EUR/USD 5-Minuten-Analyse
Am Mittwoch handelte das EUR/USD-Währungspaar zunächst den größten Teil des Tages nach oben, verlor aber später alle seine Gewinne, da der Euro erheblich nachgab. In unserer fundamentalen Analyse haben wir die gemischte Natur des US-Inflationsberichts hervorgehoben. Die anfängliche Reaktion des Marktes bestand darin, den Dollar zu verkaufen, was etwas irrational erschien. Obwohl die allgemeine Inflationszahl den Erwartungen entsprach, stieg die Inflation in den USA weiterhin an. Dies deutet darauf hin, dass die Federal Reserve die Zinssätze möglicherweise nicht so stark senken wird wie die zwei moderaten Zinssenkungen, die für 2025 erwartet werden. Diese Situation wird zusätzlich durch die bevorstehende Präsidentschaft von Donald Trump verkompliziert, die verschiedene Zölle mit sich bringen könnte, die die globale Inflation anheizen könnten.
Der abendliche Rückgang des Euro war nachvollziehbarer. Erstens bleibt der globale Abwärtstrend bestehen. Zweitens begünstigen die fundamentalen und makroökonomischen Bedingungen weiterhin den Dollar. Drittens korrigierte der Preis und prallte genau von der Senkou Span B-Linie ab. Schon am Vortag gab es Gründe, den Dollar erneut zu kaufen, trotz des gemischten Inflationsberichts.
Die Handelssignale am Mittwoch waren ausgezeichnet. Während der US-Sitzung testete das Währungspaar die Marke von 1.0340 und die Senkou Span B-Linie, woraufhin es stark abstieß. Dies wurde gefolgt von einem Rückgang, der erneut diese kritische Linie testete und von der der Preis ebenfalls abprallte. Infolgedessen hatten Trader die Möglichkeit, zwei Gewinn-Trades zu eröffnen. Eine Long-Position kann sogar beibehalten werden.
COT-Bericht
Der neueste Commitment of Traders (COT)-Bericht, datiert auf den 31. Dezember, zeigt, dass nicht-kommerzielle Händler weiterhin eine bullische Nettoposition innehaben. Allerdings haben die Bären kürzlich die Oberhand gewonnen. Vor zwei Monaten stieg die Anzahl der Short-Positionen unter professionellen Händlern sprunghaft an, was zum ersten Mal seit langer Zeit zu einer negativen Nettoposition führte. Diese Veränderung deutet darauf hin, dass der Euro häufiger verkauft als gekauft wird.
Bisher haben wir keine fundamentalen Treiber für die Euro-Stärke identifiziert. Aus technischer Sicht konsolidiert das EUR/USD-Paar schon seit einiger Zeit. Auf dem Wochen-Chart handelt es seit Dezember 2022 zwischen 1,0448 und 1,1274. Das Durchbrechen der Marke von 1,0448 hat den Weg für weitere Rückgänge geöffnet.
Zudem zeigt die COT-Daten, dass die roten und blauen Linien sich gekreuzt haben, was auf eine bärische Marktsentiment hinweist. In der letzten Berichtswoche stiegen die Long-Positionen unter nicht-kommerziellen Händlern um 9.300, während die Short-Positionen um 10.400 zunahmen, was zu einer Verringerung der Nettoposition um 1.100 führte.
EUR/USD 1-Stunden-Analyse
Auf dem Stundenchart hat das Währungspaar seinen Abwärtstrend wieder aufgenommen, der seit über drei Monaten besteht. Wir glauben, dass dieser Rückgang mittelfristig anhalten wird. Die Fed könnte die Zinssätze im Jahr 2025 nur ein- bis zweimal senken, was auf eine restriktivere Haltung als ursprünglich vom Markt erwartet hinweist. Dieser Faktor wird neben anderen den US-Dollar weiterhin unterstützen. Die bärische Stimmung bleibt intakt unter den Ichimoku-Indikatorlinien, selbst kurzfristig.
Für den Handel am 16. Januar sind die folgenden Niveaus hervorzuheben: 1,0124, 1,0195, 1,0269, 1,0340–1,0366, 1,0461, 1,0524, 1,0585, 1,0658–1,0669, 1,0757, 1,0797 und 1,0843, sowie die Linien Senkou Span B (1,0342) und Kijun-sen (1,0267). Bitte beachten Sie, dass sich die Ichimoku-Indikatorlinien im Laufe des Tages verschieben können, was bei der Bestimmung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte. Denken Sie daran, einen Stop Loss auf Breakeven zu setzen, wenn sich der Preis um 15 Pips zu Ihren Gunsten bewegt, um potenzielle Verluste durch falsche Signale zu vermeiden.
Am Donnerstag wird die Eurozone einen Sekundärbericht zur deutschen Inflation veröffentlichen, während in den USA etwas bedeutendere Einzelhandelsumsätze und ebenso sekundäre Arbeitslosenzahlen veröffentlicht werden. Daher erwarten wir heute keine starken Preisbewegungen. Unterhalb der Senkou Span B Linie bleibt selbst ein kurzzeitiger Aufwärtstrend unwahrscheinlich.
Erklärung der Illustrationen:
- Unterstützungs- und Widerstandslinien (dicke rote Linien): Dicke rote Linien zeigen Bereiche an, in denen die Bewegung möglicherweise endet. Bitte beachten Sie, dass diese Linien keine Quellen für Handelssignale sind.
- Kijun-sen und Senkou Span B Linien: Ichimoku-Indikatorlinien, die vom 4-Stunden-Zeitrahmen auf den Stundenchart übertragen wurden. Dies sind starke Linien.
- Extremniveaus (dünne rote Linien): Dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor abgeprallt ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien: Trendlinien, Trendkanäle oder andere technische Muster.
- Indikator 1 auf COT-Charts: Repräsentiert die Nettopositionsgröße für jede Händlerkategorie.