Bitcoin ist auf etwa 95.000 US-Dollar pro Coin gefallen. Noch bedeutender ist, dass der Coinbase-Premium-Index zum ersten Mal seit Februar einen negativen Wert verzeichnet hat.
Dieser Index vergleicht den Preis von Bitcoin in US-Dollar auf Coinbase mit seinem Preis in Tether (USDT) auf Binance. Der aktuelle negative Wert deutet auf einen Anstieg der Verkäufe unter US-Investoren hin.
Dieser Trend ist besorgniserregend für den gesamten Kryptomarkt, da historische Daten zeigen, dass negative Werte im Index häufig mit einem kurzfristigen Abwärtsdruck auf den Bitcoin-Preis verbunden waren.
Diese Entwicklung ist besorgniserregend für den gesamten Kryptomarkt, da historisch gesehen ein negativer Wert auf diesem Index mit einem kurzfristigen Abwärtsdruck auf den Bitcoin-Preis in Verbindung gebracht wurde.
Abwartende Haltung vor Wirtschaftsdaten
Mit dem Herannahen wichtiger makroökonomischer Berichte meiden Marktteilnehmer riskante Positionen. Der Nasdaq verliert an Schwung, und Bitcoin bleibt in einem begrenzten Handelsbereich. Der Coinbase-Premium-Index veranschaulicht diesen Stimmungswandel.
Ein positiver Indexwert deutet normalerweise auf Kapitalzuflüsse von US-Investoren hin, während der aktuelle negative Wert zeigt, dass sie den Markt in großer Zahl verlassen.
Steht die Superzyklus-Theorie infrage?
Das Wachstumspotenzial von Bitcoin im aktuellen Marktzyklus gerät in Zweifel. Anders als in früheren Aufwärtsphasen scheint der aktuelle Anstieg an Dynamik zu fehlen. Dennoch bleibt der Ökonom Alex Kruger zuversichtlich, dass die Superzyklus-Theorie von Bitcoin trotz der Volatilität weiterhin gültig ist.
Kruger bemerkte, dass zwar die Seitwärtsbewegung von Bitcoin Investoren frustrieren mag, die Kryptowährung jedoch langfristig ein starkes Aufwärtspotenzial aufweist. Er sagte: „Bitcoin steckt in einem Bereich fest, aber meiner Meinung nach wird es irgendwann ausbrechen. Die Superzyklus-Theorie bleibt intakt.“
Er warnte jedoch, dass nicht alle Krypto-Assets von diesem Szenario profitieren werden. Im Gegensatz zu früheren Zyklen, in denen das Wachstum im gesamten Markt verbreitet war, müssen Investoren jetzt selektiver sein.
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Abflüsse aus Bitcoin-ETFs: Beginnt ein Bärentrend?
Am Dienstag, den 11. Februar, erlebten börsengehandelte Kryptowährungsfonds (ETFs) einen bedeutenden Rückgang der Vermögenswerte. Bitcoin-ETFs verzeichneten an nur einem Tag Abflüsse von 56,76 Millionen Dollar, womit sich der Gesamtabfluss in zwei Tagen auf 179,72 Millionen Dollar summiert. Im Gegensatz dazu zogen Ethereum-fokussierte Fonds Zuflüsse von 12,58 Millionen Dollar an.
Die größten Verluste unter den Bitcoin-ETFs verzeichneten Fidelity's FBTC, das 43,63 Millionen Dollar verlor, und Franklins EZBC, das um 11,03 Millionen Dollar zurückging. Im Gegensatz dazu meldete BlackRocks IBIT einen Nettozufluss von 23,8 Millionen Dollar, was dazu beitrug, einige der gesamten Abflüsse abzufedern.
Diese Kapitalabflüsse deuten auf eine Verschiebung der Prioritäten bei institutionellen Investoren hin, was angesichts der aktuellen Marktvolatilität von Bedeutung ist. Sollte sich dieser Trend fortsetzen, könnte das zusätzlichen Druck auf den Bitcoin-Preis ausüben.
Warum verlassen große Akteure ihre Positionen?
Bitcoin hat weiterhin mit Schwierigkeiten zu kämpfen, und sein Preis sinkt stetig. Nachdem die Kryptowährung es nicht geschafft hat, die 100.000-Dollar-Marke zu durchbrechen, wird sie nun unter 97.000 Dollar gehandelt. Zum Zeitpunkt des Schreibens liegt der Bitcoin-Preis bei 96.939 Dollar, was einen Rückgang von 0,8 % im Vergleich zu gestern und einen Rückgang von 10,9 % von seinem Höchststand im Januar bedeutet.
Ein entscheidender Faktor, der den Markt beeinflusst, ist der Rückgang der Bitcoin-Bestände auf Over-the-Counter (OTC)-Plattformen. Analysten von CryptoQuant berichten, dass die Menge an Bitcoin auf diesen Plattformen seit September 2021 von 480.000 BTC auf 146.000 BTC gesunken ist.
OTC-Plattformen werden typischerweise von institutionellen Investoren genutzt, um große Mengen Bitcoin zu kaufen, ohne signifikante Preisbewegungen zu verursachen. Wenn sich dieser Trend fortsetzt, könnten große Investoren gezwungen sein, Transaktionen direkt an den Börsen durchzuführen, was zu erhöhter Volatilität führen könnte.
Miner unter Druck: Hash Ribbons senden Warnsignal
Ein weiterer Faktor, der Druck auf den Markt ausübt, ist der Zustand des Mining-Sektors. Der Hash Ribbons-Indikator, der die Bitcoin-Mining-Aktivität überwacht, deutet darauf hin, dass die Miner der Kapitulation nahe sein könnten. Historisch gesehen war dieser Indikator ein verlässliches Kaufsignal, aber derzeit weist er auf potenzielle Herausforderungen hin. Wenn Miner gezwungen sind, ihre angesammelten Reserven zu verkaufen, könnte dies den Abwärtsdruck auf den Bitcoin-Preis verstärken. Allerdings folgten frühere Fälle von Miner-Kapitulationen oft auf starke Marktaufschwünge.
Fazit
Bitcoin steht an einem Scheideweg. Einerseits sehen wir sinkende OTC-Bestände, vorsichtige Stimmung unter US-Investoren und steigende Volatilität. Andererseits bleibt die Superzyklus-Theorie relevant.
In den kommenden Wochen könnte Bitcoin einem noch größeren Verkaufsdruck ausgesetzt sein. Die entscheidende Frage ist: Werden große Investoren den Rückgang nutzen, um günstig einzukaufen, oder werden sie weiterhin ihre Positionen abbauen?