GBP/USD 5-Minuten-Analyse

Das Währungspaar GBP/USD setzte am Montag seine Abwärtsbewegung fort. Eine Erklärung hierfür zu finden, ist äußerst schwierig, selbst rückblickend – zumal der Euro am selben Tag einen Anstieg verzeichnete oder zumindest im Verlauf der Sitzung zulegte. Trotz außergewöhnlicher Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Dollar in den vergangenen Monaten ist das britische Pfund nun bereits den zweiten Tag in Folge stark gefallen. Vielleicht hat der Markt endlich erkannt, dass das Pfund überbewertet ist und dass Donald Trumps Zölle nicht nur der US-Wirtschaft schaden werden. Aber wie hätte man eine solche Veränderung des Marktgefühls voraussehen können?
Wir haben oft gesagt, dass nahezu jede Bewegung im Nachhinein erklärbar ist. Doch wenn es um die Vorhersage von Bewegungen geht, erhöhen sich die Probleme erheblich. Man kann immer feststellen, dass sich das Marktgefühl geändert hat oder das Risikoappetit/Risikoaversion-Sentiment sich gewandelt hat. Aber wie profitiert man davon? In der vergangenen Woche verhängte Donald Trump Zölle auf alle US-Importe, und in dieser Woche erwägt er bereits, diese für 90 Tage auszusetzen. Gleichzeitig erklärte Fed-Vorsitzender Jerome Powell, dass die Fed die Zinssätze nicht senken wird, nur weil Trump es will – kündigte dann jedoch eine Notfallsitzung hinter verschlossenen Türen am Montag an. Die Nachrichten überschlagen sich stündlich – wie soll man da mithalten? Selbst wichtige Marktakteure ändern fünfmal am Tag ihre Meinung, was sich in den Charts widerspiegelt. Zudem hat jede Handelssitzung unterschiedliche Teilnehmer mit ihren eigenen Stimmungen und Ansichten zur Lage.
Wenn das Pfund am Freitag noch relativ technisch gehandelt wurde, ignorierte es am Montag alle technischen Niveaus. Daher haben wir uns entschieden, keine Handelssignale in den Abbildungen zu markieren. Wir glauben, dass in solchen Marktbedingungen die Wahrscheinlichkeit für erhebliche Verluste oder Rückgänge viel höher ist als die Chance auf Gewinn.
COT-Bericht

Die COT-Berichte für das britische Pfund zeigen, dass sich die Stimmung unter den kommerziellen Händlern in den letzten Jahren ständig verändert hat. Die roten und blauen Linien, die die Netto-Positionen von kommerziellen und nicht-kommerziellen Händlern repräsentieren, kreuzen sich häufig und bewegen sich meist um die Nulllinie. Derzeit liegen sie nah beieinander, was auf eine relativ ausgewogene Anzahl von Long- und Short-Positionen hinweist.
Im Wochen-Chart durchbrach der Preis zunächst das Niveau von 1,3154, überwand dann die Trendlinie, kehrte zu 1,3154 zurück und prallte davon ab. Das Durchbrechen der Trendlinie deutet auf eine hohe Wahrscheinlichkeit hin, dass der Rückgang des Pfundes anhalten wird. Das Abprallen von 1,3154 erhöht die Wahrscheinlichkeit dieses Szenarios. Der Wochen-Chart sieht erneut so aus, als ob sich das Pfund in Richtung Süden bewegt.
Dem neuesten Bericht über das britische Pfund zufolge schloss die "Nicht-kommerzielle" Gruppe 4.000 Long-Kontrakte und eröffnete 5.600 Short-Kontrakte. Infolgedessen fiel die Netto-Position der nicht-kommerziellen Händler um 9.600 Kontrakte.
Der fundamentale Hintergrund bietet weiterhin keine Grundlage für einen langfristigen Kauf des britischen Pfundes, und die Währung selbst hat immer noch ein reales Potenzial, den globalen Abwärtstrend fortzusetzen. Der jüngste Anstieg des Pfundes wurde durch einen einzigen Faktor angetrieben — die Politik von Donald Trump.
GBP/USD 1-Stunden Analyse

Im Stundenchart erlebte das GBP/USD-Paar einen massiven Anstieg, gefolgt von einem noch schärferen Einbruch nach fast einem Monat seitwärts gerichteter Bewegung. Trotz des dreimonatigen Wachstums des Pfunds hatte dies wenig mit seiner Stärke zu tun. Die gesamte Rallye wurde durch die Schwäche des Dollars angetrieben, ausgelöst durch die Aktionen von Donald Trump. Und das Interessante daran ist, dass diese Aufwärtsbewegung jederzeit enden könnte, egal wie stabil sie erscheint. Alles, was Trump in den letzten Monaten getan hat, hat nur das technische Bild in allen Zeitrahmen weiter verwirrt. Derzeit fällt das britische Pfund stark, was aus einer fundamentalen oder makroökonomischen Perspektive ebenso schwer zu erklären ist. Aber es würde uns nicht überraschen, wenn der Rückgang morgen endet und der Dollar wieder zu fallen beginnt.
Für den 8. April heben wir die folgenden wichtigen Levels hervor: 1,2511, 1,2605–1,2620, 1,2691–1,2701, 1,2796–1,2816, 1,2863, 1,2981–1,2987, 1,3050, 1,3119, 1,3175, 1,3222, 1,3273, 1,3358. Die Senkou-Span-B-Linie (1,2929) und die Kijun-sen-Linie (1,2994) können ebenfalls als Signalquellen dienen. Es wird empfohlen, den Stop Loss auf den Einstand zu setzen, sobald sich der Kurs 20 Pips in die richtige Richtung bewegt. Beachten Sie, dass sich die Linien des Ichimoku-Indikators im Laufe des Tages verschieben können, was bei der Identifizierung von Handelssignalen berücksichtigt werden sollte.
Für Dienstag sind in den USA oder dem Vereinigten Königreich keine bedeutenden Ereignisse geplant, aber es ist wichtig zu verstehen, dass der globale Handelskrieg an Fahrt gewinnt. Jeden Tag könnten neue Informationen zu Zöllen und Sanktionen weltweit eintreffen. Diese Nachrichten können die Wechselkurse auf verschiedene Weise beeinflussen, aber vorherzusagen, wie sie dies tun werden, ist unmöglich. Der Montag hat uns genau gezeigt, in welcher Stimmung sich der Markt befindet.
Erklärungen zu den Abbildungen:
- Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (dicke rote Linien): Dicke rote Linien zeigen an, wo eine Bewegung enden könnte. Beachten Sie, dass diese Linien keine Handelsignale darstellen.
- Kijun-sen- und Senkou-Span-B-Linien: Linien des Ichimoku-Indikators, die vom 4-Stunden-Chart auf den Stundenchart übertragen werden. Diese sind starke Linien.
- Extremniveaus (dünne rote Linien): Dünne rote Linien, an denen der Preis zuvor abgeprallt ist. Diese dienen als Quellen für Handelssignale.
- Gelbe Linien: Trendlinien, Trendkanäle oder andere technische Muster.
- Indikator 1 auf den COT-Charts: Stellt die Nettopositionsgröße für jede Händlerkategorie dar.