EUR/USD 5-Minuten-Analyse

Das Währungspaar EUR/USD zeigte am Donnerstag ein recht starkes Wachstum, was voll und ganz unseren Erwartungen entsprach. Am Donnerstag konnten nur zwei Ereignisse die Volatilität auslösen: die EZB-Sitzung und der Inflationsbericht aus den USA. Die EZB ließ letztendlich alle Zinssätze unverändert, wie erwartet. In der abschließenden Erklärung war der bemerkenswerteste Punkt die Aufwärtskorrektur der Inflationsprognosen für 2025-2026. Diese Korrektur war jedoch minimal und übersteigt das Zielniveau der EZB nicht signifikant. Daher sieht die EZB derzeit keine Bedrohung durch ein unkontrolliertes Preiswachstum.
Es war jedoch der Inflationsbericht aus den USA, der den Dollar sinken ließ, obwohl dies nicht unbedingt hätte der Fall sein müssen. Die Inflation in den USA stieg auf 2,9 % und entsprach den Prognosen. Eine steigende Inflation bedeutet normalerweise, dass die Fed bis zum Jahresende möglicherweise etwas weniger "dovish" sein könnte als vom Markt erwartet. Wir warnten Händler jedoch vor zwei Dingen: Erstens, der Dollar war am Dienstag und Mittwoch ohne Grund und irrational gestiegen. Zweitens, die aktuelle Inflationszahl in den USA ist nicht entscheidend für die Entscheidung der Fed am 17. September. Infolgedessen sahen wir einen insgesamt vorhersehbaren Rückgang des US-Dollars.
Auf dem 5-Minuten-Chart erschien gleich zu Beginn der US-Sitzung ein ausgezeichnetes Kaufsignal, mit einem Abpraller vom Niveau 1,1666. Zum Zeitpunkt der US-Inflationsnachricht hatte sich der Preis bereits um etwa 15 Pips nach oben bewegt, sodass Händler ihren Stop-Loss einfach auf den Einstiegskurs setzen konnten. Man musste schnell handeln, aber es lohnte sich. Den Rest des Tages stieg das Paar nur und erreichte den Bereich 1,1750-1,1760. So konnten etwa 60 Pips Gewinn erzielt werden.
COT-Bericht

Der neueste COT-Bericht ist vom 2. September datiert. Das obige Diagramm zeigt klar, dass die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler lange Zeit bullisch war und Bären nur zum Ende von 2024 zögerlich die Kontrolle übernommen haben, aber sie schnell wieder verloren haben. Seit Trump US-Präsident wurde, ist der Dollar die einzige Währung, die gefallen ist. Wir können nicht mit 100%iger Sicherheit sagen, dass der Rückgang des US-Dollars weitergehen wird, aber die aktuellen weltweiten Ereignisse deuten genau in diese Richtung.
Wir sehen nach wie vor keine fundamentalen Faktoren für eine Stärkung des Euro, aber es gibt immer noch viele Gründe für einen Rückgang des Dollars. Der globale Abwärtstrend bleibt intakt, aber spielt es eine Rolle, wohin sich der Preis in den letzten 17 Jahren bewegt hat? Sobald Trump seine Handelskriege beendet, könnte der Dollar wieder steigen, aber die jüngsten Ereignisse zeigen, dass der Handelskrieg in der einen oder anderen Form weitergehen wird. Ein potenzieller Verlust der Unabhängigkeit der Fed ist ein weiterer starker Druckfaktor auf die US-Währung.
Die Positionierung der roten und blauen Linien des Indikators zeigt immer noch eine bullische Tendenz. In der letzten Berichtswoche gingen Long-Positionen aus der Gruppe "Nicht-kommerziell" um 2.700 zurück, während Shorts um 700 zunahmen. Die Nettoposition für die Woche ging somit um 3.400 zurück, was eine unerhebliche Veränderung darstellt.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse

Im Stundenchart setzt EUR/USD seinen moderaten Aufwärtstrend fort. Ein Abprallen von der Trendlinie, kombiniert mit dem US-Inflationsbericht, löste einen neuen Preisanstieg aus. Das Paar verweilt weiterhin größtenteils im Bereich von 1.1615-1.1750, zeigt jedoch eine Aufwärtsneigung. Der Dollar sieht sich nach wie vor zahlreichen bärischen Faktoren gegenüber und könnte selbst in dieser Woche fast täglich gefallen sein.
Für den 12. September identifizieren wir die folgenden Handelsniveaus: 1.1092, 1.1147, 1.1185, 1.1234, 1.1274, 1.1362, 1.1426, 1.1534, 1.1604-1.1615, 1.1666, 1.1750-1.1760, 1.1846-1.1857, sowie die Senkou Span B Linie (1.1660) und die Kijun-sen Linie (1.1721). Die Linien des Ichimoku-Indikators können sich im Tagesverlauf bewegen, daher sollten Sie dies bei Handelssignalen berücksichtigen. Vergessen Sie nicht, den Stop Loss auf Break-even zu setzen, wenn sich der Preis zu Ihren Gunsten um 15 Pips bewegt - dies schützt Sie vor potenziellen Verlusten, falls sich das Signal als falsch herausstellt.
Am Freitag wird Deutschland die zweite Schätzung der August-Inflation veröffentlichen, und die USA geben den University of Michigan Consumer Sentiment Index für September bekannt. Beide Berichte sind sekundär, aber der Stimmungsindex kann einige Marktreaktionen auslösen.
Handelsempfehlungen
Am Freitag könnte das Paar weiterhin nach Norden tendieren, muss jedoch den entscheidenden Bereich von 1.1750-1.1760 überwinden. In diesem Fall sind Long-Positionen mit einem Ziel von 1.1846-1.1857 relevant. Ein Abprallen von diesem Bereich würde eine neue Korrekturbewegung auslösen.
Erläuterungen zu den Illustrationen:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus – dicke rote Linien, an denen die Bewegung enden kann. Sie sind keine Handelsquellen.
- Kijun-sen- und Senkou Span B-Linien—Dies sind starke Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Zeitrahmen auf den Stundenchart übertragen wurden.
- Extrempunkte – dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor abgeprallt ist. Diese fungieren als Handelsquellen.
- Gelbe Linien – Trendlinien, Trendkanäle und andere technische Muster.
- Indikator 1 auf den COT-Charts – die Größe der Netto-Position für jede Händlerkategorie.