Das Währungspaar GBP/USD startete die neue Woche recht aktiv. Es war ungewöhnlich, eine so starke Bewegung in der ersten Tageshälfte zu sehen, ohne dass Hintergrundinformationen vorlagen. Allerdings wird es diese Woche genügend Nachrichten geben, auf die Trader bestimmte Entwicklungen antizipieren und schon am Montag darauf reagieren können.
Zweifellos ist das wichtigste Ereignis der Woche die Sitzung der Bank of England. Die Sitzung an sich ist immer ein bedeutendes Ereignis, aber Händler erwarten dieses Mal eine Zinssenkung. Lassen Sie mich daran erinnern, dass die Inflation im Vereinigten Königreich anfangs viel stärker stieg als in der EU und den USA, aber auch ebenso stark zurückging. Derzeit ist die Inflation im Vereinigten Königreich niedriger als in der EU oder den USA. So hat der Markt wenige Tage vor der nächsten Sitzung des britischen Regulators die Erwartung einer Lockerung der Geldpolitik gebildet.
Händler zeigten bereits am Montag, wie sie über die mögliche Zinssenkung im Vereinigten Königreich denken. Tatsächlich ist die Lockerung der Geldpolitik ein starker Grund für einen Rückgang der nationalen Währung. Auch die europäische Währung reagierte mit einem Rückgang auf die Zinssenkung der EZB. Es ist jedoch wichtig zu verstehen, dass der Beginn der Lockerung im Vereinigten Königreich in Ermangelung solcher Maßnahmen in den USA nicht bedeutet, dass das Pfund dauerhaft fällt, bis die Fed beginnt, die Zinsen zu senken.
Das Pfund könnte diese Woche deutlich fallen, aber alles wird wieder von den US-Wirtschaftsdaten, der Rhetorik der FOMC-Mitglieder und den Markterwartungen abhängen. Sogar diese Woche könnten die amerikanischen Daten das Wachstum des US-Dollars, das zu Beginn der neuen Woche begann, erneut verlangsamen.
So begann das Pfund vor zwei Wochen gegenüber dem Dollar zu fallen, aber derzeit handelt es sich nur um eine Korrekturwelle innerhalb des „bullishen“ Trends. Das Pfund könnte auf 1,27 oder sogar 1,26 fallen, aber der Markt wird erneut die Geldpolitik der Fed in Frage stellen. Wenn die Fed im September beginnt, die Zinsen zu senken, wie die meisten Marktteilnehmer erwarten, könnten die Bullen wieder aktiv werden.
Des Weiteren erwartet der Markt fünf Stimmen „für“ eine Zinssenkung von insgesamt neun möglichen. Wenn Händler das Pfund im Erwartungshorizont einer Zinssenkung am Donnerstag verkaufen, könnten sie es nach der Ankündigung wieder kaufen. Eines ist sicher: Der Fall des Pfund Sterling wird weder schnell noch einfach sein.
Fazit:
Der Trend für das GBP/USD-Paar bleibt „bullish“. Nach dem Bruch unter den Aufwärtstrendkanal könnte nur ein Rückgang erwartet werden, und ich erwähnte, dass ich in naher Zukunft keine Käufe in Erwägung ziehe. Heute und morgen könnte der Rückgang des Pfundes in Richtung der Unterstützungszone von 1,2788 – 1,2801 weitergehen. Ein Bruch unter dieser Zone wird es den Händlern ermöglichen, einen weiteren Rückgang des Pfundes zu erwarten.
In Zukunft wird alles davon abhängen, ob die MPC am Donnerstag fünf Stimmen für eine Zinssenkung erhält und welche Wirtschaftsdaten aus den USA am Freitag vorliegen. Die ISM-, JOLTs- und ADP-Berichte sind zweifellos wichtig, aber Nonfarm Payrolls und die Arbeitslosenquote sind es, auf die der Markt später in dieser Woche gespannt warten wird. In den letzten zwei Tagen könnte sich die Situation dramatisch ändern.
