Die Spannungen, die durch die aggressiven Bemühungen der neuen US-Regierung zur Überarbeitung der Zölle verursacht wurden, haben auch Australien betroffen. Laut NAB zeigten sich die Geschäftskonditionen im Februar leicht verbessert, mit bescheidenen Zuwächsen bei den Handelsbedingungen und der Rentabilität. Allerdings gab es einen erheblichen Rückgang des Geschäftsklimas, das um 6 Punkte sank und damit weitgehend die Verbesserungen aus Januar zunichtemachte. Dies brachte das Vertrauen unter den langfristigen Durchschnitt und zurück in den negativen Bereich.
Überarbeitete Daten zeigten ein vierteljährliches Wachstum von 0,6 % und einen Anstieg von 1,3 % im Jahresvergleich, was die Erwartungen der Reserve Bank of Australia (RBA) leicht übertraf. Der private Konsum stieg um 0,4 % im Quartalsvergleich, was eine Verbesserung gegenüber den vorherigen Quartalen darstellt, jedoch immer noch nicht ausreicht, um das gesamte Wirtschaftswachstum anzukurbeln.
Für die RBA scheinen die eingehenden Daten neutral zu sein. Die Zinsprognose deutet auf eine weitere Zinssenkung im Mai hin, mit einem prognostizierten Endstand von 3,1 % im Jahr 2026. Diese Prognose steht im Einklang mit den Markterwartungen für den Zinssatz der Federal Reserve im Jahr 2026, was darauf hindeutet, dass es keinen klaren Antrieb für eine zukünftige Zinsabweichung gibt. Zumindest für den Moment minimiert dies die Wahrscheinlichkeit signifikanter Bewegungen in beide Richtungen.
US-Präsident Trump reagierte auf Kanadas Einführung einer Einfuhrsteuer auf Strom aus den USA – die von der kanadischen Regierung als Vergeltungsmaßnahme eingeführt wurde – mit einer Erhöhung der Zölle. Die Abgaben auf kanadischen Stahl und Aluminium haben nun 50 % erreicht. Die Märkte reagierten mit einem Rückgang, und dieser Abschwung dürfte sich auf den gesamten Rohstoffsektor ausbreiten. Es wird zunehmend komplexer, irgendetwas in den USA zu verkaufen, und wohin sonst könnten Exporte gehen, wenn nicht in die USA? Während Australien keiner direkten Bedrohung ausgesetzt ist, besteht ein indirektes Risiko eines rückläufigen Aktivitätsniveaus im Bergbausektor und eines potenziellen gesamten Rückgangs der Exporte, was eine negative Aussicht für den Aussie darstellt.
Die Netto-Short-Positionen auf den AUD stiegen in der Berichtsperiode um 134 Millionen Dollar auf -3,034 Milliarden Dollar an, wobei die Positionierung weiterhin bärisch ist. Der berechnete Preis liegt über dem langfristigen Durchschnitt, was Hoffnung auf eine korrigierende Aufwärtsbewegung bietet.
Das Währungspaar AUD/USD befindet sich derzeit in einer seitwärts gerichteten Spanne, wobei das nächstgelegene Widerstandsniveau bei 0,6400/20 liegt. Dieses Ziel, das letzte Woche identifiziert wurde, bleibt bislang unerreicht. Der australische Dollar fehlt der interne Schwung, der für eine Erholung notwendig wäre, und zusätzlicher Druck ergibt sich aus den wachsenden Bedenken hinsichtlich einer möglichen Rezession in den USA, die die Rohstoffwährungen stark beeinflusst. Wir erwarten, dass der Handel in einer Range bleibt, mit einer leicht erhöhten Wahrscheinlichkeit einer langsamen Bewegung in Richtung des 0,5400/20-Niveaus. Eine starke Rallye wird jedoch nicht erwartet.
