Der Bumerang-Effekt: Was man sät, das erntet man
Die USA ziehen sich aus der Globalisierung zurück, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich dies bemerkbar macht. Laut einer Umfrage der Bank of America glauben 69% der Investoren, dass die amerikanische Überlegenheit der Vergangenheit angehört, was zu Kapitalabflüssen und einem Rückgang des S&P 500 um 8,6% von seinen Höchstständen im Februar geführt hat. Seitdem hat der Aktienmarkt rund 5 Billionen Dollar an Marktkapitalisierung verloren.
Grabe nicht für andere Fallen - du könntest selbst hineinfallen.
Ironischerweise kommen die größten Probleme für die USA von denen, die am meisten unter ihnen gelitten haben. Trumps Rückkehr ins Weiße Haus führte zu einer Erhöhung der Zölle auf China um 20%, doch China schlug doppelt zurück – zuerst mit DeepSeeks Durchbruch in der KI-Technologie und dann mit BYDs revolutionären Elektrofahrzeugen.
BYD enthüllte eine neue Reihe von Elektrofahrzeugen, die so schnell aufgeladen werden können wie benzinbetriebene Autos – ein Schlag, den Tesla nicht verkraften konnte. Die Aktie stürzte ab und löste eine breitere Verkaufswelle im S&P 500 aus.
Der Rückgang der amerikanischen Einzigartigkeit ist nicht der einzige Grund, warum Kapital aus Amerika flieht. Zölle und Handelskriege sorgen für ein stagflationäres Szenario in der US-Wirtschaft. Fitch Ratings senkte die Wachstumsprognose für das US-BIP 2025 von 2,1% auf 1,7%. Gleichzeitig wurden die Inflationsprognosen um 1 Prozentpunkt angehoben.
Infolgedessen veräußern Investoren die "Magnificent Seven"-Aktien und konzentrieren sich auf Unternehmen, die von Stagflation profitieren. Der Stagflation Index von Goldman Sachs ist im vergangenen Monat um 14% gestiegen, während der S&P 500 im gleichen Zeitraum 8,6% verloren hat.

Laut der Bank of America haben Fondsmanager, die Vermögenswerte im Wert von 426 Milliarden US-Dollar verwalten, ihre US-Aktienpositionen um 40 Prozentpunkte reduziert—die schnellste Reduktion jemals.
Die Untergewichtung liegt nun bei 23 %, dem höchsten Stand seit Juni 2023.
Gleichzeitig haben europäische Aktien ihren größten Anteil im Portfolio seit 2021 erreicht. Die Richtung ist klar—Geld fließt aus Nordamerika nach Europa.
Ein Lichtblick für den S&P 500?
Es gibt jedoch einen Lichtblick für den S&P 500. Unternehmensinsider nutzen die Marktkorrektur, um Aktien zu kaufen. Das Verhältnis von Bullen zu Bären ist auf den höchsten Stand seit Juni geklettert und kehrt damit zu seinem historischen Durchschnitt zurück.


Das Urteil der Fed wird entscheidend sein
Der Markt wartet auf die Entscheidungsfindung der Federal Reserve. Falls die Fed den Ratschlägen der OECD und Fitch Ratings folgt und im Jahr 2025 auf Zinssenkungen verzichtet, und die aktualisierten Prognosen lediglich eine oder keine Zinssenkung anstatt zwei im Dezember zeigen, könnte sich der Ausverkauf des S&P 500 verschärfen.
Technischer Ausblick: Der S&P 500 passt zur Bärenstrategie
Im Tageschart befindet sich der S&P 500 weiterhin im Ausverkaufsmodus und verfolgt eine Short-Strategie beim Widerstand in der Nähe von 5.670. Solange die Preise unter dem lokalen Hoch von 5.700 bleiben, ist das Halten und Aufstocken von Short-Positionen sinnvoll. Zielniveaus: 5.455 und 5.330.