Das Währungspaar EUR/USD vollzog am Donnerstag eine Wende zugunsten des US-Dollars und fiel auf das Niveau von 1.0797, was eine weitere Unterstützungszone mit dem Niveau von 1.0785 bildet. In letzter Zeit haben sich auf dem Chart mehrere zusätzliche Level gebildet. Der Euro bewegt sich in einem engen Preiskorridor, innerhalb dessen er ständig neue Unterstützungs- und Widerstandslevel findet. Ein Rückprall von der Zone 1.0785–1.0797 wird zugunsten der europäischen Währung wirken und das Wachstum in Richtung des korrektiven Levels von 61.8%–1.0883 fortsetzen.
Die Situation mit den Wellen bleibt recht klar. Die letzte abgeschlossene Aufwärtsbewegung hat selbstbewusst den Höhepunkt der vorherigen Welle (vom 12. Februar) durchbrochen, aber momentan halte ich sie für abgeschlossen. Somit haben wir derzeit einen "bullischen" Trend, und es gibt keinen Anzeichen für das Ende der Welle. Allerdings kann das Fixieren von Kursen unterhalb des Korridors als erstes Zeichen für einen Rückzug der Bullen angesehen werden. In naher Zukunft erwarte ich den Aufbau einer korrektiven Abwärtswelle, die den "bullischen" Trend nicht verletzen wird. Sollte die nächste aufwärts gerichtete Welle jedoch den Höchststand vom 22. Februar nicht durchbrechen, bekommen wir das erste Anzeichen für einen Trendwechsel zu "bärisch".
Der Informationshintergrund am Donnerstag war vielfältig, aber heute ist Freitag, und der Hintergrund wird nicht weniger interessant sein. Ich glaube, dass für den Euro heute der Bericht über die Inflation in der Europäischen Union für Februar von entscheidender Bedeutung sein wird. Gestern erfuhren wir, dass die Inflation in Deutschland auf 2.5% gesunken ist. Heute könnte die europäische Inflation denselben Wert zeigen (oder sogar niedriger). Meiner Meinung nach wird die Erfüllung der Prognose oder ein niedrigerer Wert den Bären dabei helfen, die Unterstützungszone von 1.0785–1.0797 zu durchbrechen, was zu einem weiteren Rückgang der europäischen Währung führen wird. Am Nachmittag empfehle ich, besondere Aufmerksamkeit auf den ISM-Index in den USA zu richten.
Auf dem 4-Stunden-Chart vollzog das Paar eine neue Erholung vom Korrekturniveau von 50,0%–1,0862. Somit wurde eine Wende zugunsten des US-Dollars vollzogen, und ein Rückgang zum Korrekturniveau von 38,2%–1,0765 begann. Eine Konsolidierung über dem Niveau von 1,0862 erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Wiederaufnahme des Wachstums in Richtung des Korrekturniveaus von 61,8%–1,0959. Heute gibt es keine aufkommenden Divergenzen für irgendeinen Indikator.
Commitments of Traders (COT) Bericht:
In der letzten Berichtswoche haben Spekulanten 2346 Long-Kontrakte eröffnet und 12823 Short-Kontrakte geschlossen. Die Stimmung der Gruppe "Nicht-kommerzielle" bleibt "bullish", schwächt sich jedoch weiter ab. Die Gesamtzahl der Long-Kontrakte, die sich in den Händen von Spekulanten befinden, beträgt nun 213 Tausend, und die der Short-Kontrakte – 145 Tausend. Ich bin weiterhin der Meinung, dass sich die Situation zugunsten der Bären ändern wird. Die Bullen haben den Markt zu lange dominiert und brauchen nun starke Nachrichten, um den "bullishen" Trend aufrechtzuerhalten. Gleichzeitig ist die Gesamtzahl der offenen Long-Positionen geringer als die Anzahl der Short-Positionen (644K gegenüber 665K). Aber ein solches Machtgleichgewicht wird schon seit geraumer Zeit beobachtet.
Nachrichtenkalender für die USA und die Europäische Union:
Europäische Union – Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland (08:55 UTC).
Europäische Union – Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe (09:00 UTC).
Europäische Union – Verbraucherpreisindex (10:00 UTC).
Europäische Union – Arbeitslosenquote (10:00 UTC).
USA – Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe (14:45 UTC).
USA – ISM-Einkaufsmanagerindex im verarbeitenden Gewerbe (15:00 UTC).
USA – Verbrauchervertrauensindex der Universität von Michigan (15:00 UTC).
Am 1. März enthält der Wirtschaftskalender mehrere Einträge, unter denen die Inflation in der EU und der ISM-Index in den USA herausragen. Der Einfluss des Nachrichtenhintergrunds auf die Stimmung der Händler kann heute sowohl morgens als auch nachmittags recht stark sein.
Prognose für EUR/USD und Handelsempfehlung:
Verkäufe des Paares waren bei einem Rückprall vom Niveau von 1,0862 auf dem 4-Stunden-Chart mit Zielen bei 1,0823 und 1,0785 möglich. Das erste Ziel wurde erreicht, das zweite fast. Neue Verkäufe – bei einem Abschluss unter 1,0823 mit Zielen bei 1,0785 und 1,0725. Ich werde den Kauf des Paares vorerst nicht in Betracht ziehen, da ich glaube, dass der Rückgang der Eurokurse noch eine Weile anhalten wird.
