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Analysen:::2025-04-14T12:28:54

Märkte hängen von Trumps Handlungen ab: Ruhe scheint eine Fantasie zu sein

Märkte hängen von Trumps Handlungen ab: Ruhe scheint eine Fantasie zu sein

Die globalen Märkte wurden von einem Tarifwirbelsturm erfasst, und das Epizentrum des Sturms befindet sich erneut in Washington. Trump, der mit einem Federstrich die Indizes zum Absturz bringt oder ihnen eine Erholung verschafft, erzeugt damit eine beeindruckende Zahlenspielerei, hinter der jedoch eine Instabilität steckt, auf die jeder besonnene Händler vorbereitet sein sollte. Was treibt den Aufschwung des S&P 500 an? Warum hat sich der Euro zum Liebling der Märkte entwickelt? Welche Automobilhersteller stehen am Abgrund? Warum ist die "Rettung" von Apple nur ein vorübergehender Aufschub? Diese Übersicht analysiert die neuesten Entwicklungen und bietet konkrete Handlungsideen.

Trumps Achterbahn: Warum Indexgewinne als Verkaufsgelegenheit gesehen werden und keine Trendwende darstellen

Märkte hängen von Trumps Handlungen ab: Ruhe scheint eine Fantasie zu sein

Präsident Donald Trump zeigt sich wieder einmal von seiner unberechenbaren Seite. Gerade als die Märkte verzweifelt nach einem Halt suchen, sorgt er für Chaos. Letzte Woche ließ seine Tarifrhetorik einen Sturm an der Wall Street losbrechen. Der S&P 500, Dow und Nasdaq crashen und erholten sich wieder – und das alles innerhalb weniger Tage. In diesem Artikel untersuchen wir, warum die neueste Indexkorrektur kein Grund zur Freude ist, was die Zukunft für den Aktienmarkt bereithält und warum Händler in Erwägung ziehen sollten, in Stärke zu verkaufen.

Die Woche begann mit einem Worst-Case-Szenario. Als hohe Zölle in Kraft traten, gerieten Anleger in Panik, was einen massiven Ausverkauf und Ängste vor einem umfassenden Handelskrieg auslöste. Doch binnen weniger Stunden änderte sich die Lage, als Trump eine 90-tägige Pause für "reziproke" Zölle der meisten Länder, mit Ausnahme Chinas, ankündigte.

Dieser unerwartete Schritt löste eine starke Markterholung aus. Indizes machten ihre Verluste wett und stiegen ins Grüne. Am Mittwoch sprang der S&P 500 um 9,52% nach oben, was den drittgrößten Tagesanstieg seit dem Zweiten Weltkrieg markiert. Der Dow legte um über 2.900 Punkte zu und der Nasdaq stieg um mehr als 12%. Der Sturm der Angst wurde durch einen Regen von Optimismus ersetzt.

Märkte hängen von Trumps Handlungen ab: Ruhe scheint eine Fantasie zu sein

Dennoch zeigte sich am folgenden Tag, dass dies nur eine vorübergehende Erleichterung inmitten anhaltender strategischer Unsicherheiten war. Am Donnerstag stürzten die Märkte erneut ab. Der S&P 500 fiel um 3,46 %, der Nasdaq verlor 4,31 % und der Dow gab 1.014 Punkte ab. Gleichzeitig stieg der VIX-Angstindex erstmals seit den frühen 2020er Jahren über 50. Was war der Grund? Eine neue Eskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China. Trotz der Zollpause für die meisten Nationen war Peking ausgeschlossen. Im Gegenteil bestätigte die Trump-Regierung, dass alle chinesischen Importe ohne Ausnahmen und Verzögerungen mit einem Zoll von 145 % belegt würden. Als Reaktion darauf kündigte China Gegenmaßnahmen an, nämlich Zölle von 125 % auf amerikanische Waren, womit eine neue Phase des Konflikts zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt eingeleitet wurde.

Bis Freitag kehrten sich die Märkte erneut stark um. Investoren reagierten auf Äußerungen des Weißen Hauses, dass Trump in Bezug auf ein mögliches Abkommen mit China optimistisch sei. Zusätzliche Signale der Federal Reserve, die auf ihre Bereitschaft hinwiesen, einzuschreiten und die Märkte zu unterstützen, befeuerten die Erholung weiter. Infolgedessen stiegen die Indizes erneut. Der S&P 500 stieg um 1,81 %, der Dow Jones gewann 619 Punkte (+1,56 %) und der Nasdaq legte 2,06 % zu. Wie bei dem vorherigen Einbruch war diese Erholung rein emotional, was zeigt, wie empfindlich die Märkte mittlerweile auf jede Äußerung des Präsidenten reagieren.

Die Woche endete positiv für US-Aktien: Der S&P 500 legte um 5,7 % zu (sein bestes Ergebnis seit November 2023), der Nasdaq stieg um 7,3 % (der beste Wert seit November 2022), und der Dow gewann fast 5 %. Dennoch sollte diese Rallye Investoren nicht täuschen. Trotz der starken Erholung am Freitag und solider Gewinne in allen drei großen Indizes bleibt der Markt aus gutem Grund tief instabil.

Darrell Cronk von Wells Fargo weist darauf hin, dass die Welt erst am Anfang einer umfassenden Neuausrichtung im globalen Handel steht und dass die aktuelle Zollpause nicht als Lösung, sondern eher als vorübergehende Verzögerung vor der nächsten Eskalationsphase angesehen werden sollte. Mit anderen Worten: Dies ist kein Kaufsignal, sondern eine kurze Ruhe vor dem nächsten Sturm. Die Strategien der letzten Wochen stellen keine Konfliktlösung dar, sondern eine stufenweise Eskalation mit minimaler Vorhersehbarkeit dar. Insbesondere Unvorhersehbarkeit ist Gift für Märkte.

Während Investoren zwischen Hoffnungen auf eine Deeskalation und Ängsten vor Eskalation schwankten, geriet der Anleihemarkt in einen Zustand akuter Nervosität. Die Rendite der 10-jährigen US-Staatsanleihen stieg auf 4,49 %, der stärkste wöchentliche Anstieg seit 2001. Dies ist mehr als nur eine Zahl. Es spiegelt Kapitalabflüsse aus sicheren Vermögenswerten und steigende Inflationserwartungen wider.

J.P. Morgan CEO Jamie Dimon äußerte seine Besorgnis über den Zustand des Anleihemarktes und warnte vor möglichen Störungen im Treasury-Segment. Seine Bedenken wurden von der Präsidentin der Boston Fed, Susan Collins, geteilt, die darauf hinwies, dass die Fed bereit ist einzugreifen, wenn die Situation das Finanzsystem destabilisiert. So kehrt der sogenannte "Fed put" zurück, der inoffizielle Gedanke, dass die Fed die Märkte in Krisenzeiten unterstützen wird.

Allein die erneute Einführung des Fed put in die öffentliche Diskussion ist jedoch ein alarmierendes Signal. Es deutet darauf hin, dass Märkte nicht mehr als widerstandsfähig gegenüber externen Schocks gelten und ohne die Hoffnung auf Eingriffe der Zentralbank nicht funktionieren können. Wenn Anleger beginnen, derart auf Unterstützung zu setzen, ist der Markt nicht mehr gesund, da er von externer Rettung abhängig wird.

Es überrascht daher nicht, dass Volatilität die neue Normalität geworden ist. Ökonom Adam Ternkvist bemerkte, dass wöchentliche Ausschläge des S&P 500 von über 10 % an den extremen Marktschock während der Pandemie erinnern.

"Achterbahn ist kein technischer Begriff, aber wahrscheinlich das beste Adjektiv, um die Kursbewegungen über die Wochenmärkte zu beschreiben", kommentierte der Experte ironisch.

Die Ursache dieser Turbulenzen sind nicht nur Zölle. Diese sind nur die Spitze des Eisbergs. Darunter liegen wachsende Sorgen über den Zustand der US-Wirtschaft. Laut der University of Michigan haben die Inflationserwartungen der Verbraucher Höchststände erreicht, die seit den frühen 1980er Jahren nicht mehr gesehen wurden, und das Vertrauen sinkt weiter. Mit anderen Worten: Selbst wenn der Aktienmarkt auf dem Papier steigt, bleibt die wirtschaftliche Stimmung tief negativ.

Besorgniserregender ist jedoch, dass die Investoren zunehmend an der Nachhaltigkeit des US-Marktes zweifeln. Laut einer MLIV Pulse Umfrage vom 9. bis 11. April gaben 81 % der Befragten an, ihre US-Position entweder reduzieren oder nicht erhöhen zu wollen, trotz Trumps Zollpause. Über 27 % räumten ein, ihre US-Bestände stärker reduziert zu haben als ursprünglich geplant. Auch diese beeindruckende Rallye, die unter normalen Bedingungen Kapitalzuflüsse anziehen könnte, wird nun nicht als Kaufsignal gesehen, sondern als günstiger Austrittspunkt. Dabei geht es nicht mehr um erneute Nachfrage nach US-Vermögenswerten, sondern um einen taktischen Rückzug von Risiken im Schutz einer Rallye.

Auch große Akteure teilen diese vorsichtige, wenn nicht gar pessimistische Sichtweise. Michael Hartnett von der Bank of America schlug vor, dass in Abwesenheit einer bedeutenden Deeskalation des Konfliktes und aktiven Eingreifens der Federal Reserve, die klügste Herangehensweise bleibe, in Marktschwächen zu verkaufen. Er empfiehlt, den S&P 500 auf 4800 Punkte zu shorten (er schloss am Freitag bei 5363,36) und gleichzeitig auf eine Rallye bei kurzfristigen Treasuries zu setzen, als Absicherung gegen weitere Marktturbulenzen.

Sein Kollege Krit Thomas stimmt zu und weist darauf hin, dass der Markt derzeit nicht von Fundamentaldaten, sondern von kurzfristigen Stimmungen beherrscht wird. Die Hoffnung auf Handelsfrieden existiert nur in den Schlagzeilen, nicht in realen Abkommen. Alle reagieren auf Gerüchte und Statements, wodurch Stabilität zur Illusion wird.

Deshalb ist der Anstieg der Aktienkurse keine Trendwende, sondern ein Auf-und-Ab, kein neuer Bullenmarkt, sondern getarnte Unordnung. Die letzte Woche war nicht von Erholung geprägt, sondern von einer Reaktion auf Angst und Hoffnung. Dies ist kein Aufschwung, sondern ein Rückblick auf 2020, als die Märkte Schlagzeile für Schlagzeile lebten. Wenn Charts einem EKG bei Herzrhythmusstörungen ähneln, wird das Trading zu einem Belastungstest—besonders für diejenigen, die immer noch auf traditionelle Signale setzen.

Wenn Sie sich in diesem Chaos desorientiert fühlen, ist das nicht Ihre Schuld. Der Markt operiert nun nach einer Logik der fließenden Realität, bei der jedes Modell nur bis zum nächsten Tweet gültig bleibt. Doch selbst unter solchen Bedingungen bleiben Chancen bestehen, aber der Ansatz muss sich ändern. Wenn die alten Regeln nicht mehr gelten, gewinnen diejenigen, die flexibel, schnell und strategisch handeln. Hier sind einige Tipps, um nicht nur dieses volatile Umfeld zu überleben, sondern auch davon zu profitieren:

– Verkaufen Sie bei Rallyes. Jede Aufwärtsbewegung, besonders eine, die durch politische Aussagen ausgelöst wird, ist kein Kaufsignal, sondern eine Gelegenheit, Gewinne mitzunehmen oder Short-Positionen einzugehen. Solange der Handelskrieg nicht deeskaliert und die Fed nicht eingreift, wird sich kein nachhaltiger Trend herausbilden.

– Handeln Sie Volatilität. Nutzen Sie Instrumente, die den VIX nachverfolgen oder Nachrichten empfindliche Vermögenswerte. Bei heftigen Schwankungen liegen die Gewinne nicht in der Richtung, sondern in der Bewegung selbst.

– Diversifizieren Sie in sichere Vermögenswerte. Gold, der Yen und der Schweizer Franken bleiben kluge Entscheidungen in einem Umfeld des schwindenden Vertrauens in den Dollar und Staatsanleihen.

– Achten Sie auf Nachrichten, nicht auf Charts. Derzeit werden die Märkte von Schlagzeilen getrieben, nicht von technischen Faktoren. Ein einzelner Satz aus dem Weißen Haus könnte alle Unterstützungs- und Widerstandsniveaus ungültig machen.

– Vermeiden Sie langfristige Trades. Dieser Markt ist für Taktiker, nicht für Investoren. Denken Sie in Tagen und Wochen, nicht in Monaten. Ihre Priorität sollte Kapitalerhalt und kurzfristige Gelegenheit sein.

EUR gegen alle: wie es zum Helden des Zoll-Dramas wird

Märkte hängen von Trumps Handlungen ab: Ruhe scheint eine Fantasie zu sein

Inmitten der globalen Handelsverwerfungen, die durch scharfe Maßnahmen seitens des Weißen Hauses verursacht wurden, ist ein überraschender Gewinner auf dem Währungsmarkt hervorgetreten. Es ist der Euro. Was einst unwahrscheinlich erschien, ist nun die neue Realität: Der Euro stärkt sich inmitten einer Flucht von Investoren aus US-Vermögenswerten und stellt die Konsensprognosen auf den Kopf. Innerhalb weniger Wochen verzeichnete der Euro einen seiner stärksten Anstiege in einem Jahrzehnt, was Skeptiker, die sich auf veraltete Modelle verlassen hatten, verblüffte.

Dieser Artikel untersucht, warum der Euro in diesem eskalierenden Handelskonflikt zu einer sicheren Anlagewährung geworden ist, welche Gründe hinter seinem Anstieg stehen, wie dies die EU-Wirtschaft beeinflusst und welche Prognosen sich in den kommenden Monaten abzeichnen. Abschließend geben wir Empfehlungen für Händler, die von diesen Entwicklungen profitieren möchten.

Seit Anfang April ist der Euro um mehr als 5 % gegenüber dem Dollar gestiegen und hat mit der Überschreitung der Marke von 1,14 seinen höchsten Stand seit drei Jahren und den größten Tagesgewinn seit neun Jahren erreicht. Allein am vergangenen Donnerstag, nach Trumps Entscheidung, die Zölle für 90 Tage auszusetzen, machte der Euro seinen größten Sprung seit 2015. Analysten argumentieren, dass dies kein bloßer technischer Aufschwung ist, sondern einen grundlegenden Wandel widerspiegelt.

Anfang dieses Jahres wurden Prognosen veröffentlicht, die einen Fall des Euro in Richtung Parität oder sogar darunter vorhersagten. Nun sind Währungsstrategen gezwungen, ihre Aussichten zu überarbeiten.

Kit Juckes von der Societe Generale wies darauf hin, dass Cashflows im Vergleich zu Handelsbilanzen in den Marktdynamiken an Bedeutung gewonnen haben. Ihm zufolge stellen sich Investoren eine einfache Frage: Wenn die USA aktiv die eigene Unternehmensprofitabilität untergraben und die Märkte destabilisieren, warum sollte der Rest der Welt weiterhin US-Dollar-Vermögenswerte halten?

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Vor diesem Hintergrund wird eine groß angelegte Kapitalumverteilung logisch. In den letzten zehn Jahren sind die ausländischen Investitionen in den USA um das Fünffache gestiegen, von 13 Billionen auf 62 Billionen Dollar. Doch nun beginnt dieses massive Kapital zu kehren. Die Repatriierung, besonders nach Europa, wo politische Stabilität herrscht, wird zu einem starken Treiber für den Aufstieg des Euro. Laut Citi hält die Eurozone den größten Anteil der US-Auslandsinvestitionen nach Währung. Dies erklärt nicht nur die Richtung, sondern auch das Ausmaß des Flusses. Anders als bei kurzfristigen Spekulationen geht es hier um eine systematische Umverteilung, die einen langfristigen Aufwärtstrend einleitet.

Angesichts all dessen überarbeiten viele Analysten ihre Prognosen für den Euro. Der Währungsstratege Vasileios Gkionakis sieht EUR/USD bei 1,25 als "völlig plausibel", besonders wenn der Zufluss von Euro und die deutschen Ausgaben weiter steigen.

Interessanterweise stärkt sich der Euro nicht nur gegenüber dem US-Dollar — er hat auch ein 17-Monatshoch gegenüber dem britischen Pfund erreicht und wird derzeit nahe einem 11-Jahres-Hoch gegenüber dem chinesischen Yuan gehandelt, und sein handelsgewichteter Index liegt auf Rekordniveau. Dies ist nicht nur ein lokaler Aufschwung; wir beobachten einen Wandel im globalen Status des Euro. Während ein solches Szenario für den Yen oder den Schweizer Franken vertraut sein könnte, ist es für den Euro unbekanntes Territorium. Sogar das Mitglied des EZB-Rats Francois Villeroy de Galhau konnte sich einen Hauch von Ironie nicht verkneifen: "Gott sei Dank hat Europa den Euro vor 25 Jahren geschaffen."

Aber wie bei jeder Erfolgsgeschichte gibt es auch Schattenseiten. Ein starker Euro stellt eine Herausforderung für Exporteure dar, die lange von einer schwächeren Währung profitiert haben. Wie der Ökonom Mathieu Savary feststellt, hat die Schwäche des Euro während globaler Abschwächungen traditionell als Stoßdämpfer für die europäische Wirtschaft gedient. Dieser Puffer verschwindet nun — und das könnte Unternehmensgewinne und EU-Aktienindizes schwer treffen, vor allem in exportorientierten Sektoren wie der Automobilindustrie und der Schwerindustrie.

Trotzdem scheint der Markt den Euro als sicheren Hafen inmitten des Chaos um den Dollar und US-Staatsanleihen zu sehen. Der Renditeunterschied zwischen zehnjährigen US-amerikanischen und deutschen Staatsanleihen hat sich innerhalb einer Woche um 50 Basispunkte vergrößert — ein weiteres Zeichen dafür, dass Investoren die deutsche Zuverlässigkeit dem amerikanischen Lärm vorziehen.

Dieser Wechsel befeuert ein neues Marktparadox: Eine Währung, die traditionell in Zeiten globaler Stress geschwächt wurde, zeigt nun Resilienz. Der Euro gewinnt an Boden, wo er früher schwächelte. Selbst die eingefleischtesten Skeptiker müssen zugeben, dass alte Modelle nicht mehr gelten. Einst als Opfer von Handelskriegen betrachtet, ist der Euro nun ein Nutznießer. Jede neue Runde des amerikanischen Isolationismus spielt nun in die Hände des Euro, mit einem Paradigmenwechsel, der sich in Echtzeit vollzieht.

Diese Transformation eröffnet auch neue Chancen. Für Händler ist die Euro-Stärke ein klares Signal. Erstens, angesichts der Kapitalrepatriierung und der Nachfrage nach einem sicheren Hafen, könnte sich das Paar weiter in Richtung 1,17–1,20 und darüber hinaus bewegen. Zweitens ist es angesichts des Drucks auf europäische Exporteure vernünftig, mit einem Rückgang der EU-Aktienindizes, insbesondere in zyklischen Sektoren, zu rechnen. Drittens könnte die Nachfrage nach Euro-denominierten Anleihen steigen und neue Möglichkeiten auf dem Schuldenmarkt schaffen. Und schließlich werden Euro-basierte Währungspaare wie EUR/GBP und EUR/CHF zunehmend attraktiv für kurzfristige Handelsgeschäfte.

Kurz gesagt, der Euro hat sich nicht nur erholt — er hat eine neue Bahn eingeschlagen. Er ist zu einem Spiegelbild des wachsenden Misstrauens gegenüber der US-Politik geworden, zu einem Symbol der Kapitalrepatriierung und — unerwartet — zu einer neuen Säule der Währungsstabilität. Es mag nicht ewig dauern. Aber im Moment ist der Euro nicht nur der Gewinner der Woche. Er ist der Marktführer inmitten globaler Enttäuschung über den Dollar.

Wenn Sie nicht abseits stehen möchten, während sich dieser Trend entfaltet, ist jetzt die Zeit zu handeln. Verpassen Sie Ihre Chance nicht — eröffnen Sie ein Konto bei InstaForex, laden Sie unsere mobile App herunter und beginnen Sie noch heute, vom starken Euro zu profitieren!

Trumps Zölle könnten die Automobilindustrie 100 Milliarden Dollar kosten

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Während die Märkte die neuesten Tweets und Ankündigungen aus dem Weißen Haus verdauen, hat sich ein Sektor bereits im Fadenkreuz des Zollkriegs wiedergefunden. Die von Donald Trump verhängten 25% Zölle auf importierte Autos bleiben weiterhin in Kraft, trotz der teilweisen Rücknahme anderer Abgaben. Und die Folgen dieses gezielten Angriffs könnten weitreichender sein, als sie auf den ersten Blick erscheinen.

In diesem Artikel erörtern wir, warum der Zoll-Druck die größte Krise in der Autoindustrie seit über einem Jahrzehnt auslösen könnte, welche Unternehmen dabei am stärksten betroffen sind, was in den kommenden Monaten von Autoaktien zu erwarten ist und wie Händler nicht nur diese Volatilität überstehen können, sondern sie in echte Handelsmöglichkeiten verwandeln können.

Lassen Sie uns mit den Zahlen beginnen. Laut Boston Consulting Group könnten die Gesamtkosten der Zölle für die Autoindustrie weltweit 110–160 Milliarden Dollar pro Jahr erreichen. Dabei geht es nicht nur um Produktionskosten – es handelt sich um eine umfassende Neuausrichtung der Autoökonomie, von Lieferanten und Montagelinien bis hin zu den Preisen im Autohaus. Allein in den USA wird eine Kostensteigerung von 107,7 Milliarden Dollar prognostiziert, wobei fast die Hälfte – 41,9 Milliarden Dollar – auf die "Big Three" in Detroit entfällt: General Motors, Ford und Stellantis. Darüber hinaus sollen am 3. Mai neue Zölle auf Autokomponenten in Kraft treten.

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Ironischerweise werden die Zölle nicht nur ausländische Marken treffen. Auch amerikanische Fabriken, die stark auf importierte Teile angewiesen sind, geraten ins Kreuzfeuer. In der Ära der Globalisierung bedeutet die Lokalisierung der Produktion oft, ein neues Etikett aufzukleben, statt eine Lieferkette von Grund auf neu aufzubauen. Infolgedessen könnten selbst Fahrzeuge, die stolz in Tennessee oder Michigan montiert werden, Preiserhöhungen erfahren, die fast den importierten Pendants entsprechen. Goldman Sachs schätzt, dass der Endpreis für US-Verbraucher um 2.000 bis 4.000 USD pro Neufahrzeug steigen wird. Cox Automotive warnt, dass importierte Autos in den USA um bis zu 6.000 USD, in den USA montierte Fahrzeuge um 3.600 USD, und weitere 300 bis 500 USD aufgrund früherer Zölle auf Metalle teurer werden könnten.

Automobilhersteller versuchen nun fieberhaft, ihr Gesicht und ihre Marktanteile zu wahren. Hyundai hat versprochen, die Preise zwei Monate lang nicht zu erhöhen. Ford und Stellantis bieten ihren Kunden spezielle Angebote an. Jaguar Land Rover ist sogar einen Schritt weiter gegangen und hat seine Exporte in die USA vorübergehend ausgesetzt – offenbar in der Entscheidung, sich dem Ganzen gar nicht erst auszusetzen. Doch dies sind nur vorübergehende Entlastungsmaßnahmen. Laut Telemetry verfügen Autobauer über zollfreie Fahrzeugbestände, die nicht länger als 6 bis 8 Wochen reichen werden. Danach stehen ein Zollkollaps und eine scharfe Preisneuanpassung bevor.

Wie wird sich das auf die Verkaufszahlen auswirken? Direkt. Der Markt stellt sich auf einen Rückgang der jährlichen Fahrzeugverkäufe um 2 Millionen Einheiten in den USA und Kanada ein. Und es geht nicht nur um eine sinkende Nachfrage – es ist eine Störung der gesamten Geschäftsumgebung. Es wird erwartet, dass bestimmte Modelle aus den Showrooms gezogen, Produktlinien gestrafft und weniger rentable Produktionsstandorte geschlossen werden. Diese Effekte werden sich auf die Arbeitskräfte, nahestehende Industrien und natürlich die Aktionäre auswirken.

"Was wir jetzt sehen, ist eine strukturelle Veränderung, die durch die Politik angetrieben wird und wahrscheinlich von langer Dauer sein wird", sagte der Ökonom Felix Stellmaszek. "Dies könnte wohl das bedeutendste Jahr in der Geschichte der Autoindustrie werden – nicht nur wegen der sofortigen Kostendrucks, sondern weil es fundamentale Veränderungen erzwingt, wie und wo die Industrie produziert." Mit anderen Worten, das alte Mantra "montiere dort, wo es am günstigsten ist" gilt nicht mehr. Die Fertigung wird gezwungenermaßen ins Heimatland zurückgebracht, allerdings zu hohen Kosten. Das lässt den Autobauern die Wahl: Preise erhöhen oder Gewinne kürzen. So oder so, die Aktionäre werden nicht erfreut sein.

Die Märkte haben bereits reagiert. Ford-Aktien zeigen anhaltende Schwäche, und Händler beginnen, defensive Strategien zu entwickeln. Die größten Risiken tragen importabhängige Marken und Zulieferer – sie werden im Epizentrum der Kettenreaktion stehen. Auch europäische und asiatische Autobauer mit starker Präsenz in den USA stehen auf der Abschussliste. Selbst diejenigen, die sich rühmen, "agil" zu sein, werden mit steigenden Logistikkosten, umgeleiteten Lieferketten und überarbeiteten Preisstrategien konfrontiert.

Niemand ist vollständig gegen die Auswirkungen der Zölle abgeschirmt, nicht einmal Hersteller von Elektrofahrzeugen oder Nischenmarken. In diesem Umfeld preisen Investoren bereits schwächere Finanzergebnisse für das zweite Quartal ein, und einige Einzelnamen könnten krisenähnliche Volatilität aufweisen.

Für Händler ist dies keine Zeit für Panik – es ist eine Zeit für Aktion. Die laufende Neubewertung eröffnet sowohl kurzfristige als auch mittelfristige Handelsmöglichkeiten. Vor allem: suchen Sie nach Verkaufsmöglichkeiten. Visieren Sie Autobauer an, die stark von Importen abhängig sind, jene, die am anfälligsten für Zollschocks sind, und Aktien, die bereits überbewertet erscheinen. Zweitens: nutzen Sie die Divergenzen zwischen lokalen und internationalen Akteuren, insbesondere wenn letztere Schwierigkeiten haben, sich schnell anzupassen. Und drittens: Volatilität selbst wird zum Vermögenswert – Bandbreitenhandel, Handel mit Nachrichten und durch Ausbruchsbewegungen können solide Renditen liefern.

Apple gewinnt die Schlacht, aber nicht den Krieg: Was hinter Trumps Zollzugeständnis steckt und was Händler als Nächstes erwarten sollten

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Apple befindet sich erneut im Mittelpunkt eines globalen Konflikts, gefangen zwischen der Handelspolitik der USA und den wirtschaftlichen Interessen Chinas. Angesichts der zunehmenden Spannungen im Zollkrieg kam Donald Trumps Entscheidung, wichtige Apple-Produkte von der 125%igen Einfuhrsteuer auszunehmen, als überraschende Erleichterung. Doch handelt es sich hierbei um eine echte politische Richtungsänderung oder nur um eine vorübergehende Pause vor der nächsten Druckwelle? In diesem Artikel werden wir aufschlüsseln, was hinter dieser Ausnahme steckt, wie sie Apple und seinen Aktienkurs beeinflussen könnte, welche Risiken bestehen und wie Händler sich in der aktuellen Landschaft bewegen können.Beginnen wir mit den Zahlen. Letzte Woche strich die Trump-Regierung eine Reihe von Waren von der Liste mit 125%igen Zöllen, darunter Smartphones, Laptops, Prozessoren und Displays. Das bedeutet, dass iPhones, iPads, Macs, Apple Watches und AirTags – all die Produkte, die für Apples Umsatz sorgen – nun vorübergehend geschützt sind. Das betrifft chinesische Importe im Wert von über 100 Milliarden Dollar, fast ein Viertel der gesamten Exporte Chinas in die Vereinigten Staaten im Jahr 2024. Der Schritt kam überraschend: Noch wenige Tage zuvor hatte sich Apple auf das Schlimmste vorbereitet, die Logistik kurzfristig umgestellt und die iPhone-Montage in Indien hochgefahren.Die Investoren atmeten auf – zu Recht. Laut Analyst Amit Daryanani hätte Apple ohne die Ausnahme mit "erheblicher Kosteninflation" rechnen müssen, was wahrscheinlich zu Preiserhöhungen der Geräte und einem Rückgang der Nachfrage geführt hätte. Die Apple-Aktie war seit Anfang April bereits um 11% gefallen, und eine umfassende Zollbelastung hätte diesen Rückgang in eine tiefere Korrektur verwandelt, die durch einen fundamentalen Schock ausgelöst worden wäre.

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Aber lassen Sie uns noch nicht aufatmen. Schlichtet man die Emotionen beiseite, wird das Bild klar: Dies ist keine politische Kehrtwende, sondern ein Aufschub der Hinrichtung. Am Wochenende bestätigte Trump, dass die Ausnahme nur vorübergehend ist. Die Rhetorik des Weißen Hauses hat sich nicht verändert und eine weitere Welle von Beschränkungen droht immer noch. Der Druck durch Zölle ist nicht verschwunden—er wurde nur verschoben.

Darüber hinaus ist der nächste Schritt bereits in Sicht und könnte ebenso schmerzhaft sein. In den kommenden Wochen wird voraussichtlich eine neue Untersuchung zu Halbleiterimporten beginnen, was wahrscheinlich zu flächendeckenden Zöllen auf den Sektor führt. Und es wird nicht nur bei den Chips selbst bleiben—jedes Produkt, das sie enthält, könnte ins Visier geraten. Das setzt Apple wieder ins Kreuzfeuer, insbesondere da 87% der iPhones, 80% der iPads und 60% der Macs noch in China produziert werden.

Aus geopolitischer Sicht bleibt die Lage für das Unternehmen anspruchsvoll. Apple erwirtschaftet etwa 17% seines Umsatzes auf dem chinesischen Markt und hat eine bedeutende Präsenz im Land, von Flagship-Stores bis hin zu Logistikzentren. Wenn Washington den Druck aufrechterhält, kann eine Vergeltung durch Peking nicht ausgeschlossen werden. In der Vergangenheit hat China den Einsatz von iPhones unter Regierungsangestellten eingeschränkt und Kartelluntersuchungen geführt. Angesichts der tiefen Abhängigkeit von der chinesischen Fertigung könnten selbst inoffizielle Beschränkungen in Milliardenverlusten übersetzen.

Was macht Apple? Es versucht, sich zu diversifizieren. Heute werden nahezu alle Apple Watch und AirPods Einheiten in Vietnam hergestellt, während Teile der iPad- und Mac-Produktion nach Malaysia und Thailand verlagert wurden. Auch Indien nimmt Fahrt auf: über 30 Millionen iPhones wurden dort im Jahr 2024 montiert und diese Zahl soll wachsen. Dennoch ist es fast unmöglich, die chinesische Kapazität kurzfristig vollständig zu ersetzen. Das Niveau der technologischen Integration und des Umfangs der Aktivitäten in China bleibt unübertroffen. Mit anderen Worten, Apple hat noch keinen Plan B, der in Effizienz und Volumen mit China mithalten kann.

Für den Markt bedeutet das eins: Die Volatilität bleibt erhöht. Auch mit der derzeitigen Ausnahmegenehmigung bleiben Risiken sowohl für das Geschäft als auch für den Aktienkurs bestehen. Jede Tonänderung des Weißen Hauses, eine neue Untersuchung oder ein Leak über bevorstehende Zölle könnte die Apple-Aktien erneut zum Fallen bringen. Ja, Apple ist weiterhin grundlegend stark, mit einer hervorragenden Bilanz, hoher Nachfrage und einer treuen globalen Kundenbasis. In einer Umgebung, in der politische Entscheidungen schneller erfolgen als ein neuer Produktzyklus, geht es jedoch nicht nur darum, was man verkauft, sondern auch, wo man es herstellt.

Was sollten Händler also mit all dem tun? Zuerst kann der derzeitige Aufschwung für einen kurzfristigen Handel nach oben genutzt werden, besonders wenn das Weiße Haus seine derzeitige Haltung in den kommenden Tagen beibehält. Langfristige Positionen zu halten, birgt jedoch Risiken. Zweitens, behalten Sie jede Entwicklung hinsichtlich einer möglichen Untersuchung zu Halbleitern genau im Auge. Wenn sie gestartet wird, ist das fast ein garantierter Auslöser für eine neue Abwärtswelle, insbesondere für Aktien, die an China und Lieferketten von Chips gekoppelt sind. Drittens, ein intelligenter Ansatz hier ist, die Range zu handeln und sich auf Volatilität zu konzentrieren. Der Markt bewegt sich von Schlagzeile zu Schlagzeile, und diese Dynamik schafft beste Möglichkeiten für schnelle, gut getimte Trades.

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