Der Euro reagierte minimal auf die Daten, dass die Aufträge im produzierenden Gewerbe in Deutschland mit den höchsten Raten seit Beginn der Coronavirus-Pandemie in der Region fielen. Offensichtlich bleibt die Produktion hier weiterhin nicht die beste im Vergleich zu anderen Teilen Europas.
Der Bericht besagt, dass die Nachfrage nach Bestellungen im März dieses Jahres um 10,7% gesunken ist, was viel höher ist als von Ökonomen erwartet, die nur mit einem Rückgang von 2,3% gerechnet haben. Der Rückgang war besonders deutlich in der Produktion von Autos und Autoteilen zu spüren. Die Werkbestellungen in Deutschland fielen auf den höchsten Stand seit April 2020. Die Hersteller verlassen sich auf eine große Anzahl von unerfüllten Bestellungen, um die Produktion aufrechtzuerhalten, da sich die problematischen Stellen in den Lieferketten, die während der Covid-Pandemie entstanden sind, allmählich auflösen. Die hohe Nachfrage seitens der Verbraucher ermöglicht auch optimistische Prognosen.
Offensichtlich verschlechtern sich die Aussichten für Hersteller in der Eurozone aufgrund der Diskrepanz zwischen den Wirtschaftssektoren. Dies wurde gestern auch von der Präsidentin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, während ihrer Pressekonferenz zur geldpolitischen Entscheidung erwähnt. Dies stimmt mit den aktuellen PMI-Indizes von S&P Global überein, die eine Beschleunigung der Aktivität im Dienstleistungssektor Deutschlands zeigen, während die Produktionsaktivität aufgrund einer Nachfragereduzierung stark verlangsamt wurde.
Einer der führenden Konzerne BMW AG hat gestern darauf hingewiesen, dass die globalen wirtschaftlichen und politischen Aussichten ungewiss und angespannt bleiben. Diese Ansicht wurde kürzlich von Wettbewerbern in der Branche unterstützt, einschließlich Volkswagen AG und Mercedes-Benz Group AG.
Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass deutsche Unternehmen, die im Ausland tätig sind, wesentlich optimistischer in Bezug auf ihre Perspektiven sind als im Herbst des letzten Jahres. Ja, die Hauptursachen für die Schwächung des allgemeinen Vertrauens liegen in strukturellen Problemen wie der geopolitischen Unsicherheit, der schwierigen finanziellen Situation aufgrund steigender Zinssätze, dem Mangel an qualifizierten Arbeitnehmern und dem Anstieg der Arbeitskosten. Darüber wurde kürzlich im DIHK-Bericht ausführlich berichtet.
Europa befindet sich aufgrund hoher Energiepreise ebenfalls in einer ungünstigen Lage und anstatt eines starken Aufschwungs, der nach drei Jahren der Coronavirus-Pandemie erwartet wurde, sehen Unternehmen nur eine bescheidene Erholung.
In jedem Fall wird sich die Verlangsamung der Aktivität der deutschen Wirtschaft positiv auf den Inflationsdruck auswirken, der im April dieses Jahres erneut gestiegen ist, was die Europäische Zentralbank nicht sehen wollte. Etwas muss geopfert werden, und in diesem Fall wird sehr viel geopfert werden müssen, da es keinen einfachen Ausweg aus der Inflationsspirale gibt.
Was die technische Analyse von EURUSD betrifft, haben Bullen immer noch Chancen auf eine Fortsetzung des Anstiegs. Dazu ist es notwendig, über 1,1030 zu bleiben und 1,1060 unter Kontrolle zu bringen. Dies wird es ermöglichen, über 1,1090 und 1,1130 hinauszugehen. Von diesem Niveau aus kann man bereits auf 1,1170 klettern. Im Falle eines Rückgangs des Handelsinstruments erwarte ich nur in der Nähe von 1,1030 irgendwelche Aktionen seitens großer Käufer. Wenn niemand dort ist, wäre es gut, auf eine Aktualisierung des Minimums von 1,1000 zu warten oder Long-Positionen von 1,0940 aus zu eröffnen.
Was die technische Situation von GBPUSD betrifft, kontrollieren die Bullen weiterhin den Markt. Um das Paar weiter zu steigern, muss es 1,2630 erreichen. Nur ein Durchbruch dieses Niveaus wird die Hoffnung auf eine weitere Erholung in den Bereich von 1,2665 stärken, wonach man von einem stärkeren Anstieg des Pfunds bis auf 1,2710 sprechen kann. Im Falle eines Rückgangs des Paares werden die Bären versuchen, die Kontrolle über 1,2585 zu übernehmen. Wenn dies gelingt, wird ein Durchbruch dieses Bereichs die Positionen der Bullen schwächen und GBPUSD auf ein Minimum von 1,2550 drücken, mit der Aussicht auf einen Ausbruch auf 1,2520.
