Die US-Währung und die europäische Währung versuchen nicht nur, sich im Aufwärtstrend festzusetzen, sondern auch das Gleichgewicht im Paar EUR/USD zu halten. Letzteres gelingt jedoch angesichts der unterschiedlichen Ansätze der Fed und der EZB zur weiteren Geldpolitik mit großem Aufwand.
In dieser Woche wird die Federal Reserve den Startschuss für einen Zyklus von Zinserhöhungen geben. Viele Experten und Marktteilnehmer sind davon überzeugt. Es können jedoch in dieser Situation Fallstricke fürs Paar EUR/USD geben, da sich die Kluft zwischen der Geldpolitik der Fed und der EZB durch solche Maßnahmen verschärft. Die US-Zentralbank ist auf einen gnadenlosen Kampf gegen die Inflation eingestellt, während die EZB zögert, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Diese Situation schwächt die europäische Währung, wodurch sie an die amerikanische verliert.
Analysten zufolge wird die Stärkung des Euro gegenüber Greenback durch den Energiefaktor und das stärkere Wirtschaftswachstum in der Eurozone gefördert. Im vierten Quartal 2021 stieg diese Zahl um 0,3% kv/kv und wächst weiter. Ein Bonus für den "Europäer" war eine erhebliche Verbilligung von Rohstoffen, insbesondere Öl und Gas. Diese Situation unterstützt den EUR-Kurs.
Der globale Markt für schwarzes Gold ist in den letzten Tagen vor dem Hintergrund geopolitischer Spannungen deutlich gesunken. Zuvor waren die Risiken für den weltweiten Ölmarkt auf Störungen der Energieversorgung aus Russland zurückzuführen. Im Moment sind sie jedoch gesunken, da die europäischen Partner die Arbeit mit russischem Öl aufgegeben haben. Das Ignorieren der russischen Rohstoffe durch die westlichen Länder hat das gesamte Ölangebot auf dem globalen Markt nicht verändert.
Diese Situation fiel dem Euro in die Hand, der die Chance auf Wachstum nutzte. Am Dienstag, dem 15. März, stieg EUR/USD auf 1,1020, fiel dann aber unter das runde Niveau von 1,1000. Experten fixieren eine gewisse Verwirrung des Tandem, das an einem Scheideweg steht. Am Mittwochmorgen, dem 16. März notierte EUR/USD in der Nähe von 1,0973 und bewegte sich etwas von seinem früheren Niveau.
Vor der Fed-Sitzung, bei der über den Zinssatz entschieden wird und Prognosen für die führenden makroökonomischen Indikatoren vorliegen, lag der USD nahe dem Fünfjahreshoch gegenüber dem Yen. Im Paarkreuz mit dem "Europäer" setzte sich Greenbeck leicht ab, blieb aber munter. Die Anleger sind auf die aktive Position Fed in der Frage der Verschärfung der Geldpolitik. Die Argumente für eine solche Lösung sind der russisch-ukrainische Konflikt und der plötzliche Anstieg der Zahl der COVID-19-Erkrankten in China.
Experten zufolge treten die USA in den Zyklus der Verschärfung der Geldpolitik nicht allzu gut vorbereitet ein. Während der Umsetzung dieses Plans können unangenehme Überraschungen auftreten, aber man hat keine Wahl. Eine Erhöhung der jährlichen Inflationserwartungen (von 5,8% im Februar auf aktuell 6%) und ein Rückgang der realen Renditen von US-Staatsanleihen machen die Lage noch schlimmer.
Das Sahnehäubchen auf dem Kuchen wurde ein schwerer Ausbruch von COVID-19 in der Volksrepublik China, dem weltgrößten Ölimporteur. In dieser Situation steigt das Risiko einer Verringerung der globalen Rohstoffnachfrage. Vor diesem Hintergrund haben Analysten die Wachstumsprognose für die Wirtschaft auf fast Null gesenkt.
Vom Rückgang des Schwarzgoldmarktes profitierten jedoch die Bullen für das Paar EUR/USD, und der stützte den Euro. Während der beiden Handelssitzungen zeigte der "Europäer" gegenüber dem "Amerikaner" ein starkes Wachstum. Experten erklären diese Dynamik mit einer Korrektur vor dem Hintergrund der geopolitischen Unsicherheit und der massiven Abkehr von Investoren vom Risiko. Vor diesem Hintergrund sei der Dollar überbewertet, resümieren Analysten.