Medikamente können schlimmer sein als die Krankheit selbst. Seltsamerweise wurde dies nicht von Mitgliedern des EZB-Rates, sondern von der italienischen Regierung angesprochen. Ministerpräsidentin Georgia Meloni hat zusammen mit ihren Beamten die "falkenhafte" Rhetorik von Christine Lagarde und ihren Kollegen kritisiert. Ihrer Meinung nach kann eine ständige Zinserhöhung der Wirtschaft mehr schaden als die Inflation senken. Das macht es zu einem noch schädlicheren Medikament als die Krankheit selbst. Nach dieser Aussage mussten die "Bullen" beim EUR/USD zurückweichen.
Die aggressive Rhetorik Roms hat ihre Berechtigung. Die Inflation in Italien, der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone, verlangsamte sich im Juni von 8% auf 6,7%. Dies ist der niedrigste Wert in den letzten 14 Monaten. Auf dem Papier könnte dies die "Falken" der EZB beruhigen. Allerdings sind die Preise immer noch weit von dem Ziel von 2% entfernt, sodass eine Verschärfung der Geldpolitik wahrscheinlich weitergehen wird.
Dynamik der italienischen Inflation
Die Frage ist, auf welches Niveau werden die Einlagenzinsen steigen? Der Vizepräsident der EZB, Luis de Guindos, bezeichnete den Juli bereits als Entscheidungsvariante, während der September noch offen ist. Er meint, ob die Zentralbank im Herbst einen weiteren Schritt in Richtung monetärer Restriktionen unternehmen wird, hängt von den eingehenden Daten ab. Es ist durchaus möglich, dass sie sich ein Beispiel an der Fed nimmt und eine Pause einlegt, um dann fortzufahren, was begonnen wurde.
Interessanterweise geht die Bank of America davon aus, dass die Fed die Kosten für Kreditaufnahmen im Zwei-Monats-Rhythmus erhöhen kann. Das bedeutet, dass sie im Juli die Zinsen auf 5,5% anheben wird, im September eine Pause einlegt und im Oktober erneut die Zinsen auf 5,75% erhöht. Die Erwartung des Todes ist schlimmer als der Tod selbst, daher kann eine solche Strategie den US-Dollar über einen längeren Zeitraum hinweg stabil halten. Es ist zu früh, den "Amerikaner" zu verkaufen. Und die Märkte werden sich nach und nach davon überzeugen.
Wenn der EUR/USD im März-April aufgrund von Bedenken über eine Rezession in der US-Wirtschaft und der damit verbundenen Idee einer "tauben" Umkehrung gestiegen ist, ist jetzt davon keine Rede mehr. Positive Statistiken über den Verkauf neuer Häuser, Bestellungen für langlebige Waren und Verbraucheraktivitäten überzeugen davon, dass ein Abschwung noch sehr fern ist. Warum also den US-Dollar loswerden?
I have repeatedly emphasized in previous materials that regional currency will not get far with hawkish rhetoric from the ECB. The euro rose due to public speeches by officials and expectations of accelerated German and European inflation. However, when it became clear that there are serious opponents of tightening monetary policy, one of the trump cards of EUR/USD played out. I think that in the near future, the other two will also play out.
Technically, on the daily chart, reversal patterns 1-2-3 and Head and Shoulders are forming for the main currency pair. In order to increase the shorts formed within the convergence area of 1.0965-1.0975 for EUR/USD, a successful test of the pivot level and the 23.6% Fibonacci level from the last ascending wave is required. It is located near 1.092. The initial targets for sales are the levels of 1.0865 and 1.0825.
