verbessernder wirtschaftlicher Perspektiven fortsetzen wird. Gleichzeitig deutete der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, auf eine allmähliche Senkung der Zinssätze in der Zukunft hin. Eine solche Divergenz in den Erwartungen hemmt aktive Handelspositionen und begrenzt das Wachstum des GBP/JPY-Paares.
Heute sollte man für bessere Handelsmöglichkeiten auf die Veröffentlichung des britischen Bau-PMI achten, der den Ton für das Paar während der europäischen Sitzung angeben könnte. Das Schlüsselereignis danach werden die Lohndaten aus Japan sein, die die Erwartungen hinsichtlich des Zeitpunkts der nächsten Zinserhöhung der Bank of Japan erheblich beeinflussen und dementsprechend die Dynamik des Yens und die Bewegung des GBP/JPY-Paares beeinflussen werden.
Aus technischer Sicht hat das Paar die runde Marke von 199,00 und den Schnittpunkt der 9- und 14-Tage-EMAs durchbrochen, was auf eine aufkommende Dynamik hinweist. Derzeit überwindet es die Zone von 199,30–199,40, oberhalb derer das Ziel die runde Marke von 200,00 sein wird. Danach könnte der Preis die August- und Juli-Höchststände um 200,25 testen.
Auf der anderen Seite hat das Paar Unterstützung am Schnittpunkt der 9- und 14-Tage-EMAs gefunden, mit zusätzlicher Unterstützung durch die 50-Tage-SMA bei 198,40, vor der runden Marke von 198,00. Ein Fall unter diese runde Marke würde den Bären die Oberhand geben. Oszillatoren auf dem Tageschart sind positiv und bieten Hoffnung auf weiteres Wachstum des GBP/JPY-Paares.