Handelsrückblick am Dienstag
1-Stunden-Chart EUR/USD

Am Dienstag setzte das Währungspaar EUR/USD seinen Rückgang fort, obwohl der makroökonomische Kalender komplett leer war. Der US-Dollar, der im Laufe von 2025 gefallen war, steigt nun unerwartet an — und viele Analysten suchen fieberhaft nach Erklärungen für diese Bewegung. Es gibt diese Woche keine überzeugenden Argumente für die Stärke des Dollars. Letzte Woche bewegte sich der Dollar zumindest seitwärts, auch wenn das keinen Sinn ergab angesichts des schwachen makroökonomischen und fundamentalen Umfelds. Zur Wiederholung: ISM-Geschäftstätigkeitsindizes fielen schwach aus, die US-Beschäftigungsdaten enttäuschten erneut, und in den USA begann ein Regierungsstillstand.
Wir sehen drei triftige Gründe, den Dollar umgehend zu verkaufen. Dennoch scheint der Markt entschlossen, die Situation anders zu interpretieren. Wir halten die aktuelle Marktbewegung für unlogisch und sagen dies offen. Aus unserer Sicht ist es sinnlos, diese Bewegung auf Frankreichs politische Instabilität zu schieben — vor allem, da auch das britische Pfund, das keine direkte Verbindung mit dem Rücktritt des französischen Premierministers hat, ebenfalls im Rückgang ist.
5-Minuten-EUR/USD-Chart

Auf dem 5-Minuten-Chart sind die aktuellen Bewegungen ebenfalls nicht logisch. Es ist wichtig zu erkennen, dass unlogische Bewegungen relativ leicht zu identifizieren sind. Der Preis scheint Schlüsselmarken völlig zu ignorieren. Zum Beispiel hat das Währungspaar technisch gesehen gestern von der Zone 1.1655–1.1666 abgeprallt, die zuvor mehrfach als starker Support gedient hatte. Doch diesmal bot sie keinerlei Widerstand. Über Nacht stieg der Dollar weiter — und es gibt absolut keinen realen Grund dafür.
Wie man am Mittwoch handelt
Auf dem Stundenchart hat der EUR/USD den Trendlinien mehrfach durchbrochen, was einen formellen Trendwechsel nach oben anzeigt. Der allgemeine makroökonomische und fundamentale Hintergrund bleibt für den US-Dollar schwach, daher erwarten wir keinen starken oder anhaltenden Aufwärtsdrang für den Greenback. Wir sind weiterhin der Meinung, dass die aktuellen Bewegungen lediglich technische Korrekturen darstellen — und dies scheint eine davon zu sein. Auch wenn der Abwärtstrend anhält, betrachten wir ihn nicht als fundamental gerechtfertigt.
Am Mittwoch könnte der EUR/USD weiter sinken, nachdem die Zone 1.1655–1.1666 durchbrochen wurde. Wir halten daran fest, dass diese Bewegung nicht mit der Logik übereinstimmt und der Preis zunehmend Support- und Widerstandslevels ignoriert. Überraschungen sind möglich.
Auf dem 5-Minuten-Chart sollten Sie auf folgende Schlüsselmarken achten: 1.1354–1.1363, 1.1413, 1.1455–1.1474, 1.1527, 1.1571–1.1584, 1.1655–1.1666, 1.1745–1.1754, 1.1808, 1.1851, 1.1908, 1.1970–1.1988.
Am Mittwoch wird Christine Lagarde, die Präsidentin der Europäischen Zentralbank, eine weitere Rede im Euroraum halten. Dies wird ihr dritter Auftritt in dieser Woche sein, und bisher haben ihre Reden keine bedeutenden Einsichten geliefert. Am Abend wird die Federal Reserve ihre neuesten Sitzungsprotokolle veröffentlichen, die typischerweise als prozedural angesehen werden und voraussichtlich keinen signifikanten Einfluss auf die Märkte haben.
Grundregeln des Handelssystems:
- Die Stärke eines Handelssignals basiert darauf, wie schnell es sich bildet (entweder ein Abprallen oder ein Ausbruch). Je weniger Zeit benötigt wird, desto stärker ist das Signal.
- Sollten zwei oder mehr Trades von einem bestimmten Level als falsche Signale herausstellen, sollten alle zukünftigen Signale von diesem Level ignoriert werden.
- In einem Seitwärtsmarkt können viele falsche Signale auftreten oder gar keine Signale. In jedem Fall ist es besser, den Handel einzustellen, wenn Seitwärtsbewegungen festgestellt werden.
- Trades sollten zwischen dem Beginn der europäischen Sitzung und der Mitte der amerikanischen Sitzung eingegangen werden. Alle offenen Trades sollten danach manuell geschlossen werden.
- Im Stundenchart sollten MACD-basierte Signale nur dann befolgt werden, wenn die Volatilität hoch ist und eine Trendlinie oder ein Trendkanal einen Trend bestätigt.
- Wenn zwei Levels zu nahe beieinander liegen (zwischen 5 und 20 Pips), sollten sie als eine einzige Unterstützungs- oder Widerstandszone behandelt werden.
- Sobald ein Trade sich 15 Pips zu Ihren Gunsten bewegt, sollte der Stop Loss auf den Breakeven gesetzt werden.
Interpretation der Chart-Elemente:
- Support- und Widerstandsniveaus sind die entscheidenden Ziele für das Eröffnen von Kauf- oder Verkaufspositionen. Take Profit Levels können ebenfalls in deren Nähe gesetzt werden.
- Rote Linien zeigen Kanäle oder Trendlinien an, die die aktuelle Marktrichtung und den bevorzugten Handelsvektor darstellen.
- Das MACD (14, 22, 3) Histogramm und die Signallinien sind Hilfsindikatoren, die zur Generierung von Einstiegssignalen eingesetzt werden.
Abschließende Hinweise für Anfänger:
Wichtige Reden und Berichte (immer in Wirtschaftskalendern aufgeführt) können die Bewegungen von Währungspaaren stark beeinflussen. Es ist am besten, vorsichtig zu handeln oder den Markt während solcher Ereignisse zu meiden, um plötzliche Umkehrungen zu vermeiden.
Forex-Anfänger sollten stets bedenken, dass nicht jeder Trade profitabel sein wird. Die Entwicklung einer klaren Handelsstrategie und ein solides Money Management sind die Eckpfeiler für langfristigen Erfolg.