Wie wir in unserer heutigen Überprüfung vermutet haben, wenn der aufkommende Trend zur Wiederbelebung der Nachfrage nach Staatsanleihen einen neuen Impuls erhält, der zu einem Rückgang ihrer Renditen führt, ist mit einer weiteren Abschwächung des Dollars zu rechnen. Ein entgegengesetzter und positiver Faktor für den Dollar ist die harte Haltung der Fed in Bezug auf ihre Geldpolitik und die Tendenz zur weiteren Erhöhung der Zinssätze. Eine entscheidende Rolle für den Dollar kann die bevorstehende Sitzung der Fed am 13. - 14. Juni spielen, auf der erwartet wird, dass der Zinssatz erneut um 0,25% erhöht wird.
Was den Hauptkonkurrenten auf dem Devisenmarkt, den Euro, betrifft, so steigt er heute gegenüber dem Dollar, obwohl er während der asiatischen Handelssitzung noch gesunken ist. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels wurde das Währungspaar EUR/USD in der Nähe von 1,0730 gehandelt. Der Preis fand Unterstützung auf den wichtigen Unterstützungsniveaus von 1,0685 und 1,0700. Es ist noch zu früh, um über das Ende des mittelfristigen Abwärtstrends zu sprechen. Dafür muss der Preis mindestens in die Zone über den Widerstandsniveaus von 1,0765 und 1,0800 vordringen (weitere Informationen zur Dynamik des Paares finden Sie in EUR/USD: Szenarien der Dynamik am 30.05.2023).
Unterdessen werden Marktteilnehmer, die die Dynamik des Euro und des Währungspaares EUR/USD verfolgen, auch morgen die Daten aus Deutschland zum Arbeitsmarkt und zur Verbraucherinflation studieren. Ökonomen erwarten im Mai einen Rückgang des vorläufigen jährlichen Verbraucherpreisindex CPI von +7,2% auf +6,5% und eine Arbeitslosenquote auf dem bisherigen Niveau von 5,6%. Der sogenannte harmonisierte Verbraucherpreisindex (HICP) soll ebenfalls im Mai von +7,6% im April auf +6,8% gesunken sein.
Dies ist ein negativer Faktor für den Euro.
Zur Erinnerung: Das BIP Deutschlands sank im ersten Quartal von -0,4% auf -0,3% und von +0,3% auf -0,2% (im Jahresvergleich) bei einer vorläufigen Schätzung von +0,2%. Ökonomen sind der Ansicht, dass der Übergang der deutschen Wirtschaft in eine Rezession, wie die Makrodaten zeigen, sich negativ auf die Stabilität der gesamten Eurozone auswirken kann. Dies ist auch negativ für den Euro, obwohl der Hauptton im Währungspaar EUR/USD derzeit von der Dynamik des Dollars bestimmt wird.
Marktteilnehmer werden auch das Statement der EZB-Präsidentin Christine Lagarde am Mittwoch (um 12:30 GMT) beachten. Ihre möglichen "hawkishen" Aussagen zugunsten einer weiteren Erhöhung der EZB-Zinssätze könnten den Euro kurzfristig unterstützen.
*) Weitere wichtige Ereignisse der Woche finden Sie unter Wichtigste Wirtschaftsereignisse der Woche vom 29.05.2023 bis 04.06.2023
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