Am Dienstag war auf den Aktienmärkten eine neue Welle Optimismus zu beobachten, die die Aussichten auf weitere Konjunkturpakete in der EU und den USA hervorgerufen haben.
Die Investoren haben irgendwelche Nachrichten zu diesem Thema schon seit langem erwartet. Es sei bemerkt, dass zuvor in der EU ein Aufbaufonds für Krisen erörtert wurde. In den Vereinigten Staaten wurde noch vor der Präsidentschaftswahl ebenfalls ein erbitterter Kampf um die Anti-Corona-Hilfsmaßnahmen geführt, die als ein weiterer Spielraum für die politische Auseinandersetzung dienten.
Nun wurde am Dienstag bekannt, dass die Finanzminister des Euroraums einem Wiederaufbaufonds von 750 Milliarden Euro zugestimmt haben. Angesichts dessen ist das Paar Euro/Dollar sofort um mehr als eine Big Figure angestiegen und sich über der Marke von 1.2050 sicher behauptet. Was die Bewegung auf dem europäischen Aktienmarkt angeht, war hier ein gewisses Wachstum zu beobachten, doch ohne besonderen Optimismus. Das lässt sich damit erklären, dass sich die flächendeckenden Einschränkungen des Soziallebens in Europa nach wie vor auf wirtschaftliche Aktivität ziemlich negativ auswirken.
Gleichzeitig hat die Ankündigung des 900 Milliarden Dollar schweren Anti-Corona-Hilfspakets, das die Demokraten und Republikaner vereinbart haben, zu einer starken Erhöhung der Nachfrage nach Aktien geführt. Die Indizes S&P 500 und NASDAQ 100 werden auf neue historische Höchststände getestet. Man muss bemerken, dass diese Nachricht zur Abschwächung des Dollars nicht nur gegenüber Euro, sondern auf dem ganzen Devisenmarkt beigetragen hat. Das ist auf die Erwartungen zurückzuführen, dass die Unterstützungsmaßnahmen und, als Folge, ein größeres Angebot der Währung im Finanzsystem, den Druck auf den Wechselkurs ausüben würden.
Aufgrund der Beobachtungen des Marktes lässt sich zusammenfassend sagen, dass sich die Investoren bemühen, so schnell wie möglich Aktien zu kaufen. Dabei scheinen sie bereit zu sein, praktisch alles zu erwerben, was immer im Angebot steht, in der Hoffnung, dass der Beginn der Impfungen im Januar 2021 zu einem weitgehenden Anstieg der Weltwirtschaft insgesamt, und der amerikanischen Wirtschaft insbesondere, führen würde. Die Rekordzahlen der Neuinfizierten und der Todesfälle an Coronavirus lassen die Marktteilnehmer völlig außer Achtung. Das signalisiert einen starken Stimmungsumschwung auf dem Markt.
Trotz einem so starken Optimismus glauben wir, dass sich das Risiko der Abwärtskorrektur in diesem Monat deutlich erhöht. Die Nachfrage nach Risikoassets rückt zurzeit in den Mittelpunkt. Die Situation ist der Bewegung der Fahrgäste zu einem Bord des Kreuzfahrtschiffes ähnlich. Das Schiff verliert dann sein Gleichgewicht und droht, umzukippen. Wir sind der Ansicht, dass die Taktik der Gewinnmitnahme nach den beachtlichen Erfolgen im vergangenen Monat den Einbruch der Aktienindizes und einen gleichzeitigen Anstieg des Dollars hinter sich ziehen kan. Heute ist die Aufmerksamkeit des Marktes auf die US-Beschäftigungsdaten von ADP gerichtet. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der neuen Arbeitsplätze in allen Bereichen außer Landwirtschaft auf 410.000 erhöht. Falls sich die Daten bestätigen, könnte der Dollar noch schwächer und die Nachfrage nach Aktien noch höher werden. Außerdem sind für heute die Reden von FOMC-Mitgliedern Williams, Harker und Quarles geplant. Der Vorsitzende der Institution Jerome Powell soll ebenfalls mit einer Stellungnahme auftreten.
Tagesprognose
Das Paar EUR/USD wird über dem Niveau von 1.2000 gehandelt. Das Finanzinstrument hat in den letzten Tagen beträchtlich zugenommen und könnte in Richtung von 1.2155 ansteigen, aber erst nach der vorherigen Abwärtskorrektur in Richtung von 1.2000.
Das Paar GBP/USD wird angesichts der allgemeinen Abschwächung der amerikanischen Währung über der Marke von 1.3400 gehandelt. Es kann ein Wachstum in Richtung von 1.3475 erfolgen, falls das Paar über der Marke von 1.3400 bleibt.
