
In den letzten Jahren waren die Zentralbanken stark mit geldpolitischen Lockerungen beschäftigt, und nur wenige im Markt haben sich die Frage gestellt: Wer wird als Erster die Zinsen wieder anheben? Diese Zentralbank könnte potenziell die Europäische Zentralbank (EZB) sein, die als erste die Zinsen auf „neutrale“ Niveaus gesenkt und als erste die Inflation auf ihr Ziel zurückgeführt hat. Daher könnte in der Zukunft der Moment kommen, in dem die Inflation wieder zu steigen beginnt, was die EZB zu einer strafferen Geldpolitik veranlassen könnte.
Unter den großen Zentralbanken scheint die EZB diesem Punkt am nächsten zu sein. Der Verbraucherpreisindex (VPI) in der Eurozone liegt weiterhin leicht über 2 %. Laut der EZB-Präsidentin Christine Lagarde und einigen anderen Politikern bestehen jedoch weiterhin inflationsbedingte Risiken aufgrund von Faktoren wie Trumps Handelskrieg, steigenden globalen Energiepreisen und anhaltender geopolitischer Unsicherheit. Ein Szenario beschleunigter Inflation ist daher keine Fiktion.
Ökonomen bei der Deutschen Bank gehen ebenfalls davon aus, dass die Inflation in den nächsten 1–2 Jahren allmählich ansteigen wird. Infolgedessen könnte die EZB bis Ende 2026 ihre erste Zinserhöhung seit der COVID-19-Ära durchführen. Natürlich ist dies eine langfristige Aussicht, und da sich die globalen Bedingungen schnell ändern, ist eine Prognose für das gesamte nächste Jahr fragwürdig.

Trotzdem spiegeln solche Prognosen einen wichtigen Punkt wider: Unter den drei großen Zentralbanken, die EUR/USD und GBP/USD beeinflussen, könnte die EZB die restriktivste Haltung einnehmen. Dies sind sehr positive Nachrichten für den Euro, da das allgemeine Nachrichtenumfeld relativ stark bleibt.
Unterdessen wird erwartet, dass die Federal Reserve im nächsten Jahr eine lockerere Haltung beibehalten wird, und das britische Pfund ist ebenfalls eng mit diesem weicheren Ton verbunden. Selbst wenn man sich nur auf die Geldpolitik konzentriert, könnte man argumentieren, dass die Nachfrage nach Euro und Pfund weiterhin steigen wird, während das Interesse am US-Dollar nachlassen könnte.
Wellenanalyse für EUR/USD
Gemäß der Analyse von EUR/USD baut das Währungspaar weiterhin einen Aufwärtsabschnitt des Trends auf. Die Wellenstruktur hängt stark von Entwicklungen ab, die mit Trumps Entscheidungen und der Innen- und Außenpolitik der neuen US-Regierung in Einklang stehen.
Die Ziele der aktuellen Aufwärtswelle könnten sich bis in den Bereich von 1,2500 erstrecken. Eine komplexe korrektive Welle 4 bildet sich derzeit und nähert sich dem Abschluss, auch wenn sie sich in sehr komplizierter Weise entfaltet. Der breitere bullische Rahmen bleibt gültig.
Daher ziehe ich kurzfristig weiterhin nur Long-Positionen in Betracht, auch wenn die korrigierende a-b-c-Wellenstruktur noch nicht vollständig abgeschlossen ist. Bis zum Jahresende erwarte ich, dass EUR/USD auf 1,2245 steigt, was dem 200,0% Fibonacci entspricht.
Wellenanalyse für GBP/USD
Die Wellenstruktur von GBP/USD hat sich verändert. Das Währungspaar bleibt in einem größeren impulsiven Aufwärtsbewegung, aber seine innere Struktur ist komplexer geworden.
Die Welle 4 formt sich als eine komplizierte Drei-Wellen-Korrektur, die wesentlich länger in der Dauer und Breite ist als die Welle 2. Derzeit erleben wir die Bildung einer weiteren Drei-Wellen-Korrekturstruktur, die bald ihren Abschluss erreichen könnte.
Wenn bestätigt, könnte der breitere Aufwärtstrend wieder aufgenommen werden, mit anfänglichen Zielen im Bereich von 1,3800 bis 1,4000.
Grundprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und leicht zu interpretieren sein. Komplexe Muster sind schwerer zu handeln und anfälliger für Veränderungen.
- Wenn Sie unsicher über die Marktrichtung sind, ist es besser, nicht einzusteigen.
- Es gibt keine 100%ige Sicherheit bei Marktbewegungen. Verwenden Sie immer Stop-Loss-Orders.
- Elliott-Wellen-Analyse kann mit anderen Arten der Marktanalyse und Handelsstrategien kombiniert werden.