Zum dritten Mal in Folge sinkt das Währungspaar EUR/USD. Der Anstieg des US-Dollars nach den Wahlen bleibt ununterbrochen, angetrieben durch die Erwartungen, dass die Politik des designierten Präsidenten Donald Trump die Inflation ankurbeln und die Federal Reserve daran hindern könnte, die Geldpolitik zu lockern.
Gemäß dem FedWatch Tool der CME Group besteht eine 65%ige Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird, und eine 35%ige Chance auf eine Pause bei der FOMC-Sitzung im Dezember. Diese Erwartung unterstützt die hohen Renditen von US-Staatsanleihen. Diese höheren Renditen stärken wiederum den US-Dollar, was ein entscheidender Faktor für den Rückgang des Währungspaares ist.
Während der Präsidentschaft von Trump bleibt Europa voraussichtlich ein Hauptziel für potenzielle Zölle auf seine Exporte in die USA. Zudem steht der Euro unter weiterem Druck aufgrund politischer Unsicherheiten in Deutschland, der größten Volkswirtschaft der Eurozone. Die Entscheidung von Bundeskanzler Olaf Scholz, Finanzminister Christian Lindner aufgrund anhaltender Differenzen über Ausgaben- und Wirtschaftsreformen zu entlassen, schwächte die Position der fiskalisch konservativen Freien Demokratischen Partei in der dreiparteilichen Regierungskoalition erheblich.
Die Partei Bündnis 90/Die Grünen, der verbleibende Koalitionspartner, hat sich den Oppositionsaufrufen nach einer vorzeitigen Parlamentswahl angeschlossen und drängt auf Neuwahlen. Diese Entwicklungen schwächen den Euro, was darauf hindeutet, dass das Währungspaar EUR/USD seinen Abwärtstrend wahrscheinlich fortsetzen wird.
Aus technischer Sicht nähert sich der Relative-Stärke-Index (RSI) auf dem Tageschart dem überverkauften Bereich. Dies deutet darauf hin, dass weitere Rückgänge auf soliden Support um das psychologisch wichtige Niveau von 1,0600 oder das im April erreichte Jahrestief stoßen könnten.
Nachfolgende Verkäufe könnten zu einem Rückgang zur mittelfristigen Unterstützung bei 1,0540 führen, gefolgt von einem Test des wichtigen Niveaus von 1,0500, das als psychologische Barriere dient.
Auf der anderen Seite dient das Tageshoch bei 1,0665 als unmittelbarer Widerstand, gefolgt von der psychologisch wichtigen Marke von 1,0700. Ein starker und nachhaltiger Anstieg über den Bereich von 1,0727 könnte das EUR/USD-Paar in Richtung des mittleren Widerstands bei 1,0770 und schließlich zur runden Marke von 1,0800 treiben.
Ein Ausbruch über dieses Niveau könnte eine Short-Covering-Rallye auslösen und den Weg zur 200-Tage-SMA und zur psychologischen Marke von 1,0900 ebnen. Der Schwung könnte sich weiter ausdehnen und das monatliche Hoch anvisieren. Sollte dieses Niveau durchbrochen werden, könnten die Spotpreise auf das bedeutende Niveau von 1,1000 zielen.