Am Montag konsolidierte das EUR/USD-Paar unter der Unterstützungszone von 1.1070–1.1081 und setzte seinen Rückgang in Richtung des 127,2%-Korrekturniveaus bei 1.0984 fort. Der Chart deutet derzeit auf den Beginn eines neuen "bärischen" Trends hin. Ich kann nicht sagen, wie lange er andauern wird, da die Bären noch vorsichtig bezüglich der US-Statistiken und einer möglichen Lockerung der Geldpolitik der Federal Reserve um 0,50% im September sind.
Die Wellenstruktur ist etwas komplexer geworden, bleibt aber klar. Die letzte abgeschlossene Abwärtswelle hat das Tief der vorherigen Welle nicht durchbrochen, und die jüngste Aufwärtswelle kam nicht annähernd an den Höchststand vom 26. August heran. Daher ist der "bullische" Trend nun aufgehoben. Wenn die aktuelle Abwärtswelle das Tief vom 3. September durchbricht, wird dies die Bildung eines "bearischen" Trends weiter bestätigen.
Am Montag gab es keine signifikanten Nachrichten, aber die Bären nutzten die Abwesenheit bullischer Aktivitäten aus. Eine Konsolidierung unterhalb der Zone 1.1070–1.1081 ist für den US-Dollar sehr wichtig. In dieser Woche steht der US-Inflationsbericht an, der bullische Aktivitäten auslösen könnte. Daher gilt: Je tiefer das Paar vor diesem Bericht fällt, desto größer sind die Chancen auf einen weitergehenden "bearischen" Trend. Meiner Meinung nach ist jede Entscheidung der Federal Reserve im September bereits eingepreist, was es den Bullen erlaubt, weiterhin Gewinne aus Long-Positionen mitzunehmen. Ich glaube, dass der derzeitige Rückgang des Paares hauptsächlich auf Gewinnmitnahmen und nicht auf aktive Verkäufe der Bären zurückzuführen ist. Heute ist die Nachrichtenlage ebenfalls schwach. Der endgültige Inflationsbericht für August aus Deutschland wurde heute Morgen veröffentlicht, zeigte jedoch keine Unterschiede zu den vorläufigen Daten. Weitere Nachrichten aus der Eurozone oder den USA werden für den Rest des Tages nicht erwartet. Händler könnten sich heute eine Pause gönnen, aber die Aktivität könnte im Laufe des Tages wieder zunehmen.
Auf dem 4-Stunden-Chart prallte das Paar von der 100,0% Korrekturstufe bei 1,1139 ab, drehte zugunsten des US-Dollars und begann den Rückgang in Richtung der 76,4% Korrekturstufe bei 1,1013. Der 4-Stunden-Chart zeigt frühe Anzeichen eines neuen "bärischen" Trends, aber ohne starke US-Nachrichten könnte der Dollar Schwierigkeiten haben, über einen längeren Zeitraum weiter zu steigen. Heute gibt es auf keinem Indikator sich entwickelnde Divergenzen. Ein Abprallen vom Niveau 1,1013 könnte dem Euro zugutekommen und zu einem Wachstum in Richtung 1,1139 führen.
Commitments of Traders (COT) Bericht:
Während der letzten Berichtswoche schlossen Spekulanten 2.412 Long-Positionen und 9.592 Short-Positionen. Die Stimmung der „Nicht-kommerziellen“ Gruppe wurde vor einigen Monaten „bärisch“, aber derzeit haben die Bullen noch die Kontrolle. Die Gesamtzahl der von Spekulanten gehaltenen Long-Positionen beträgt jetzt 215k, während die Short-Positionen nur 115k betragen.
Ich glaube immer noch, dass sich die Situation weiterhin zugunsten der Bären verschieben wird. Ich sehe keine langfristigen Gründe, den Euro zu kaufen. Ich möchte auch darauf hinweisen, dass eine Zinssenkung der Federal Reserve im September bereits zu 100 % eingepreist ist. Das Potenzial für eine weitere Schwäche des Euro bleibt beträchtlich. Allerdings sollten wir die technische Analyse nicht vergessen, die im Moment keinen starken Rückgang des Euro bestätigt, noch sollten wir den Nachrichtenhintergrund übersehen, der den Fortschritt des Dollars regelmäßig behindert.
Wirtschaftskalender für die USA und die Eurozone:
- Eurozone – Deutschland Verbraucherpreisindex (06:00 UTC)
Am 10. September enthält der Wirtschaftskalender keine bedeutenden Veröffentlichungen. Der Nachrichtenhintergrund wird heute keine Auswirkungen auf die Stimmung der Händler haben.
EUR/USD Prognose und Handelsempfehlungen:
Der Verkauf des Paares war nach dem Abprallen vom Niveau 1,1139 auf dem 4-Stunden-Chart mit einem Ziel von 1,1070–1,1081 möglich. Gestern war der Verkauf auch nach dem Schließen unterhalb der Zone 1,1070–1,1081 mit einem Ziel von 1,0984 möglich. Diese Trades können weiterhin gehalten werden. Ich würde zu Beginn der neuen Woche nicht in Erwägung ziehen, zu kaufen.
Die Fibonacci-Niveaus sind auf dem Stundenchart zwischen 1,0917 und 1,0668 und auf dem 4-Stunden-Chart zwischen 1,1139 und 1,0603 eingetragen.
