EUR/USD – 1H.
Das Paar EUR/USD hat am 10. Dezember seinen Anstieg wieder begonnen und sich über einem Abwärtskanal behauptet. Demnach kann das Wachstum der Notierungen in Richtung des Korrekturniveaus von 261,8% - 1,2202 anhalten. Andere Bewegungsmöglichkeiten gibt es zurzeit nicht. Das wichtigste Ereignis des vergangenen Tages war die Sitzung der Europäischen Zentralbank. Die Leit- Kredit- und Einlagezinse bleiben erwartungsgemäß unverändert. Die EZB hat jedoch angekündigt, das Programm PEPP (Pandemic Emergency Purchase Programme), noch um 500 Mrd. Euro aufzustocken und um 9 Monate zu verlängern. Einerseits bedeutet dies, dass die Wirtschaft der EU nach wie vor Schwierigkeiten durchlebt und zusätzliche Förderungen braucht, obwohl die Geldpolitik schon sowieso äußerst locker ist. Andererseits führt es dazu, dass die EZB noch 500 Milliarden druckt, um sie in die Wirtschaft fließen zu lassen. Alles spricht dafür, dass die Nachfrage nach der europäischen Währung sinken und ihr Angebot hingegen wachsen wird. Aber in der Tat steigt der Euro weiter an. Die Notenbank hat außerdem mitgeteilt, dass das Bruttoinlandsprodukt der EU im vierten Quartal um rund 2,2% zurückgeht. Der sämtliche Rückgang im Jahre 2020 wird 7,3% betragen. Die Worte von Christine Lagarde waren wie üblich. Sie sagte, die Zinssätze würden niedrig bleiben, bis die Inflationsrate von 2% erreicht und der Wechselkurs sie unter dem Druck halten können würde. Da entsteht ein Teufelskreis. Jetzt ist die Inflationsrate negativ und beträgt -0,4% pro Jahr.
EUR/USD – 4H.
Im vierstündigen Chart haben die Notierungen des Paares eine Umkehr zugunsten der europäischen Währung durchgeführt und wachsen in Richtung des Korrekturniveaus von 200,0% - 1,2353 erneut an. Die aufwärtsgerichtete Trendlinie weist nach wie vor auf die Bullenstimmung der Trader hin. Bis sich die Notierungen unter dieser Trendlinie behaupten, ist eine starke Senkung des Paares kaum zu erwarten.
EUR/USD – Daily.
Im Tageschart haben sich die Notierungen des Paares EUR/USD über dem Fibonacci-Niveau von 323,6% - 1,2079 behauptet, demnach ist der weitere Anstieg in Richtung des nächsten Korrekturniveaus von 423,6% - 1,2495 möglich. Solange sich das Paar unter dem Niveau von 323,6% nicht behauptet hat, sind die Wachstumschancen hoch.
EUR/USD – Weekly.
Im Wochenchart hat sich das Paar EUR/USD über dem Contracting Triangle behauptet, was den langfristigen Aussichten auf den weiteren Anstieg den Raum lässt.
Nachrichtenüberblick
Am 10. Dezember wurden in der EU die Entscheidungen der EZB bekannt und in den USA ein Inflationsbericht veröffentlicht. Der Bericht brachte den Tradern zwar keine Enttäuschung, dennoch zum Anstieg der europäischen Währung trug er auch nicht bei. Das Informationsumfeld war inhaltsreich und für den Euro nicht günstig. Trotzdem ist gerade die europäische Währung angestiegen.
Nachrichtenkalender für die EU und die USA
Am 11. Dezember ist der Wirtschaftskalender für die Europäische Union und die Vereinigten Staaten fast leer. Einige Berichte werden zwar geplant, aber sie sind von geringer Bedeutung und können das Paar viel weniger beeinflussen als die gestrigen Ereignisse, die außer Achtung blieben.
Commitments of Traders Report
Seit drei Wochen in Folge wird die Stimmung der Non Commercials immer bullischer. Die Commitments of Traders Reports zeugen davon und es entspricht den aktuellen Entwicklungen des Paares Euro/Dollar. In der Berichtswoche haben die Trader 4306 neue Long-Positionen eröffnet und 301 Short-Position geschlossen. Hervorzuheben ist jedoch, dass die Commercials in den letzten zwei Wochen sehr aktiv wurden. Sie haben insgesamt 35.000 Positionen eröffnet, die vorwiegend Verkaufspositionen sind. Mehr werden jedoch immer noch die Non Commercials beachtet. Ihre Aktivität ist in den letzten Wochen schwach, der Kauf der europäischen Währung läuft vorsichtig, fast wie gezwungen. Wir glauben nach wie vor, dass der Aufwärtstrend des Euro bald sein Ende nehmen wird.
EUR/USD-Prognose und Empfehlungen für die Trader
Heute wird empfohlen, den Euro mit dem Ziel um das Fibonacci-Niveau von 200,0% - 1,2094 zu verkaufen, falls ein Abprall ab dem Niveau von 261,8% - 1,2202 im Stundenchart durchgeführt wird. Die Kaufpositionen sollte man bei der Behauptung des Kurses über dem Abwärtskanal mit den Zielen von 1,2175 und 1,2202 eröffnen. Aber man muss zur neuen Senkung des Euro bereit sein, weil weder die Bullen noch die Bären diese Handelswoche keinen spürbaren Vorteil haben.
Begriffe:
Non Commercials sind große Marktspieler: Banken, Hedgefonds, Investmentfonds, Privatanleger, Großanleger.
Commercials sind Firmen, Banken, Korporationen, Gesellschaften, die die Währung nicht für den spekulativen Gewinn, sondern für die Sicherung ihrer laufenden Tätigkeit, oder Import- und Exporttransaktionen kaufen.
Non Reportable Positions sind kleine Trader, die keinen wesentlichen Einfluss auf den Preis haben.