
Das Treffen der Europäischen Zentralbank (EZB) endete unmittelbar nach dem Treffen der Federal Reserve. In meinem vorherigen Bericht erwähnte ich, dass die Rhetorik von Powell den Dollar hätte stärken sollen; der Markt ignorierte seine Aussagen jedoch weitgehend. Es wurde bekannt gegeben, dass die EZB alle drei Zinssätze um 25 Basispunkte gesenkt hat. Der aktuelle Einlagensatz liegt nun bei 2,75 %, der Refinanzierungssatz bei 2,9 % und der Grenzkreditsatz bei 3,15 %. Bis zum Sommer könnte der Einlagensatz auf 2 % fallen, und in der zweiten Jahreshälfte möglicherweise noch weiter absinken. Obwohl der Markt diese Zinssenkungen erwartet haben mag, ist die Nachfrage nach dem Euro in den letzten drei Wochen gestiegen, was diese Schlussfolgerung unsicher macht.
In der Pressemitteilung der EZB wurde erklärt, dass der Desinflationsprozess wie erwartet voranschreitet und die Inflation in diesem Jahr möglicherweise auf stabile 2 % zurückkehren könnte. Die Zentralbank räumte ein, dass die Preise und Löhne in der Europäischen Union stärker als erwartet steigen, dass sie jedoch Zeit benötigen, um sich zu stabilisieren. Obwohl die Geldpolitik weiterhin restriktiv ist, sinken die Kreditkosten für Haushalte. Die Gouverneure der EZB überwachen genau die Wirtschaftsdaten und werden bei jedem einzelnen Treffen über die Zinssätze entscheiden, ohne dass derzeit ein spezifischer Zeitplan für eine Lockerung der Politik vorliegt.
Anhand dieser Informationen scheint es, dass die EZB keine Hindernisse sieht, um die Zinssenkungen fortzusetzen. Ich glaube, dass die EZB bereit ist, diese Lockerungsstrategie nicht nur wegen der niedrigen Inflation, sondern aufgrund einer schwachen Wirtschaft zu verfolgen. Kürzlich veröffentlichte Berichte zum Wirtschaftswachstum in Deutschland und der Europäischen Union waren erneut enttäuschend. Einfach ausgedrückt wächst die EU-Wirtschaft kaum. Die Senkung des EZB-Zinssatzes von 4,5 % auf 2,75 % hat keine positive Wirkung gezeigt. Die Zentralbank konzentriert sich nun mehr darauf, die Wirtschaft der Eurozone zu stimulieren, als die Inflation zu kontrollieren, auch wenn sie in ihren Aussagen weiterhin auf den Verbraucherpreisindex verweist.

Meiner Meinung nach wird die aktuelle Position der EZB nur zu einer weiteren Schwächung des Euro führen. Wie bereits erwähnt, beobachten wir derzeit die Bildung eines korrektiven Wellenmusters. Sobald dieses Muster abgeschlossen ist, deutet die Wellenanalyse darauf hin, dass der Euro wahrscheinlich einen verlängerten Rückgang beginnen wird. Zudem glaube ich, dass die aktuelle Nachrichtenlage diesen Abwärtstrend für den Euro ebenfalls unterstützt. Wir müssen nur darauf warten, dass die Korrekturstruktur beendet ist.
Wellenanalyse für EUR/USD:
Basierend auf meiner Analyse des EUR/USD ist das Paar immer noch in einem Segment des Abwärtstrends. Die erste Welle dieses Segments erscheint gut strukturiert und abgeschlossen. Daher ist mit einer dreigliedrigen oder komplexeren Korrekturstruktur zu rechnen, die neue Verkaufschancen an den höchsten Punkten dieser Struktur bietet. Welle A innerhalb von Welle 2 ist bereits abgeschlossen, was bedeutet, dass Welle B innerhalb von Welle 2 begonnen hat und möglicherweise schon heute enden könnte.
Wellenanalyse für GBP/USD:
Auch die Wellenstruktur von GBP/USD zeigt, dass der Abwärtstrend intakt bleibt, wobei Welle 1 bereits abgeschlossen ist. Jetzt sollten wir auf eine klare Korrekturwelle (oder einen Satz von Wellen) warten, nach der neue Verkaufschancen identifiziert werden können. Das Mindestziel für die Korrekturstruktur liegt nahe der 1,26-Marke, während ein optimistisches Ziel bei etwa 1,28 liegt. Dies könnte ein idealer Zeitpunkt sein, um Welle 1 innerhalb von Welle 2 abzuschließen.
Grundprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und klar sein. Komplexe Strukturen sind schwer zu handeln und oft Veränderungen unterworfen.
- Wenn die Marktbedingungen unklar sind, ist es besser, sich herauszuhalten.
- Es gibt nie 100%ige Sicherheit in Marktrichtungen. Verwenden Sie immer Stop-Loss-Aufträge.
- Wellenanalyse kann mit anderen Analysemethoden und Handelsstrategien kombiniert werden.