
Am Mittwochabend wurden die Ergebnisse der ersten Sitzung der Federal Reserve in diesem Jahr veröffentlicht, jedoch wurden sie vom Markt weitgehend ignoriert. Es ist unklar, warum das geschehen ist. Meine Vermutung ist, dass der Markt derzeit darauf fokussiert ist, eine korrektive Wellenstruktur für beide Instrumente zu bilden, was nicht auf einen starken Anstieg des US-Dollars hindeutet. Die korrektiven Wellen (b in 2) hätten jedoch eine überzeugendere Form annehmen können.
Meiner Ansicht nach hatten Verkäufer bereits am Mittwochabend eine klare Gelegenheit, beide Instrumente weiter nach unten zu drücken, was sich bis Donnerstag fortsetzte. Powells Ton konnte weder als "hawkish" noch als "dovish" klassifiziert werden, da er sich seit der Sitzung im Dezember nicht verändert hat. Er bestätigte, dass die Fed die Geldpolitik weiterhin lockern wird, jedoch schrittweise, da die Zentralbank keinen Grund zur Eile sieht. Die amerikanische Wirtschaft wächst stetig, und der jüngste BIP-Bericht für das vierte Quartal ist im wahrsten Sinne des Wortes kein „Fehlschlag“. Während die BIP-Berichte in Deutschland und der Europäischen Union erneut gesunken sind, ist die US-Wirtschaft um 2,3 % gewachsen, auch wenn der Markt einen Wert von mindestens 2,6 % erwartet hatte. Die Inflation in den USA nimmt ebenfalls zu, was eine Pause bei der Lockerung notwendiger macht als eine neue Runde von Zinssenkungen.
Powell ging auch auf die Bedenken der Marktteilnehmer bezüglich eines möglichen Einflusses von Donald Trump auf geldpolitische Anpassungen ein. Er machte deutlich, dass die Fed eine unabhängige Institution ist und dem US-Präsidenten nicht Rechenschaft schuldig ist. Daher können sich alle, die aufgrund von Trumps Einfluss eine stärkere Zinssenkung im Jahr 2025 erwarten, beruhigt fühlen. Meiner Ansicht nach ist Powells Rhetorik neutral, aber tendenziell "hawkish", da die Fed die Geldpolitik vermutlich viel weniger aggressiv lockern wird, als die Märkte letztes Jahr erwartet hatten.

Am Donnerstag richtete der Markt seine Aufmerksamkeit verstärkt auf den US-BIP-Bericht. Er ignorierte die Dollar-positive Rhetorik der Fed, die Zinssenkungen der Europäischen Zentralbank, schwache Arbeitslosen- und BIP-Berichte in der EU. Aus all diesen Berichten wählte er denjenigen, der nicht zugunsten der amerikanischen Währung war, und reagierte entsprechend. Aus diesem Grund nahm Welle b sowohl bei den Instrumenten ein sehr unüberzeugendes Erscheinungsbild an, und die gesamte Korrekturstruktur könnte eine ziemlich komplexe Form annehmen.
Wellenanalyse für EUR/USD:
Basierend auf meiner EUR/USD-Analyse befindet sich das Paar weiterhin in einem bärischen Trendsegment. Die erste Welle dieses Segments scheint gut strukturiert und abgeschlossen zu sein. Daher sollte eine dreiwellige oder komplexere Korrekturstruktur erwartet werden, die neue Verkaufsmöglichkeiten an den höchsten Punkten dieser Struktur bietet. Welle A innerhalb der Welle 2 ist bereits abgeschlossen, was bedeutet, dass Welle B innerhalb der Welle 2 begonnen hat und möglicherweise schon heute enden könnte.
Wellenanalyse für GBP/USD:
Die Wellenstruktur von GBP/USD zeigt ebenfalls, dass der bärische Trend intakt bleibt, wobei Welle 1 bereits abgeschlossen ist. Nun sollten wir auf eine klare Korrekturwelle (oder eine Reihe von Wellen) warten, nach der neue Verkaufsmöglichkeiten identifiziert werden können. Das minimale Ziel für die Korrekturstruktur liegt in der Nähe der Marke von 1,26, während ein optimistischeres Ziel etwa bei 1,28 liegt. Dies könnte ein idealer Zeitpunkt sein, um Welle 1 innerhalb der Welle 2 abzuschließen.
Kernprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und häufig Veränderungen unterworfen.
- Wenn die Marktbedingungen unklar sind, ist es besser, sich zurückzuhalten.
- Es gibt niemals 100%ige Sicherheit in der Marktrichtung. Immer Stop-Loss-Orders verwenden.
- Die Wellenanalyse kann mit anderen Analysemethoden und Handelsstrategien kombiniert werden.