EUR/USD
Die mit der erwarteten 0,25% durchgeführte Zinssenkung der EZB ist nun vollzogen. Der Euro reagierte gelassen auf die Nachricht und konnte seinen Widerstand von 1,0905 sogar leicht erhöhen. Christine Lagarde, die die wirtschaftlichen Aussichten in optimistischen Tönen darstellte, betonte jedoch, dass die nächsten Schritte der Zentralbank über den Prognosehorizont hinausgehen. Dennoch ist die Differenz zum Zinssatz der Fed auf 1,25% gestiegen, und die US-Wirtschaft wirkt stärker, wobei das Finanzministerium aktiv Schulden durch Staatsanleihen aufnimmt. Die Märkte werden diesen Druck also weiterhin spüren, und der Euro wird zurückgehen.
Heute bleibt diese Konfrontation ungewiss. Im Euroraum könnte das BIP für das 1. Quartal einen Anstieg von 0,3% verzeichnen, während in den Vereinigten Staaten der nichtlandwirtschaftliche Sektor im Mai einen Zuwachs von 186 Tausend gegenüber 175 Tausend im April aufweisen könnte. Eine qualitative Veränderung des Marktes ist wahrscheinlich in der nächsten Woche zu erwarten, wenn die Investoren das Gleichgewicht der Volkswirtschaften vergleichen.
Auf dem Tageschart der Einheitswährung hat sich eine Divergenz gebildet. Dies ist bereits ein Signal und das erste Anzeichen einer Umkehr. Wir werden am Montagmorgen sehen, ob die Divergenz dem Druck der Spekulanten standhalten wird.
Auf dem Vier-Stunden-Chart sieht der Preis gut über den Indikatorlinien fixiert aus, insbesondere nach dem gestrigen Testen der Bilanzlinie durch den unteren Schatten, der den Preis nach oben warf. Aber der Marlin-Oszillator hat es nicht eilig zu wachsen und liegt auf dem Horizont über der neutralen Null-Linie. Der Rückgang des Euros wird nach dem Überwinden der Unterstützung der Kruzenshtern-Linie (1.0860) sicher werden. Das Ziel ist 1.0788.
Eine Fixierung des Preises über 1.0905 könnte falsch sein, selbst wenn das Ziel von 1.0964 formal geöffnet wird – es ist möglich, eine doppelte Divergenz im Tagesmaßstab zu bilden.
