Im Stundenchart prallte GBP/USD zum dritten Mal in Folge von der Widerstandszone 1,2611–1,2620 ab und erlebte einen leichten Rückgang in Richtung des 61,8% Fibonacci-Retracement-Levels bei 1,2538. Heute könnte die Abwärtsbewegung fortgesetzt werden, wobei ein weiterer Rückprall von der 1,2611–1,2620 Zone eine neue Gelegenheit bietet, das Paar zu verkaufen. Ein bestätigter Ausbruch über das 76,4% Fibonacci-Level bei 1,2642 würde die Wahrscheinlichkeit eines weiteren Wachstums in Richtung 1,2709 erhöhen.

Die Wellenstruktur ist recht klar. Die kürzlich abgeschlossene Abwärtswelle hat das vorherige Tief nicht gebrochen, während die jüngste Aufwärtswelle das vorherige Hoch übertroffen hat. Dies deutet darauf hin, dass ein Aufwärtstrend weiterhin besteht. Allerdings haben die Wellen erheblich in ihrer Größe variiert, wodurch sich mehrere strukturelle Möglichkeiten ergeben. Es gibt keine Sicherheit, dass der aktuelle Trend mehrere Wochen anhalten wird, aber gleichzeitig ist es schwierig, die starke Performance des britischen Pfunds in den letzten Wochen zu ignorieren.
Am Mittwoch war der fundamentale Hintergrund erneut stark für das Pfund, doch die Händler reagierten kaum. Die Kerninflationsrate im Vereinigten Königreich stieg auf 3,7 % im Jahresvergleich, während die Gesamtinflationsrate auf 3 % anstieg und damit die Erwartungen übertraf. Unter normalen Umständen würden diese Zahlen den Kaufdruck auf das Pfund unterstützen. Allerdings scheiterten die Bullen daran, die Widerstandszone von 1,2611–1,2620 zu durchbrechen und unternahmen nicht einmal den Versuch dazu.
Der Inflationsbericht war bedeutend, mit unerwarteten Zahlen, doch der Markt ignorierte ihn weitgehend, ebenso wie die Protokolle des FOMC-Treffens, die signalisierten, dass die Federal Reserve für den Rest des Jahres weniger entgegenkommend bleibt als erwartet. GBP/USD hat sich um 1,2600 eingependelt und scheint unsicher über seine nächste Richtung zu sein. Während es Gründe für weiteres Wachstum gibt, gibt es auch Faktoren, die einen potenziellen Rückgang unterstützen. Derzeit ist das Schlüsselniveau 1,2611–1,2620 im Auge zu behalten.

Auf dem 4-Stunden-Chart befindet sich GBP/USD weiterhin in einem Aufwärtstrend, der sich derzeit in der Widerstandszone von 1.2565–1.2620 befindet. Wenn es den Bullen gelingt, das Paar ohne fundamentale Unterstützung weiter nach oben zu treiben, könnte das Pfund seine Gewinne weiter ausbauen. Die aktuellen Marktbedingungen unterstützen jedoch keine stärkeren Kursanstiege. In Anbetracht dessen könnte die technische Analyse derzeit eine bedeutendere Rolle bei Handelsentscheidungen spielen.
Commitments of Traders (COT) Report

In der jüngsten COT-Bericht hat die Kategorie der Nicht-kommerziellen Händler ihre bärische Haltung etwas abgeschwächt. Die Long-Positionen stiegen um 3.645 Kontrakte, während die Short-Positionen um 4.510 Kontrakte zurückgingen. Obwohl die Bullen ihren Marktvorteil verloren haben, haben die Bären ebenfalls nicht signifikant an Stärke gewonnen. Die Lücke zwischen Long- und Short-Kontrakten bleibt zugunsten der Bären bei 69.000 zu 72.000.
Meiner Meinung nach bleibt das Pfund weiterhin anfällig für weitere Rückgänge, da die COT-Daten auf eine langsame, aber stetige Zunahme des bärischen Sentiments hindeuten. In den letzten drei Monaten sind die Long-Positionen von 120.000 auf 69.000 gesunken, während die Short-Positionen nur leicht von 75.000 auf 72.000 zurückgingen. Es ist wahrscheinlich, dass professionelle Händler weiterhin Long-Positionen abbauen oder ihre Short-Exponierung erhöhen, da die meisten positiven Faktoren, die das Pfund unterstützen, bereits eingepreist sind. Zwar deutet die technische Analyse derzeit auf einen Aufwärtstrend hin, jedoch sind Korrekturen zu erwarten.
Wichtige Wirtschaftstermine für die USA und das Vereinigte Königreich:
- USA – Erstanträge Arbeitslosenhilfe (13:30 UTC)
- USA – Philadelphia Fed Manufacturing Index (13:30 UTC)
Der Wirtschaftskalender am Donnerstag beinhaltet zwei Berichte, die voraussichtlich das Marktsentiment nicht wesentlich beeinflussen werden, da Händler bereits zu Beginn der Woche wichtigere Daten ignoriert haben. Der Gesamteinfluss der fundamentalen Daten für den Rest des Tages wird voraussichtlich schwach sein.
GBP/USD Prognose & Handels-Empfehlungen
Verkaufsmöglichkeiten könnten entstehen, wenn das Paar vom 1,2611–1,2642 Bereich im Stundenchart zurückprallt, mit Zielen bei 1,2538 und 1,2508.
Kaufmöglichkeiten waren zuvor über dem 1,2363–1,2370 Bereich vorhanden, mit einem Ziel von 1,2488–1,2508, welches bereits erreicht wurde.
Momentan würde ich keine neuen Long-Positionen in Betracht ziehen.
Die Fibonacci-Retracement-Level sind im Stundenchart von 1,2809 bis 1,2100 und im 4-Stunden-Chart von 1,2299 bis 1,3432 eingezeichnet.