
Das Wellenmuster auf dem 4-Stunden-Chart von EUR/USD hat sich in eine bullische Formation verwandelt. Man kann mit Sicherheit sagen, dass diese Veränderung ausschließlich auf die neue Handelspolitik der USA zurückzuführen ist. Bis zum 28. Februar, als der Dollar einen starken Rückgang verzeichnete, ähnelte das gesamte Wellenmuster einem soliden bärischen Trendsegment. Eine Korrekturwelle 2 war im Gange. Allerdings trugen wöchentliche Ankündigungen von Donald Trump zu verschiedenen neuen Zöllen ihren Teil dazu bei. Die Nachfrage nach dem US-Dollar fiel stark, und das gesamte Trendsegment, das am 13. Januar begann, hat nun eine fünfwellige Impulsstruktur angenommen.
Zudem konnte der Markt innerhalb des neuen Aufwärtstrends nicht einmal eine überzeugende Welle 2 bilden. Wir sahen nur einen flachen Rückgang—geringer als die Korrekturwellen innerhalb der Welle 1. Der US-Dollar könnte jedoch weiter fallen, es sei denn, Donald Trump kehrt seine aktuelle Handelspolitik vollständig um. Wir haben bereits ein Beispiel gesehen, bei dem eine Änderung des Nachrichtenflusses die Wellenstruktur verändert hat. Ein zweiter Vorfall ist durchaus möglich.
EUR/USD zeigte am Freitag fast keine Bewegung. Die Woche begann stark – mit einem Anstieg um 170 Punkte, bevor die US-Session überhaupt begonnen hatte. Dann machte das Paar am Dienstag eine ähnliche Bewegung, jedoch in die entgegengesetzte Richtung. Am Mittwoch, Donnerstag und Freitag verharrte es in demselben Bereich, in dem es sich vor dem Ausschlag am Dienstag befand. Ist das eine faire Entwicklung? Unwahrscheinlich.
Vergangenes Wochenende sprach Donald Trump öffentlich über seinen Wunsch, Jerome Powell zu entlassen, da dieser sich weigerte, die Zinsen zu senken. Diese Nachricht (vermutlich) führte dazu, dass der Dollar am Montag fiel. Doch das wirft eine wichtige Frage auf: Warum hat der Markt auf eine weitere(!) kritische Bemerkung von Trump gegenüber Powell reagiert? Trump wollte Powell bereits seit fast acht Jahren loswerden. In dieser Zeit – abgesehen von einer vierjährigen Pause – hören wir immer wieder dasselbe: Die Zinsen sollten niedriger sein, und Powell weigere sich, die Politik des Weißen Hauses unter Trump zu unterstützen. Also wurde letztes Wochenende eigentlich nichts Neues gesagt. Trump hat seit Monaten Powells „Langsamkeit“ wiederholt.
Ähnlich seltsam war der Rückgang von EUR/USD am Dienstag, als Trump erklärte, er habe nicht mehr die Absicht, Powell zu entlassen und ihn sogar einen „guten Kerl“ nannte. Am Donnerstag veröffentlichte die USA einen starken Bericht über Aufträge für langlebige Güter – doch der Markt zeigte kein Interesse daran, den Dollar zu kaufen. Und am Freitag gab es ohne Nachrichtenveröffentlichungen auch keine Bewegungen. Wie wir sehen können, reagierte der Markt diese Woche auf sehr unvorhersehbare und selektive Weise. Das Wellenmuster verbesserte sich dadurch in seiner Klarheit oder Erscheinung nicht.
Zusammenfassung
Basierend auf der aktuellen Analyse von EUR/USD komme ich zu dem Schluss, dass das Paar weiterhin ein neues bullisches Trendsegment aufbaut. Trumps Handlungen kehrten den vorherigen bärischen Trend um. Daher wird die Wellenstruktur in Zukunft vollständig von der Haltung und den Handlungen des US-Präsidenten abhängen. Dies muss jederzeit im Auge behalten werden.
Anhand der Wellenstruktur allein hatte ich eine dreiwellige Korrektur innerhalb der Welle 2 erwartet. Allerdings ist die Welle 2 bereits abgeschlossen und stellte sich als eine einzelne Welle heraus. Daher hat die Welle 3 des Aufwärtstrends begonnen, mit möglichen Zielen bis zum Bereich um die 1,25. Ob diese Ziele erreicht werden, hängt vollständig von Trump ab, und die interne Struktur dieser Welle bildet sich bereits ziemlich unübersichtlich.
Auf höherer Zeitebene hat sich das Wellenmuster ebenfalls bullish verschoben. Es sieht nach einer langfristigen Aufwärtswellenfolge aus—aber erneut könnte Trumps Nachrichtenfluss alles jederzeit auf den Kopf stellen.
Kernprinzipien meiner Analyse:
- Wellenstrukturen sollten einfach und verständlich sein. Komplexe Muster sind schwer zu handeln und oft revisionsbedürftig.
- Wenn Sie sich über das Marktgeschehen unsicher sind, ist es am besten, abzuwarten.
- Es gibt keine 100%ige Sicherheit in der Preisrichtung. Verwenden Sie immer Stop-Loss-Orders.
- Die Wellenanalyse kann und sollte mit anderen Formen von Analysen und Handelsstrategien kombiniert werden.