Wie bereits erwähnt fand diese Woche eine ganze Reihe von Reden der Fed-Vertreter statt. Darunter waren so bekannte Personen wie Jerome Powell, Rafael Bostic, Patrick Harker und James Bullard. Es gab jedoch eine Rede im Senat und des künftigen Vizepräsidenten der Fed, Lael Brainard. Wir möchten Sie daran erinnern, dass Lael Brainard von US-Präsident Joe Biden nominiert wurde und es lange Zeit Gerüchte gab, dass sie die neue Chefin der Fed würde. Nach Ansicht vieler Experten hat Biden jedoch eine "salomonische Entscheidung" getroffen und in so schwierigen Zeiten für die Wirtschaft den Leiter der Regulierungsbehörde nicht geändert und hat "seinen Menschen" an ihn herangeführt. Zwar müssen Powell und Brainard jetzt Senatoren in ihren Ämtern bestätigen, aber die Praxis zeigt, dass es kaum Probleme damit geben wird. Anlässlich ihrer Ernennung zum neuen Amt sprach Lael Brainard am Donnerstag im Senat. Im Gegensatz zu ihren Kollegen sagte sie ausdrücklich, dass die Bekämpfung der steigenden Inflation für die Federal Reserve das erste Ziel für die nächste Zeit sei. Brainard gehört seit 2014 zu den Managern der Fed und hatte zuvor eine ziemlich "taubenhafte" Position eingenommen. Sie sprach sich insbesondere gegen eine frühzeitige Straffung der Geldpolitik aus, um den Prozess der wirtschaftlichen Erholung nicht zu stören. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich die "Taube" derzeit für eine Verschärfung einsetzt und sich in Äußerungen nicht scheut. "Angesichts der steigenden Inflation sind die Arbeitnehmer im ganzen Land besorgt, ob ihnen ihre Gehälter ausreichen werden", sagte Brainard im Senat. "Unsere Geldpolitik wird darauf abzielen, die Inflation wieder auf 2,0% zu bringen, während sich das Wirtschaftswachstum erholt", fügte der zukünftige Vize hinzu.
"Die Fed ist bereit, die Zinsen zu erhöhen, um die Nachfrage der Verbraucher zu senken, was zu einer Verlangsamung der Preisentwicklung führen sollte", fuhr Brainard in der Anhörung fort. "Wir haben die notwendigen Werkzeuge, um die Inflation zu senken". Etwas weniger aggressiv war die Rede von San Franciscos FED-Vorsitzender Mary Daley. Sie wies darauf hin, dass sie nicht weit vorangehen und mehrere Zinserhöhungen vorhersagen wolle, aber sie unterstütze die Entscheidung über eine Erhöhung im März voll und ganz. Frau Daley sagte auch, dass die aktuelle Geldpolitik ausgeglichen sei und "nicht hinter den Ereignissen zurückbleibt und übertrifft". Sie stellte außerdem fest, dass die Wiederherstellung des Angebots-Nachfrage-Gleichgewichts, das durch steigende Energiepreise und Störungen der Lieferketten gestört wurde, einen Großteil des Jahres 2022 in Anspruch nehmen könnte. Wie wir sehen können, unterstützt ein großer Teil der Fed-Manager in diesem Jahr mindestens drei Erhöhungen vollständig. Dies bedeutet, dass in jedem Fall der Druck auf die Risikoaktiva während des gesamten laufenden und vielleicht nächsten Jahres bestehen wird. Ein noch größerer Druck könnte beginnen, wenn die Fed beginnt, ihre eigene Bilanz zu entladen, die bereits fast 9 Billionen Dollar beträgt.
