Am Freitag veröffentlichte US-Beschäftigungsdaten waren uneindeutig und als eine Anregung zu einer weiteren Rallie auf dem US-Aktienmarkt und Abschwächung des Dollars wahrgenommen.
Nach veröffentlichten Angaben wurden im November nur 245.000 neue Arbeitsplätze eröffnet, obwohl 469.000 vorausgesagt wurden. Die Zahl der neuen Arbeitsplätze für Oktober wurde auch als geringer korrigiert. Es sei bemerkt, dass es der niedrigste Zuwachs seit Beginn der Erholung des US-Arbeitsmarktes im Juni ist. Jedoch gab es auch positive Nachrichten im Novemberbericht: die Arbeitslosenquote ist von 6,9% auf 6,7% gesunken, durchschnittliche Stundenlöhne sind hingegen im Jahresvergleich um 4,4% und im Vergleich zu 0,1% im Oktober um 0,3% gewachsen.
Warum dann hat der amerikanische Aktienmarkt mit der Erhöhung der Nachfrage nach Wertpapieren und dem Rückgang des Dollars reagiert? Der Hauptgrund liegt in der Überzeugung, dass äußerst geringe Zahl der neuen Arbeitsplätze außerhalb Landwirtschaft die Abgeordneten zweier kämpfenden Parteien, Demokraten und Republikaner, dazu bringen, das Problem der neuen Anti-Corona-Hilfsmaßnahmen tatkräftiger zu lösen. Der Markt glaubt fest daran, dass eine neue Dosis des Finanzdopings zur Erhöhung der Nachfrage nach Aktien beitragen wird, deshalb lassen die Teilnehmer neue Rekordzahlen der Todesfälle und der Erkrankten in den USA völlig außer Achtung. Ignoriert werden außerdem die Erklärungen der US-Ärzte, dass die Pandemie bis April nur stärker wird und die Schwierigkeiten bei der Herstellung der Impfstoffe entstehen.
Was ist demnach in nächster Zeit auf den Märkten zu erwarten? Die Investoren werden die Erklärungen der Gesprächspartner in der Sache Konjunkturhilfe wahrscheinlich höchst aufmerksam verfolgen, die Aktien weiter aufkaufen und die Indizes immer höher treiben. Gleichzeitig könnte jede Nachricht über die neuen Widersprüche zwischen den Seiten, wie es im politischen Kampf vor der Wahl schon der Fall war, zur Gewinnmitnahme auf dem Aktienmarkt und einem Anstieg des Dollars führen. Man muss dabei bemerken, dass der Dollar, technisch gesehen, extrem überverkauft ist.
Die Misserfolge bei den Verhandlungen und eine beachtliche Kürzung der geplanten Unterstützung könnten die Aufmerksamkeit der Investoren auf die schlechten Nachrichten hinsichtlich der Pandemie und mit der schnellen Erzeugung der Impfstoffe verbundene Schwierigkeiten lenken. Das wird zweifelsohne den Rückgang der Nachfrage nach Aktien mit der gleichzeitigen Erhöhung des Interesses für Dollar als Fluchtwährung verursachen.
Tagesprognose
Das Paar EUR/USD konsolidiert sich um ein lokales Hoch. Ein Durchbruch des Niveaus von 1.2100 wird zum Rückgang des Paares in Richtung von 1.2000 führen.
Das Paar GBP/USD steht unter Druck, weil die Brexit-Frage offen bleibt.Eine Senkung des Preises unter die Marke von 1.3400 könnte zum Rückgang des Paares in Richtung 1.3290 führen.
