
Gold zeigt heute eine bärische Tendenz, hat sich jedoch leicht vom Tagestief erholt und ist wieder über die Marke von $3300 gestiegen.
Anleger hoffen weiterhin auf eine mögliche Deeskalation im Handelskrieg zwischen den USA und China, was die positive Stimmung an den Aktienmärkten unterstützt. In Kombination mit der moderaten Stärkung des US-Dollars sind Händler vorsichtig, neue Long-Positionen im Edelmetall zu eröffnen.
US-Präsident Donald Trump erwähnte, dass Handelsgespräche im Gange seien, was den Optimismus anheizt. Allerdings hat der chinesische Außenminister bestritten, dass derzeit Tarifverhandlungen mit den USA laufen, was den Marktoptimismus dämpft und die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen unterstützt.
Der US-Dollar erhält Unterstützung durch positive makroökonomische Daten. Das US-Arbeitsministerium berichtete von einem leichten Anstieg der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf 222.000, was auf einen robusten Arbeitsmarkt hindeutet. Zudem stiegen die Aufträge für langlebige Güter im März um 9,2 %, was deutlich über der Prognose von 2 % liegt. Die Bestellungen für Transportausrüstung stiegen den dritten Monat in Folge, und zwar um 27 %.
Angesichts dieser Zahlen diskutieren Beamte der Federal Reserve die Möglichkeit von Zinssenkungen. Laut der Präsidentin der Cleveland Fed, Beth Hammack, könnte eine solche Senkung bereits im Juni erfolgen, sollten überzeugende Wirtschaftsdaten vorliegen. Auch Fed-Gouverneur Christopher Waller unterstützt eine Senkung der Zinsen, falls Zölle beginnen, den Arbeitsmarkt negativ zu beeinflussen. Händler preisen weiterhin die Wahrscheinlichkeit von mindestens drei Zinssenkungen bis zum Jahresende ein.
Geopolitische Spannungen halten ebenfalls an und tragen dazu bei, den Rückgang der Goldpreise zu begrenzen.
Aus technischer Sicht liegt der entscheidende Widerstand bei $3370. Ein erfolgreicher Ausbruch über diese Marke würde den Weg zu $3400 öffnen. Eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung könnte eine Zwischenhürde bei $3425 erreichen, oberhalb welcher die Bullen versuchen könnten, das psychologische Niveau von $3500 zurückzuerobern.
Andererseits würde eine Schwäche unterhalb von $3330 zu einem Rückgang in Richtung des Wochentiefs nahe $3260 führen. Ein Durchbruch unter dieses Niveau würde den Weg für einen weiteren Rückgang in Richtung $3230 und $3200 öffnen. Dies würde signalisieren, dass der Markt seinen Höhepunkt erreicht hat und dass die kurzfristige Tendenz zugunsten der Bären schwenkt.
Solange jedoch die Oszillatoren im Tageschart im positiven Bereich bleiben, haben die Bullen ihre Stärke nicht verloren.
Für bessere Handelsmöglichkeiten lohnt es sich heute, auf die Veröffentlichung des revidierten University of Michigan Consumer Sentiment Index in den USA zu achten.