Die jüngsten Protokolle der letzten Sitzung des FOMC zeigten die Stimmungen unter den Vertretern des Federal Reserve Systems zugunsten einer Zinserhöhung um 0,25%. Die Kombination aus steigenden Renditen von US-Staatsanleihen und dem hawkishen Ton, der in den gestern veröffentlichten Protokollen zum Ausdruck kam, stärkte den Dollar.
Die nächste Sitzung des Federal Open Market Committee (FOMC) findet am 26. Juli statt. Alle warten gespannt auf die darauffolgende Entscheidung.
Als die Federal Reserve Bank auf der letzten Sitzung beschlossen hat, die Zinssätze auf dem gegenwärtigen Niveau zu belassen, betonte Powell, dass diese Pause nicht bedeutet, dass Zinssatzerhöhungen nun gänzlich eingestellt werden. Die Pause dient vielmehr dazu, die Auswirkungen der bisherigen Zinssatzerhöhungen auf die Inflation zu bewerten.
In kürzlich veröffentlichten Protokollen wurde deutlich, dass die Mehrheit der Vertreter des Federal Reserve Systems für eine weitere Verschärfung der Geldpolitik gestimmt hat. Von den 18 Teilnehmern haben mindestens 16 für eine Zinserhöhung gestimmt, wobei 12 von ihnen mit zwei oder mehr Erhöhungen rechnen. Nur zwei Teilnehmer enthielten sich der Stimme.
Laut dem CME-FedWatch-Tool besteht eine Wahrscheinlichkeit von 88,7%, dass die Federal Reserve ihre Zinssätze um 25 Basispunkte erhöhen wird, was den Leitzins von 5,25% auf 5,50% bringen würde.
Zusätzlich zu diesen Erwartungen hat der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, in seiner Rede auf dem jährlichen EZB-Forum seine hawkishen Ansichten zur bevorstehenden geldpolitischen Entscheidung bestätigt. Er betonte, dass die Zinssätze weiter steigen werden, solange die Daten keinen Rückgang des Kerninflationsniveaus bestätigen.
Vor dem FOMC-Meeting Ende Juli werden voraussichtlich zwei wichtige Berichte die Stimmung der Marktakteure prägen. Der erste Bericht wird am 7. Juli - also morgen - veröffentlicht, wenn das Bureau of Labor Statistics (BLS) den Beschäftigungsbericht für Juni vorstellt, der Informationen über den Arbeitsmarkt enthält. Am 12. Juni wird das BLS auch die Inflationsdaten veröffentlichen, gemessen am Verbraucherpreisindex (VPI). Diese Ereignisse könnten die Entscheidung der Federal Reserve beeinflussen, aber es ist unwahrscheinlich, dass die Fed ihre bisherige hawkishe Position ändern wird.