Ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um US-Aktien zu kaufen? Obwohl der S&P 500 fast in den Korrekturbereich eingetreten ist, hat der Investorenpessimismus extreme Ausmaße erreicht, was es lohnenswert macht, Long-Positionen auf den breiten Aktienindex in Betracht zu ziehen. Große Investoren erweitern ihre Portfolios typischerweise in Zeiten von Marktstress—und derzeit sind die Finanzmärkte zweifellos in einem Zustand der Anspannung.
Als Donald Trump die US-Präsidentschaftswahl gewann, befanden sich Investoren in einem Zustand der Euphorie. Hoffnungen auf massive fiskalische Anreize und Deregulierungen trieben den S&P 500 auf Rekordhöhen. Die Märkte begannen allmählich zu glauben, dass der republikanische Präsident die Androhung von Zöllen lediglich als Verhandlungstaktik einsetzte.
Aber wie so oft führten gescheiterte Erwartungen zu Verkäufen im breiteren Aktienindex. Infolgedessen hat der S&P 500 im Vergleich zu seinen internationalen Pendants deutlich schlechter abgeschnitten.
S&P 500 vs. MSCI Performance

Einfach ausgedrückt, nach den Wahlen im November wurden Investoren übermäßig enthusiastisch über gute Nachrichten und ignorierten die schlechten. Jetzt, zu Beginn des Frühlings, hat sich die Situation um 180 Grad gedreht – die Mehrheit glaubt nun, dass alles negativ für US-Aktien ist und ignoriert jegliche positiven Entwicklungen.
Macht das den perfekten Zeitpunkt, um in den S&P 500 zu investieren — besonders für diejenigen, die noch an Trumps fiskalische Anreizmaßnahmen glauben?
Drei Gründe, zweimal zu überlegen, bevor man kauft
Bevor Sie eine Entscheidung treffen, lohnt es sich, die Risiken sorgfältig zu überdenken:
- Die Aktienkurse bleiben hoch
- Tarifpolitiken verängstigen Unternehmen und Verbraucher
- Unsicherheit über die Umsetzung fiskalischer Anreize
Aktien sind im Verhältnis zu historischen Durchschnittswerten immer noch teuer. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des S&P 500 liegt derzeit bei 21, während der historische Höchststand von 25 zuletzt während der Dotcom-Blase vor 25 Jahren erreicht wurde.
Die negative Seite von Trumps politischer Agenda – insbesondere Zölle – verunsichert Unternehmen und Verbraucher gleichermaßen. Diese Unsicherheit bremst das Wirtschaftswachstum. Der Frühindikator der Atlanta Fed prognostiziert einen Rückgang des US-BIP um nahezu 3 % im ersten Quartal, was auf einen möglichen Abschwung hindeutet.
Trotz der "roten Welle", die den Republikanern die Kontrolle über das Weiße Haus und den Kongress sicherte, gibt es keine Garantie dafür, dass Trumps Vorschläge für fiskalische Anreize durch das Repräsentantenhaus und den Senat verabschiedet werden. Jegliche Hürden bei der Umsetzung dieser Maßnahmen könnten dem S&P 500 einen Schlag versetzen.

Märkte an einem Scheideweg
Die Märkte sind hin- und hergerissen. Einerseits wollen sie Aktien inmitten von Marktstress kaufen, andererseits bleiben die Risiken hoch. Ein Faktor, der die optimistische Stimmung untermauerte, war der amerikanische Arbeitsmarktbericht für Februar. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft stieg um 151.000, was als positive Nachricht für den S&P 500 gesehen wurde. Vor dem Bericht warnte Goldman Sachs, dass schwächere Zahlen den Index um 2,5% hätten sinken lassen können. Fed-Vorsitzender Jerome Powell bezeichnete die neuesten Arbeitsmarktdaten als "solide".
Technischer Ausblick für den S&P 500
Auf dem Tageschart erhöht ein Abprallen von dem Drehpunkt bei 5.670 die Wahrscheinlichkeit der Bildung von Punkt 5 des Expanding Wedge-Musters. Händler sollten von kurzfristigen Käufen zu Eröffnungen von Short-Positionen an den Widerstandslevels von 5.800, 5.832 und 5.885 wechseln.