Wie wir in unserem heutigen Bericht festgestellt haben, ist die US-Notenbank bereit, die Zinssätze weiter zu erhöhen, wenn die Inflation hoch bleibt. Der Inflationsniveau (neben dem Arbeitsmarkt und dem BIP) ist für die Zentralbank wichtig, um die Parameter ihrer Kredit- und Geldpolitik festzulegen, nicht nur in den USA.
Am nächsten Dienstag (5. September) wird die Reserve Bank of Australia ihre Entscheidung über die Parameter ihrer derzeitigen Kredit- und Geldpolitik treffen.
Aus den zuvor in diesem Monat veröffentlichten Protokollen der geldpolitischen Sitzung der RBA im August geht hervor, dass die Argumente für die Beibehaltung der Zinssätze auf dem aktuellen Niveau von 4,1% gewichtiger sind und dass es einen "verlässlichen Weg" zur Rückkehr zur Zielinflationsrate gibt.
Wie bekannt ist, ist der australische jährliche Verbraucherpreisindex CPI im 2. Quartal stärker als erwartet von 7,0% auf 6,0% gesunken, während erwartet wurde, dass er auf 6,2% sinken würde. Der jährliche Kerninflationsindikator hat sich ebenfalls verringert, von 6,6% auf 5,9%. Gleichzeitig ist der australische Erzeugerpreisindex PPI im 2. Quartal von 0,7% auf 0,5% gesunken und auf Jahresbasis von 4,9% auf 3,9%. Der Verbrauchervertrauensindex von Westpac ist im August von +2,7% auf -0,4% gesunken.
Der starke Rückgang des Inflationsdrucks führt zu einer Überprüfung der Prognosen für eine weitere mögliche Straffung der Geldpolitik der Reserve Bank of Australia (RBA).
Seit Mai letzten Jahres hat die RBA zwölfmal den Leitzins erhöht, aber in den letzten zwei Monaten gab es eine Pause bei den Erhöhungen und es wurde signalisiert, dass der Inflationsgipfel hinter uns liegt.
In Anbetracht der Abkühlung des nationalen Arbeitsmarktes (im Juli stieg die Arbeitslosenquote im Land auf 3,7% gegenüber dem vorherigen Wert von 3,5%, während die Zahl der Vollzeitbeschäftigten um 24,2 Tausend reduziert wurde) und der "Argumente für die Beibehaltung der Zinssätze auf dem bisherigen Niveau" ist es logisch anzunehmen, dass die Leiter der australischen Zentralbank (RBA) bei ihrem Treffen am 5. September erneut eine Pause bei der Erhöhung des Zinssatzes einlegen und erklären werden, dass es keine Notwendigkeit gibt, ihn weiter anzuheben.
Ökonomen sind der Meinung, dass, wenn der Zinssatz erhöht wird, dies die letzte Erhöhung in diesem aktuellen Zyklus der Straffung der Kredit- und Geldpolitik der RBA sein wird. Wahrscheinlich wird dies ein abwertender Faktor für den australischen Dollar sein.
Jedoch könnte eine weitere Verschärfung der Geldpolitik ebenfalls ein negativer Faktor für ihn sein, glauben Ökonomen: Wenn die Inflation wieder ansteigt, wird bei weiteren Zinserhöhungen der Druck auf den Arbeitsmarkt und die australische Wirtschaft zunehmen.
Dies bedeutet, dass der Druck auf den australischen Dollar und das Währungspaar AUD/USD vorerst bestehen bleibt.
Von einem technischen Standpunkt aus betrachtet entwickelt AUD/USD eine abwärtsgerichtete Dynamik und dringt in abwärtsgerichtete Kanäle auf Tages- und Wochencharts ein, in Richtung ihrer unteren Grenzen und Marken von 0,6340 und 0,6300.
Am Mittwoch (um 01:30 GMT) werden neue Daten zur Verbraucherpreisinflation in Australien veröffentlicht. Es wird erwartet, dass die jährliche Inflationsrate von 5,4% auf 5,2% im Juli zurückgeht, was zu einem weiteren negativen Faktor für AUD wird (weitere Informationen finden Sie in den wichtigsten wirtschaftlichen Ereignissen der Woche vom 28.08.2023 bis 03.09.2023).
Ein Durchbruch des lokalen Unterstützungsniveaus von 0,6370 wird wahrscheinlich ein Signal für weitere Abwärtsbewegungen des Währungspaares sein (weitere Details und alternative Szenarien finden Sie in AUD/USD: Dynamik-Szenarien am 28.08.2023).
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